CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 9’114 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 9’114 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag moderat im Minus geschlossen. Noch deutlichere Verluste der hiesigen Indizes wurden dabei vor allem von klaren Kursgewinnen des schwergewichtigen Nestlé-Aktien verhindert, die von positiv aufgenommenen Aussagen an einem Investorentag des Nahrungsmittelkonzerns gestützt wurden.

Auf die Stimmung der Aktienmärkte drückte laut Beobachtern erneut der Konflikt um Nordkorea, nachdem sich Nordkorea und die USA weitere rhetorische Schlagabtäusche geliefert hatten. Allerdings scheine es dabei auch einen gewissen «Gewöhnungseffekt» zu geben, hiess es. Marktbeobachter nannten zudem die Ungewissheit nach dem Ausgang der deutschen Wahlen und das katalanische Unabhängigkeitsreferendum vom kommenden Wochenende als weitere Unsicherheitsherde. Aus den USA kamen am Nachmittag durchzogene Konjunkturdaten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,29% im Minus bei 9’113,65 Punkten. Der 30 Aktien umfassende und noch stärker gekappte Swiss Leader Index (SLI) fiel um 0,57% auf 1’456,38 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) sank um 0,33% auf 10’389,87 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen deren 27 im Minus und lediglich drei im Plus.

Die Nestlé-Aktien (+1,8%) gingen als klar festeste Titel im SMI aus dem Handel, nachdem sie im Vormittagshandel teilweise noch im Minus notiert hatten. Die Führung des Nahrungsmittelkonzerns gab am Investorentag in London ein neues Ziel für die operative Gewinnmarge bekannt, zudem bestätigten die Verantwortlichen das Wachstumsziel bis 2020. Die neuen Ziele wurden auf Analystenseite begrüsst, auch wenn sie teilweise als nicht allzu ambitioniert bezeichnet wurden.

Die beiden einzigen weiteren Tagesgewinner im SMI/SLI waren die zyklischen Swatch (+0,7%) sowie die Aktien der Grossbank Credit Suisse (+0,1%). Die Analysten der ZKB bekräftigten am Dienstag die Einschätzung «Übergewichten» für die CS-Titel trotz eines etwas verschlechterten Umfelds für das Investment Banking – sie begründeten dies nicht zuletzt mit einen guten «Kostenmomentum». Die Aktien der Konkurrentin UBS schlossen dagegen 0,5% im Minus.

Heftige Kursabgaben erlitten die Aktien des Backwarenherstellers Aryzta (-7,3%), die am Vortag nach der Zahlenvorlage für das Geschäftsjahr 2016/17 noch knapp 5% zugelegt hatten. UBS und Goldman Sachs korrigierten ihre Kursziele für die Aryzta-Titel nach unten, wobei die beiden Research-Häuser an ihrer «Neutral»-Einschätzung festhielten. Das neue Geschäftsjahr 2017/18 dürfte ebenfalls schwierig werden, kommentierten etwa die Goldman-Experten.

Weitere klare Abschläge entfielen auf Dufry (-1,8%) sowie Lonza und Vifor (je -1,7%). Auch LafargeHolcim (-0,9%) schlossen im Minus. Die Leitung des Zementkonzerns habe an einem Investorentreffen am Montag in London nur wenig Optimismus versprüht, hiess es in diversen Analystenkommentaren. So seien die Ausführungen des Finanzchefs insgesamt zurückhaltender ausgefallen als noch Ende Juli, hiess es.

Die Pharma-Schwergewichte Roche (-1,3%) und Novartis (-1,1%) erlitten ebenfalls klare Kursrückgänge. Roche wurden von einer Ratingsenkung durch Exane BNP auf «Underperform» von vorher «Neutral» belastet. Die zuständige Analystin begründete ihre Rückstufung mit Enttäuschungen in der Forschung und Entwicklung von Roche und mit der wachsenden Konkurrenz durch Nachahmerprodukte (Biosimilars). Der künftige Novartis-CEO Vasant Narasimhan äusserte sich derweil in der «Financial Times» zu den Chancen des Pharmaunternehmens durch die Digitalisierung.

Einen weiteren starken Rücksetzer gab es am breiten Markt für die Aktie der SNB (-11,9%), die vergangene Woche noch Höchststände erreicht hatte. Newron (-9,8% auf 14,35 CHF) gaben nach der Platzierung neuer Aktien bei institutionellen Investoren zum Bezugspreis von 13,50 CHF pro Titel deutlich nach.

Deutliche Verluste gab es bei hohen Volumen auch für die Titel von Meyer Burger (-8,2%). Ein Händler vermutete dahinter vor allem Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel im laufenden Jahr bereits rund 80% zugelegt haben. (awp/mc/ps)

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