CH-Schluss: Gewinne weiter ausgebaut

CH-Schluss: Gewinne weiter ausgebaut

Zürich –  Der Schweizer Aktienmarkt hat zu Wochenschluss die Erholung vom Donnerstag fortgesetzt und den Tag deutlich fester beendet. Der Leitindex SMI, der bis am Mittwoch von den Unsicherheiten um den US-Haushalt noch bis auf 7`750 Stellen zurückgefallen war, überschritt am Freitag gestützt von Zyklikern und Finanztiteln die Schwelle von 7`900 Punkten bereits im frühen Geschäft und baute die Kursgewinne bis Handelsschluss noch aus. Unterstützung erhielt der Gesamtmarkt auch von den Pharmaschwergewichten Roche und Novartis.

Für gute Stimmung sorgt derzeit weltweit an den Börsen die Hoffnung auf eine Lösung in der US-Budgetdebatte. Zwar befinden sich grosse Teile der Verwaltung nun schon seit über einer Woche im Stillstand, doch scheinen sich die Demokraten um Präsident Barack Obama und die oppositionellen Republikaner zumindest in den laufenden Gesprächen um die Anhebung der Schuldenobergrenze anzunähern. An den Märkten geht die Hoffnung um, dass sich die beiden Lager zumindest auf eine Teillösung mit einer vorübergehenden Anhebung der Schuldenobergrenze einigen werden.

Der Swiss Market Index (SMI) stieg bis Börsenschluss um 1,08% auf 7`936,08 Punkte und wies zur Vorwoche lediglich noch ein Minus von 0,1% aus. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte am Berichtstag um 0,86% auf 1`216,09 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,00% auf 7`550,03 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notierten am Ende 22 im Plus, sechs im Minus sowie SPS und Zurich Insurance unverändert.

In der Schweiz waren börsenrelevante News zu Blue Chips-Unternehmen dünn gesät und so richtete sich der Blick in erster Linie auf die politische Entwicklung in den USA. Vor diesem Hintergrund setzten einige konjunktursensitive Aktien wie jene der Luxusgüterwerte Swatch und Richemont (je +1,8%) die kräftige Erholung vom Donnerstag fort. Händlern zufolge finden institutionelle Anleger immer stärker Gefallen am Luxussektor.

Bei den Zyklikern verteuerten sich etwa auch noch die Aktien des Lifescience-Konzerns Lonza (+1,4%) oder jene des Reisedetailhändlers Dufry (+1,2%) um mehr als ein Prozent.

Im Finanzsektor kletterten die Bankenwerte UBS (+1,2%), CS (+0,7%) und vor allem Julius Bär (+1,6%) stark in die Höhe. Sie könnten von einer Einigung im US-Budgetstreit besonders profitieren, meinten Händler. Erste Quartalszahlen von US-Banken haben derweil ein durchzogenes Bild aufgezeigt. Während Wells Fargo die Markterwartungen im dritten Quartal übertroffen hat, wies JP Morgen überraschend einen Quartalsverlust aus. Allerdings sind die Probleme bei der US-Grossbank hausgemacht, denn sie musste für zahlreiche juristische Auseinandersetzungen grosse Beträge zurückstellen.

Actelion (+4,0%) blieben bis zum Schluss klarer Spitzenreiter im SMI/SLI. Die Bank Vontobel hatte das Kursziel erhöht, die Analysten rechnen mit der Zulassung des Tracleer-Nachfolgers Opsumit in den USA. Auch die Analysten der Credit Suisse zeigen sich diesbezüglich optimistisch und bezeichnen die Registrierung in einer Studie als «sehr wahrscheinlich». Roche und Novartis waren mit einem Kursplus von 1,8% und 1,3% ebenfalls eine wichtige Stütze für den Gesamtmarkt, Nestlé gewannen 0,7%.

Auf der Verliererseite lösten in der zweiten Handelshälfte Clariant (-1,9%) die Aktien von Geberit (-1,6%) als Schlusslicht ab. Geberit wurden von einer Rückstufung durch die US-Bank Goldman Sachs auf `Sell` belastet. Die Analysten begründeten den Schritt mit der hohen Bewertung der Papiere. Fundamentale Gründe zur Clariant-Schwäche gab es dagegen keine. Givaudan (-0,4) weiteten die Verluste vom Donnerstag, als der Aromen- und Riechstoffhersteller mit Umsatzzahlen enttäuscht hatte, aus

Im breiten Markt legte Ems-Chemie (Aktie: +3,1%) Analysten zufolge für die ersten neun Monaten einen «überzeugenden» Umsatzausweis vor. Zudem wurde die EBIT-Guidance für das laufende Geschäftsjahr leicht erhöht, das Umsatzziel indessen bestätigt.

U-blox (+4,1%) meldete bereits am Vorabend einen weiteren Auftrag für die eigenen GPS/GSM-Module und für Schmolz+Bickenbach (+6,5%) hatte die Ratingagentur Standard & Poor`s die Bewertung auf «B» mit Ausblick «stabil» erhöht. New Venturetec gewannen 7,0%. Die wichtigste Beteiligung Osiris konnte ein Stammzellen-Geschäft verkaufen.(awp/mc/cs)

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