Legg Mason: Schweizer Investoren bevorzugen konservative Anlagen

Legg Mason: Schweizer Investoren bevorzugen konservative Anlagen
(Foto: Dreaming Andy - Fotolia.com)

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Zürich – Schweizer Investoren sitzen auf hohen Barbeständen und interessieren sich wenig für nicht-traditionelle Anlagen. Ein Vergleich von Legg Mason zwischen 20 Ländern weltweit und acht europäischen zeigt: Die Schweiz gehört zu den Ländern mit den meisten konservativen Anlegern.

Obwohl die Aktienmärkte in den letzten Monaten zulegten, sitzen Anleger noch immer auf hohen Cashbeständen. Durchschnittlich 34% machen Barmittel oder barmittelähnliche Anlagen in Schweizer Portfolios aus. Ähnlich sieht es auch in Belgien (35%) oder der UK (32%) aus. Anders in den USA (Barmittel 22%), wo dafür der Aktienanteil mit 41% hoch ist. Doch während in den nächsten 12 Monaten lediglich 25% der Briten und Amerikaner ihre Liquidität erhöhen möchten, planen ganze 33% der Schweizer, ihren Barbestand weiter auszubauen. Christian Zeitler, Länderchef von Legg Mason in der Schweiz, zeigt sich von diesem Resultat kaum überrascht: „Schweizer Anleger stellen den Sicherheitsaspekt in den Vordergrund und verzichten deshalb lieber auf einen Teil der Rendite. Wir sind der Ansicht, dass diese Barbestände eindeutig zu hoch sind und dass es mittelfristig wieder zu einer Reduktion kommen wird.“

Festverzinsliche Anlagen sind bei den Eidgenossen beliebt
Auch festverzinsliche Anlagen sind bei den Eidgenossen beliebt. 25% möchten mehr Fixed-Income-Lösungen in ihren Portfolios – bei den Angelsachsen sind es nur 18%. Die derzeit viel diskutierte „Great Rotation“ weg von Aktien hin zu Obligationen, sieht Christian Zeitler aber deshalb noch lange nicht: “Da die Barmittel in Schweizer Portfolios noch immer sehr hoch sind, dürfte die Umschichtung mehr von Cash zu Obligationen als von Obligationen zu Aktien stattfinden.“ Zudem zeigt die Studie, dass sich bei Aktien in allen Ländern gleich viele Investoren einig sind: 36% der Schweizer Anleger möchten sie stärker gewichten, 38% sind es in Belgien und in der UK. Nur die Franzosen (25%) und Italiener (26%) zeigen sich diesbezüglich zurückhaltender.

Sich selbst als konservativ eingeschätzt
Schweizer schätzen sich selbst deutlich vorsichtiger ein als Anleger der Vergleichsländer. 81% bezeichnen sich als konservativ. 73% sind es in Grossbritannien und 77% in Deutschland. Offensiv scheinen hingegen die Schweden zu sein: 37% würden sich als „aggressive“ Investoren bezeichnen – fast doppelt so viel wie in der Schweiz (19%). Ebenso würden sich mit 35% deutlich mehr Befragte in den USA als „aggressive“ Anleger bezeichnen. Der schweizerisch konservative Ansatz zeigt sich denn auch im bescheidenen Bedürfnis, mehr über nicht-traditionelle Anlagen zu erfahren. Nur gerade 6% der Befragten sind «extrem» oder «sehr» daran interessiert, sich in diesem Gebiet weiterzubilden. Damit liegt das viersprachige Alpenland deutlich hinter der UK und Deutschland (beide 20%). Am Interessiertesten zeigten sich Italiener und Spanier: Ganze 30%, respektive 36% möchten hierzu mehr erfahren. Schweizer sorgen sich bei nicht-traditionellen Anlagen am meisten um die Transparenz. 54% gaben dies als grösstes Bedenken an. Bei den Schweden und Briten waren es hingegen nur 37% und in den USA 32%.

Vertrauen in einheimische Wirtschaft
Mehr Schweizer Investoren trauen einheimischen Unternehmen als ausländische Anleger ihrer Wirtschaft. Lediglich 34% der Befragten gehen davon aus, dass internationale Investitionen grössere Erträge abwerfen. Ganz anders die Belgier: Im Benelux-Staat wittern 69% im Ausland grössere Renditechancen und bei den US-Investoren sind es 52%. Nur die Deutschen tun es den Schweizern gleich. Im nördlichen Nachbarland schätzen mit 35% beinahe gleich viel, dass ausländische Investitionen weniger bringen als inländische.

41% der Schweizer sehen Bargeld als Top-3-Investition
Gute Renditechancen schreiben Eidgenossen einheimischen Aktien und Immobilien zu. 48% zählen sie zu den besten drei Investitionen der nächsten 12 Monaten und 69% nennen in diesem Zusammenhang den Häusermarkt. Umgekehrt die Amerikaner: Wahrscheinlich beeinflusst durch die Ereignisse der letzten Jahre glauben 74% weiterhin an einheimische Aktien und nur 38% an Immobilien. Näher bei der Schweiz sind die UK (60%) und Frankreich (68%). Der konservative Investitionsansatz Schweizer Investoren bestätigt sich, wenn das Ertragspotenzial herbeigezogen wird, das sie Gold und Cash zuschreiben. 44% trauen Gold sowie anderen Metallen die beste Wertentwicklung zu. Nur in Deutschland sind noch mehr Anleger (47%) optimistisch gegenüber Gold und anderen Metallen. Anders beim Cash. Bargeld betrachten nur 35% von ihnen als beste Investitionsmöglichkeit – 41% sind es in der Schweiz. Diesbezüglich unterscheiden sich die Schweizer stark von den Franzosen und Schweden. In beiden Ländern sind weniger als halb so viele der gleichen Meinung (beide 22%). (LM/mc/hfu)

Über Legg Mason Global Asset Management
Legg Mason ist eine global tätige Asset-Management-Gesellschaft mit verwalteten Vermögen in der Höhe von USD 695 Mrd. (per 28. Februar 2014). Das Unternehmen erbringt seine Vermögensverwaltungsdienstleistungen in zahlreichen Investmentzentren der ganzen Welt. Legg Mason’s Hauptsitz befindet sich im amerikanischen Baltimore, Maryland, und die Aktien des Konzerns sind an der New York Stock Exchange kotiert (Symbol: LM). In der Schweiz ist Legg Mason seit September 2011 mit einer eigenen Niederlassung in Genf vertreten. Die beiden Legg-Mason-Repräsentanten Christian Zeitler und Raphael Picaud konzentrieren sich auf den Wholesale- und den institutionellen Markt in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz.

Studie mit über 1‘600 Investoren aus acht europäischen Ländern
In einer breit angelegten Studie befragte Legg Mason weltweit 4‘32 Personen. Rund 1‘600 stammten aus Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, Belgien, Schweden sowie der UK und Schweiz. Die in jedem Land rund 200 interviewten Investoren verteilen sich über die Altersklassen von 40 bis 75 Jahre und verwalten ein Vermögen ab 200‘000 US-Dollar. In den USA wurden 500 Anleger befragt.

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