CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 9’028 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 9’028 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit tieferen Kursen auf breiter Front beendet. Dabei hat sich der SMI nach vorerst moderaten Verlusten am Nachmittag deutlicher abgeschwächt. Geprägt wurde der Handel am dreifachen Verfallstermin insbesondere durch die schwachen Versicherungen sowie durch die per Montag wirksam werdende Kappung der Schwergewichte Nestlé und Novartis im SMI, welche den Gesamtmarkt belasteten. Mit Spannung wurde in diesem Zusammenhang und angesichts des grossen Verfalls auf die Schlussauktion gewartet, welche noch eine gewisse Verbesserung der Kurse der beiden Schwergewichte brachte.

Die Schwäche vor dem Wochenende wurde in Marktkreisen aber auch auf den Umstand zurückgeführt, dass die Aktien seit Mittwoch der Vorwoche nie mehr zurück gegangen sind. Somit wurden die Abgaben auch als eine Verschnaufpause zur Konsolidierung der jüngsten Gewinne betrachtet. Der Stimmung abträglich war vor dem Wochenende allerdings auch der neuerliche Raketentest Nordkoreas, welcher den UN-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen liess. Verschiedene Konjunkturdaten aus den USA bewegten die Märkte kaum noch.

Der SMI schloss 0,48% tiefer bei 9’028,05 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein Plus von 1,3%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 0,52% auf 1’448,16 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,49% auf 10’306,4 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 25 im Minus und 5 im Plus.

Schwach zeigte sich insbesondere der Versicherungssektor, wobei Swiss Re als grösster Tagesverlierer 1,8% einbüssten. Die Titel verzeichneten damit im Anschluss an das Rally von Anfang Woche nach dem weniger schlimm als erwartet ausgefallenen Sturm Irma den dritten Rückgang in Folge.

Von den übrigen Versicherern hielten sich Bâloise (-1,3%) etwas besser als Swiss Life und Zurich (je -1,6%). Letzterer wurde in einem Bericht einer Nachrichtenagentur als letzter übrig gebliebener Bieter für das Lebensversicherungs- und Vermögensverwaltungsgeschäft der Bankengruppe ANZ in Australien und Neuseeland bezeichnet.

Im Schluss-Septett waren weiter Kühne+Nagel (-1,5%), SGS (-1,2%) und Geberit (-1,6%) zu finden.

Gelitten hat der Gesamtmarkt indes vor allem unter der schwachen Performance von Novartis (-0,8%) und etwas moderater von Nestlé (-0,3%). Dies wurde im Handel auf die ab Montag geltende Kappung der Gewichtung der grössten Titel im SMI zurückgeführt. So werden Nestlé ab dann nur noch 21% des Gesamtindex ausmachen, am Freitag betrug die Gewichtung noch rund 24%. Novartis machten noch knapp 21% aus, ab Montag dann nur noch 18%. Fonds, die den Index abbilden, müssen ihre Bestände entsprechend reduzieren. Die Änderungen sind zwar schon länger bekannt, viele Marktakteure nehmen die Anpassungen aber erst per Stichtag vor.

Nestlé verkündete überdies am Vorabend die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am US-Kaffeeröster Blue Bottle Coffee.

Die Genussscheine von Roche fielen am Berichtstag um 0,3% ebenfalls moderat zurück. Sie sind mit einer Gewichtung von gut 16% von der Kappung nicht betroffen.

Klar tiefer aber immerhin im Bereich des Gesamtmarktes beendeten auch UBS (-0,4%) und CS (-0,6%) den Handelstag. Die Credit Suisse hat eine weitere Altlast aus der Finanzkrise bereinigt und einen Vergleich mit einer US-Versicherung im Streit um Residential Mortgage-Backed Securities (RMBS) geschlossen.

Auf der Gewinnerseite standen die zuletzt im Anschluss an ein starkes Trading-Update von Gewinnmitnahmen geplagten Richemont (+0,9%) zuoberst, aber auch Swatch (+0,7%) gehörten zu den wenigen Gewinnern.

Die übrigen drei Titel mit positiven Vorzeichen waren LafargeHolcim (+0,2%), Lonza (+0,3%) und Sika (+0,4%) im Vorfeld eines Investorentages.

Im breiten Markt fielen Santhera mit einem Einbruch um 46% auf 38,75 CHF auf, dies nach enttäuschenden Nachrichten zu Raxone. Der vorberatende Ausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde hat den Erweiterungsantrag für das Mittel negativ beurteilt. Immerhin hat sich der Titel vom Tagestief bei 29,10 CHF wieder etwas erholt.

Myriad (-6,9%) standen nach Bekanntwerden der Dekotierungspläne unter Druck und Helvetia (-2,3%) nach dem Ausstieg von Raiffeisen. Auf der Gegenseite zogen Aevis Victoria nach positiven Halbjahreszahlen um 2,3% an. (awp/mc/upd/ps)

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