Anleger über Strategie und Gebührenhöhe oft im Unklaren

Anleger über Strategie und Gebührenhöhe oft im Unklaren

Bern – Ein grosser Teil der Privatinvestoren ist sich bei seinen Anlageentscheidungen über seine Risikostrategie nicht im Klaren und unterschätzt oft die Höhe der Gebühren. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Studie «Portfolio Check» der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) und MoneyPark.

Die Ergebnisse beruhen auf einer Umfrage von 547 Kunden von Banken und Vermögensverwaltern zu ihrer Geldanlagen und der Analyse derer Wertschriften-Portfolien. Dabei gaben 29% der Teilnehmer an, eine konservative Strategie zu verfolgen, bei je 18% sind es «ausgewogener Strategie» und «Wachstum». 2% haben sich für eine sehr sichere Strategie entschieden, ebenfalls 2% für eine risikoreiche (aggressiv). Rund 30% gaben jedoch an, ihre Strategie nicht zu kennen.

«Erschreckendes Resultat»
Dies ist nach Einschätzung der SKS ein erschreckendes Resultat. «Die Banken und Vermögensverwalter haben ihre Kunden eindeutig zu wenig aufgeklärt. Wir werden uns bei der Einführung des Finanzdienstleistungsgesetzes dafür einsetzen, dass die Kunden besser informiert werden und diese Beratung auch zwingend protokolliert werden muss,» wird SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder zitiert.

Mangelnde Kostentransparenz
Laut der Umfrage zahlen die Kunden im Durchschnitt Gebühren im Umfang von 2,79% der Anlagesumme. Dies sei den Teilnehmern des Depotchecks aber nicht bewusst, so die Autoren der Studie. In ihren Antworten gehen die Befragten davon aus, dass sie im Durchschnitt 1,93% Gebühren bezahlen. Die Differenz zwischen Wahrnehmung und Realität wird mit der mangelnden Kostentransparenz vieler Finanzdienstleister erklärt. Insbesondere ungünstige Umrechnungskurse bei Transaktionen in Fremdwährungen und nicht kostenoptimierten Buchungen würden zu Intransparenz führen, heisst es weiter. (awp/mc/pg)

Zusammenfassung der Untersuchung

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