Swissquote 9Mte: Tieferer Reingewinn wegen Übernahmekosten

Swissquote 9Mte: Tieferer Reingewinn wegen Übernahmekosten
Swissquote-CEO Marc Bürki. (Foto: Swissquote)

Marc Bürki, CEO Swissquote. (Bild: Swissquote)

Zürich – Die Onlinebank Swissquote hat in den ersten neun Monaten 2013 aufgrund von Kosten im Zusammenhang mit der jüngst erfolgten Übernahme der MIG Bank unter dem Strich deutlich weniger verdient. Bezüglich Ertrag, Kundenvermögen und Neugeld konnte die Bank derweil weiter zulegen.

Der Reingewinn sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um 68% auf noch 5,64 Mio CHF. Das Ergebnis sei durch ausserordentliche, einmalige Kosten und Rückstellungen belastet worden, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Der grösste Teil der ausserordentlichen Aufwendungen von 12,8 Mio CHF steht den Angaben zufolge im Zusammenhang mit der im September erfolgten Übernahme der auf den Forex-Handel spezialisierten MIG Bank mit Hauptsitz in Lausanne. Allein die Rückstellungen für Restrukturierungs-/Integrationskosten betrugen 9,8 Mio CHF.

Operativ im Plus
Operativ hat sich die Bank hingegen weiter gesteigert mit einem Plus von 3,9% auf 88,6 Mio CHF beim Gesamtertrag. Dieser lag damit allerdings etwas unter den Markterwartungen. Der grösste Einnahmenposten – der Kommissionsertrag – stieg trotz wieder tieferer Handelsaktivität der Kunden um 13% auf 43,9 Mio CHF. Ein Minus von gut 12% auf 11,5 Mio CHF ergab sich hingegen «als Folge der vorsichtigen Investitionspolitik» beim Zinsertrag, wie es heisst. Der Forex-Ertrag blieb «trotz deutlich tieferem Handelsvolumen» (-11%) mit 32,8 Mio praktisch unverändert.

Die Betriebsaufwendungen stiegen mit +3,7% auf 66,2 Mio CHF etwas weniger als die Einnahmen. So ergab sich beim Vorsteuergewinn mit 22,4 Mio CHF ein Plus von 4,5% gegenüber dem Vorjahr, entsprechend einer Marge von 25,3% (VJ 25,1%). Die Kernkapitalquote sank aufgrund der Übernahme auf 17,9% von 21,6%, was angesichts der Tatsache, dass der MIG-Kauf vollständig mit Eigenmitteln finanziert worden sei, bescheiden sei, wie es heisst.

Über 215’000 Konten
Die Zahl der Kunden hat derweil weiter zugenommen. Per Ende Berichtsperiode verwaltete die Bank 215’237 Konten, nachdem es zum Halbjahr noch 204’812 gewesen waren (+5,1%). Im Vergleich zum Stand ein Jahr davor ist es ein Plus von 6,9%. Die Konten teilen sich auf in 162’650 Handelskonten, 30’930 Sparkonten sowie 910 ePrivate Banking-Konten. In den 20’747 eForex-Konten sind die 9’600 MIG-Kunden bereits enthalten.

Das Depotvermögen erreichte 9,58 Mrd CHF, nach 9,27 Mrd Mitte Jahr bzw. 8,57 Mrd CHF ein Jahr zuvor. Der Neugeldzufluss fiel allerdings deutlich langsamer aus als noch im Jahr davor und erreichte von Januar bis September noch gut 500 Mio CHF (-38%).

Vollständige Fusion mit MIG per Ende Jahr
Weiter teilte Swissquote mit, dass die MIG Bank bald vollständig mit der Swissquote Bank fusionieren werde. Sämtliche Kundenbeziehungen sollen bis Ende 2013 zur Swissquote Bank transferiert sei. Die Marke MIG werde auf diesen Zeitpunkt hin aufgegeben, wobei der grösste Teil der in Lausanne tätigen MIG-Mitarbeiter von Swissquote ein Angebot für eine Stelle am Hauptsitz in Gland erhielten. Die Räumlichkeiten in Lausanne werden nicht mehr benötigt.

MIG realisierte den Angaben zufolge bis anhin einen jährlichen Ertrag in der Grössenordnung von 40 Mio CHF, wobei die bisherige Bruttorendite von ca. 10% in einer ersten Phase auf 25% gesteigert werden soll. Noch im September war hier von 30% in einer ersten Phase und von 50% langfristig die Rede. Der von MIG-Kunden generierte Forex-Ertrag werde sich im vierten Quartal erstmals auf den Gesamtertrag auswirken, heisst. Ein anderes Ziel – nämlich Nettoneugeld von 1 Mrd CHF bis Ende Jahr – ist in der heutigen Mitteilung nicht mehr erwähnt. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert