US-Schluss: Verluste

US-Schluss: Verluste

New York – Neu entfachte Sorgen um die Weltkonjunktur und die europäische Schuldenkrise haben dem US-Aktienmarkt zum Wochenauftakt am Montag Verluste eingebrockt. Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone und China hatten laut Händlern auch die Stimmung an den US-Börsen gedrückt. Nach anfangs deutlicheren Verlusten von über einem Prozent konnte sich der Dow Jones Industrial zuletzt aber wieder etwas fangen.

Der Leitindex der New Yorker Börse schloss mit einem Minus von 0,78 Prozent bei 12.927,17 Punkten – in der Vorwoche hatte das Barometer um 1,40 Prozent zugelegt. Im Gegensatz zum Leitindex der Eurozone liegt der Dow damit noch komfortabel im Plus seit Jahresbeginn, 5,81 Prozent beträgt der Gewinn seit Neujahr. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor am Montag 0,84 Prozent auf 1.366,94 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 1,00 Prozent auf 2.970,45 Punkte, für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,84 Prozent auf 2.653,50 Punkte nach unten.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone war überraschend gesunken, Volkswirte sprachen daraufhin von einer grossen Enttäuschung und warnten vor einer anhaltenden Konjunkturschwäche. Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes waren zwar leicht angestiegen, verharrten aber weiter unterhalb der Schwelle, die eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivität andeutet.

Sorgen um die Entwicklung in der Euroschuldenkrise machten sich die Anleger auch wegen des Präsidentschaftswahlkampfs in Frankreich und dem bevorstehenden Aus der niederländischen Regierung. Marktteilnehmer fürchten, dass Zusagen zur Eindämmung von Schulden somit wieder auf den Prüfstand gestellt werden könnten. «Die Märkte realisieren, dass ungeordnete nationale Politiken in Europa die ohnehin schon komplexen wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen verschärfen könnten», schrieb der Chef der Fondsanlagegesellschaft Pimco, Mohamed El-Erian, in einem Kommentar.

Auch die US-Berichtssaison konnte die Stimmung am Montag nicht grundlegend heben, stand doch zunächst ein gekürzter Gewinnausblick von Kellogg im Fokus, der die Papiere des Cornflakes-Herstellers um 6,09 Prozent einbrechen liess. Das Unternehmen begründete die Gewinnwarnung mit einem schwachen ersten Quartal. Titel des Ölkonzerns ConocoPhillips büssten angesichts eines rückläufigen Quartalsgewinns ebenfalls ein und notierten 0,75 Prozent tiefer.

Xerox-Papieren erging es etwas besser, sie legten nach anfangs festen Gewinnen zum Schluss noch um 0,13 Prozent zu. Dank einer starken Entwicklung im Servicegeschäft hatte das erste Quartal des Druckerherstellers die Markterwartungen leicht übertroffen. Hintergrund dafür war die zunehmende Auslagerung von Dienstleistungen durch Unternehmen und Behörden, um Kosten zu verringern.

Aktien des weltgrössten Einzelhändlers Wal-Mart gerieten mit einem Verlust von 4,66 Prozent unter Druck. Der Handelskonzern kündigte interne Untersuchungen wegen Bestechungsvorwürfen in Mexiko an. Die «New York Times» hatte am Wochenende berichtet, dort seien über Jahre hinweg Gelder geflossen, um die Eröffnung von Märkten zu beschleunigen.

Die Titel des Pharma-Schwergewichts Pfizer gaben 0,80 Prozent ab und zeigten sich damit leicht schwächer als der Dow. Der Konzern wille seine Babynahrungssparte für 11,9 Milliarden US-Dollar an den schweizerischen Nahrungsmittelkonzern Nestle verkaufen.

Aktien von Microsoft zeigten sich vom Verkauf einiger Patente des Softwarekonzerns an den Börsenaspiranten Facebook wenig bewegt. Die Papiere notierten mit einem Abschlag von 0,93 Prozent etwas schwächer als der Nasdaq 100. Die Internet-Plattform zahlt Microsoft 550 Millionen Dollar für rund 650 Patente aus dem Fundus des Internetpioniers AOL . Facebook kündigte zudem an, dass seine Aktien nach dem in Kürze geplanten Börsengang an der Nasdaq gelistet werden sollen.

Die Aktien des Solarkonzerns First Solar markierten nach einem Analystenkommentar ein Allzeittief bei 19,25 Dollar. An diesem Montag allein ging es für die Titel des weltgrössten Herstellers von Dünnfilm-Solarpanels um 6,78 Prozent nach unten. Erst vor kurzem hatte der Konzern angekündigt, sein Werke in Frankfurt/Oder schliessen zu wollen, um Kosten zu sparen. (awp/mc/pg)

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