US-Schluss: Schwächer wegen schlechter US-Daten und Europa

US-Schluss: Schwächer wegen schlechter US-Daten und Europa

New York – Der US-Aktienmarkt ist am Mittwoch mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Händler verwiesen auf schlechte US-Daten und anhaltende Sorgen um Europa. Der Dow Jones Industrial schloss 0,62 Prozent tiefer bei 12.496,38 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex wegen der Fantasie auf neue Massnahmen der US-Notenbank 1,31 Prozent zugelegt. Für den marktbreiten S&P 500-Index ging es zur Wochenmitte um 0,86 Prozent auf 1.314,88 Zähler nach unten. Auch an der technologielastigen Nasdaq-Börse überwogen die Verluste: Der Composite Index sackte um 0,86 Prozent auf 2.818,61 Punkte ab, der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,74 Prozent auf 2.527,44 Punkte.

Händlern nannten die schwachen Einzelhandelsumsätze der USA als Belastung. Sie sanken im Mai um 0,2 Prozent. Damit hatten Volkswirte zwar gerechnet, nicht aber mit dem Rückgang der Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Autoverkäufe um 0,4 Prozent. Hinzu komme die anhaltende Sorge um Europa, sagten Händler. Die weiter steigenden Renditen in Spanien und Italien drückten auf die Stimmung. Bei der Emission neuer Anleihen hatten zudem Italien und Deutschland höhere Finanzierungskosten in Kauf nehmen müssen. Zusätzlich habe im späten Handel noch eine Abstufung der Kreditwürdigkeitseinstufung für Spanien durch die Agentur Egan-Jones Ratings als Stimmungsbremse gewirkt, sagte ein Händler. Der völlig ungewisse Ausgang der Neuwahl in Griechenland am Sonntag und die unklaren Konditionen der europäischen Notkredite für Spanien schwebten weiter wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Als positiven Faktor nannten Börsianer Kursgewinne bei Bankaktien.

Im Bankensektor stand JPMorgan im Fokus. Die mit Spekulationsverlusten in Milliardenhöhe kämpfende US-Grossbank rechnet trotz allem mit soliden Gewinnen im laufenden Quartal. «Alle unsere Geschäftsaktivitäten bleiben profitabel», sagte Konzernchef Jamie Dimon laut Redetext vor dem Bankenausschuss des US-Senats in Washington. Zwar dauere das Quartal noch zwei Wochen, doch rechne JPMorgan mit einem profitablen Abschneiden. Banktitel stehen auch wegen der Sorge um die Entwicklung in Europa besonders im Fokus. Der Branchenindex S&P Financials verlor zwar 0,47 Prozent. Die JPMorgan-Aktie verteuerte sich aber als zweitbester Wert im Dow-Jones-Index um 1,57 Prozent auf 34,30 US-Dollar.

Die Papiere von Johnson & Johnson (J&J) gewannen als Tagessieger in dem Leitindex 2,17 Prozent auf 64,45 Dollar. Der US-Pharma- und Konsumgüterhersteller kann die Übernahme des Schweizer Medizintechnikers Synthes endgültig unter Dach und Fach bringen. Die amerikanische Handelsaufsicht FTC gab als letzte Kontrollinstanz ihre Zustimmung für den Milliarden-Zukauf.

Gefragt waren auch Dell Computer mit plus 2,51 Prozent auf 12,27 Dollar. Der Computerhersteller plant erstmals die Ausschüttung einer Dividende. Darauf hätten Investoren seit Langem gehofft, sagte ein Analyst. Besser waren im Nasdaq 100 nur die Aktien das Festplattenherstellers Seagate Technology mit einem Kursgewinn von 2,72 Prozent auf 23,82 Dollar.

Die Papiere von Nucor bröckelten um 0,14 Prozent ab. Der US-Stahlproduzent musste seine Gewinnziele für das zweite Quartal zurücknehmen. McDonald’s legten dagegen trotz einer Abstufung durch Goldman Sachs von «Buy» auf «Neutral» 0,53 Prozent zu. Der Burgerkette dürfte es weiterhin schwer fallen, in Asien zu überzeugen, schrieben die Analysten der US-Bank. (awp/mc/upd/ps)

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