Milliardenpoker um Zypern hält Euro nahe beim Dreimonatstief

Milliardenpoker um Zypern hält Euro nahe beim Dreimonatstief
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

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Frankfurt am Main – Der Milliardenpoker um die Last-Minute-Rettung des pleitebedrohten Zyperns hat den Euro am Donnerstag leicht unter Druck gesetzt. Ausserdem setzten schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone der Gemeinschaftswährung zu. Der Euro fiel zeitweise unter die Marke von 1,29 US-Dollar. Zuletzt notierte er aber wieder auf 1,2921 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2910 (Mittwoch: 1,2945) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7746 (0,7725) Euro.

Bei einem Tagestief von 1,2881 Dollar stand der Euro am Vormittag zeitweise nur noch knapp über dem Dreimonatstief von 1,2844 Dollar, das er am Dienstag erreicht hatte. Nach wie vor ist die Rettungspoker um Zypern das alles beherrschende Thema am Devisenmarkt. Beim Kampf gegen die Staatspleite rennt der Regierung in Nikosia die Zeit davon. Die EZB stellt nur noch bis Montag Notkredite bereit, ohne die der zyprische Bankensektor zusammenbrechen würde. Der neueste Rettungsplan soll einen Fonds mit Kapital unter anderem aus der Rentenkasse vorsehen. Auf diese Weise soll der von den Europartnern geforderte eigene Beitrag zum Rettungspaket finanziert werden.

Wirtschaftsstimmung trübt sich ein
Ebenfalls Gegenwind erhielt der Euro durch eine überraschend schwache Stimmung in den Führungsetagen der Unternehmen der Eurozone. Der Einkaufsmanagerindex war im März auf den niedrigste Stand seit vergangenem November gefallen. Sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistern hatte sich die Stimmung spürbar eingetrübt. Vor allem die Zahlen aus Deutschland enttäuschten. Dass mit Spanien ein grosses Euro-Krisenland zu günstigeren Zinsen Staatsanleihen versteigern konnte, ging in diesem Umfeld nahezu unter.

Euro zum Franken kaum bewegt
Zum Franken bewegte sich der Euro in einer engen Bandbreite seitwärts. Derzeit kostet ein Euro 1,2221 CHF und damit fast genau so viel wie am Mittag respektive Morgen, als er zu 1,2224 CHF gehandelt wurde. Fester zum Franken tendierte dagegen der US-Dollar, der derzeit zu 0,9478 CHF nach 0,9463 CHF am Mittag gehandelt wird.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.613,75 (Vortag: 1.607,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39.390,00 (39.420,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

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