Novartis-Angestellte in Nyon im Warnstreik

Novartis-CEO Joe Jimenez.

Lausanne – Der Streit über die angekündigte Schliessung des Novartis-Werks in Nyon-Prangins ist am Mittwoch eskaliert. Die Angestellten sind am Mittwoch in einen eintägigen Warnstreik getreten. Sie wollen erreichen, dass die Unternehmensführung Alternativen zur Standortschliessung seriös prüft. «Die Produktion steht still», sagte Unia-Sekretär Jean Kunz gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Auch ein Teil der Mitarbeiter in der Forschungsabteilung habe die Arbeit niedergelegt.

Die Belegschaft entschied sich zum Warnstreiks aufgrund «widersprüchlicher Aussagen» vonseiten Novartis. Sie hatte um ein Treffen mit Konzernchef Joe Jimenez gebeten, um sicherzustellen, dass die von ihr vorgeschlagenen Alternativen zur Standortschliessung geprüft werden.

Jimenez will Angestellte «zu gegebener Zeit» treffen
Novartis kritisierte den Streik in einem Communiqué. Dieser erschwere den Dialog zwischen dem Unternehmen und den Mitarbeitern. Jimenez plane, sich «zu gegebener Zeit» mit den betroffenen Angestellten zu treffen.

Kantonsregierung will Wogen glätten
Angesichts der verhärteten Fronten schaltete sich die waadtländische Kantonsregierung in den Konflikt ein, um die Wogen zu glätten. Wie sie am Mittwoch bekanntgab, hatte sie Armin Zust, den Direktor von Novartis Schweiz, um eine Klarstellung gebeten, ob der Entscheid zur Schliessung des Standorts Nyon definitiv sei.

Nach Angaben der Regierung bekräftigte Zust in einem E-Mail den «Willen des Präsidenten und des Geschäftsführers von Novartis, die verschiedenen Alternativen konstruktiv zu prüfen».

Arbeitsgruppe kann Arbeit aufnehmen
Der Regierungsrat sieht deshalb die Bedingungen gegeben, dass die die vergangene Woche ins Leben gerufene Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufnehmen kann. Anfang nächste Woche soll ein erstes Treffen stattfinden.

1100 Vollzeitstellen in der Schweiz vor dem Aus
Novartis reagiert mit dem Abbau von 1’100 Vollzeitstellen in der Schweiz nach eigenen Angaben auf den steigenden Preisdruck der hochverschuldeten europäischen Staaten auf die Medikamente. Die Frankenstärke spiele kaum eine Rolle. In Billiglohnländern will Novartis gleichzeitig 700 neue Jobs schaffen. (awp/mc/pg)

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