Roche wächst wechselkursbereingt auf Zielpfad – Ausblick bestätigt

Roche-CEO Severin Schwan. (© Roche)

Basel – Der Pharmakonzern Roche hat sich im ersten Halbjahr zu unveränderten Wechselkursen entsprechend der Prognosen des Managements entwickelt und bezüglich Kerngewinn die Erwartungen des Marktes teilweise übertroffen. Bei der Umrechnung in die Konzernwährung Schweizer Franken belasteten hingegen Wechselkursverschiebungen weiterhin stark. Diese sollen sich im Jahresverlauf aber etwas abschwächen. Alles in allem sieht sich das Management auf Kurs, die Ziele für das laufende Jahr zu erreichen.

Der Umsatz sank in der Berichtsperiode um 1% auf 22,98 Mrd CHF, zu konstanten Wechselkursen (kWk) stiegen die Verkäufe hingegen um 5%. Der Kern-Betriebsgewinn verminderte sich um ebenfalls um 1% auf 9,41 Mrd (+7% zu kWk). Der Konzerngewinn ging derweil um 7% auf 5,64 Mrd CHF zurück, wie Roche am Donnerstag mitteilte.

Damit haben die Wechselkursverschiebungen die Rechnung in etwa so belastet wie im Frühjahr erwartet. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet Finanzchef Alan Hippe mit einer Abschwächung des negativen Effektes. Für das Gesamtjahr erwartet er gegenüber den Prognosen im Frühjahr eine um 2 Prozentpunkte geringere Belastung. Neu dürften der Umsatz noch um 4 Prozentpunkte sowie der Kernbetriebsgewinn und Kerngewinn je Titel um je -6 Prozentpunkte geschmälert werden. Auf das Geschäft haben die Wechselkursverschiebungen dank eines hohen «natural hedge» aber «kaum» Auswirkungen, wie CEO Severin Schwan an einer Telefonkonferenz sagte.

Auch gegenüber dem Preisdruck in der Gesundheitsbranche sei der Konzern dank der Spezialisierung und innovativen Medikamenten weniger exponiert, so der CEO weiter. Die Einbussen infolge Preisdruck hätten im Halbjahr global 1% betragen.

Brustkrebs-Franchise wächst stark
In der umsatzstärkeren Division Pharma stiegen die Verkäufe zu unveränderten Wechselkursen um 4%, in CHF resultierte hingegen ein Rückgang um 2% auf 17,83 Mrd CHF. Positiv entwickelten sich nicht zuletzt die Medikamente zur Behandlung von Her2-positivem Brustkrebs, welche in den USA zu konstanten Wechselkursen markant um 30% zulegten. In Europa betrug die Zuwachsrate 3%. Getragen wurde das Wachstum von den neuen Medikamenten Perjeta (+276% auf 388 Mio) und Kadcyla (+188% auf 227 Mio), aber auch Herceptin legte um weitere 6% auf 3,08 Mrd CHF zu.

Unter den weiteren Hauptumsatzträgern legten die Verkäufe von Avastin um ebenfalls 6% auf 3,10 Mrd CHF zu. Die Spitzenposition hat MabThera/Rituxan mit 3,36 Mrd behauptet. Demgegenüber litten Xeloda (-34%) und Pegasys (-15%) unter Generikakonkurrenz. Im weiteren stieg der Absatz des Grippemittels Tamiflu um 3%.

Operativ nahm der Kern-Betriebsgewinn der Division wechselkursbereinigt um 9% zu; in CHF resultiert ein Anstieg um 1% auf 8,60 Mrd. Die Marge konnte um 1,3 Prozentpunkte auf 48,2% verbessert werden. Der Betriebsgewinn wird mit 8,08 Mrd um 1 bzw. 9% höher ausgewiesen.

Abschreibungen belasten Diagnostics
Die Division Diagnostics erzielt zu konstanten Wechselkursen 6% mehr Umsatz; in Franken verharrte der Absatz bei 5,14 Mrd. Dabei ist vor allem das Geschäft des Bereichs Professional Diagnostics markant gestiegen (+6% wechselkursbereinigt). Hingegen sank der Kernbetriebsgewinn leicht um 9% auf 988 Mio bzw. der Betriebsgewinn um 64% auf 254 Mio. Die Margen werden mit 19,2 (zuvor 21,1%) bereinigt bzw. mit 4,9% angegeben. Grund für den Rückgang des Betriebsgewinns sind Wertminderungen nach IFRS von 414 Mio auf immateriellem Anlagevermögen aus dem Segment Tissue Diagnostics.

Zufriedenes Management
Das Management zeigt sich mit dem Resultat zufrieden. «Wir hatten ein gutes erstes Halbjahr. Das Umsatzwachstum wurde vor allem von unseren Krebsmedikamenten, besonders den neuen Arzneimitteln Perjeta und Kadcyla sowie Diagnostika erzielt. Weiterhin haben wir signifikante Fortschritte in unserer Entwicklungspipeline erreicht», so CEO Schwan.

Das Roche-Management bekräftigte im Weiteren die zuletzt Ende April bestätigte Guidance für das Gesamtjahr 2014. So rechnete der Pharma-Konzern (zu kWk) mit einem Verkaufswachstum im unteren bis mittleren einstelligen Bereich. Das Wachstum des Kerngewinns je Titel soll über der Zunahme der Verkäufe liegen. «Basierend auf dem Ergebnis im ersten Halbjahr bin ich zuversichtlich, dass wir die Ziele für das Gesamtjahr erreichen werden», so CEO Schwan. Roche geht zudem weiter davon aus, dass die Dividende weiter erhöht werden kann. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert