Geschickter Roboter-Affe könnte Mond erforschen

Geschickter Roboter-Affe könnte Mond erforschen

«iStruct Demonstrator»-Prototyp (Foto: robotik.dfki-bremen.de)

Saarbrücken/Bremen – Der affenähnliche Roboter «iStruct Demonstrator» könnte schon bald anstelle eines Rovers dazu eingesetzt werden, den Mond zu erkunden. Mit seiner gelenkigen Konstruktion und speziellen Fortbewegungstechnik kann der Weltraum-Roboter spielend leicht felsiges Gelände, wie das des Mondes, überwinden. Entwickelt wurde die Apparatur von Ingenieuren des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen.

Hindernisse kein Problem
«Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Systeme, die auf Beinen basieren, wesentlich geländegängiger als fahrende Vorrichtungen sind. Während gegenwärtige Rad-Systeme wie beispielsweise die NASA Mars Rover nur Hindernisse in einer Höhe von maximal 25 bis 30 Zentimeter überwinden können, wären gehende Roboter sogar in der Lage, stark verkraterte Gebiete des Mondes zu bewältigen, welche eine wertvolle wissenschaftliche Fundgrube darstellen», erläutert Lars Witte vom Institut für Raumfahrtsysteme im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gegenüber pressetext.

Die Konstruktion, die in ihrer Bewegungsweise stark an einen Affen erinnert, verfügt über mechanische Arme, Beine sowie eine Wirbelsäulenstruktur und wiegt insgesamt 18 Kilogramm. Durch das Rückgrad werden sowohl der Oberkörper als auch die Hüfte mit den Füssen und Sprunggelenken vernetzt. Jedes dieser Gelenke ist mit etlichen Sensoren ausgestattet, die auf etwaige Hindernisse reagieren. «Durch die zahlreichen komplexen Bauteile dieses Roboters und seine beträchtliche Masse steigt allerdings auch der Energieverbrauch und die Fehleranfälligkeit», betont Witte.

Verursacht hohe Kosten
Dem Experten zufolge gibt es derartige Systeme bis dato nur als Prototypen, die beim Militär zum Einsatz kämen. «Ich glaube, dass solche Apparaturen frühestens in zehn bis 15 Jahren für einen Einsatz im Weltall qualifizierbar sind. Dies liegt vor allem an den sehr viel höheren Anforderungen an die Zuverlässigkeit und den harscheren Umweltbedingungen», fasst Witte zusammen. Gegenwärtig werden aufgrund der noch überwiegenden Nachteile und den hohen Kosten weiterhin die fahrenden Systeme bevorzugt. (pte/mc/ps)

http://youtu.be/tHUPpOoLi2w

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