Astrid Blechschmidt und Pierre Klatt, T-Systems

Astrid Blechschmidt und Pierre Klatt, T-Systems

Astrid Blechschmidt und Pierre Klatt, T-Systems

Von Helmuth Fuchs

Moneycab: Herr Klatt, T-Systems konnte Umsatz und Gewinn im Geschäft mit externen Kunden nach Bereinigungen in Italien, Spanien und Frankreich stabilisieren und möchte zum führenden Telco-Provider in Europa aufsteigen, vor allem in den Themenbereichen Gesundheitswesen, Energie und Automobil. Wie passt dazu der bis Ende nächsten Jahres angekündigte Abbau von 4’900 Stellen?

Pierre Klatt: T-Systems steht vor einer tief greifenden Neuausrichtung hin zu mehr Profitabilität, Flexibilität und Wachstum. Die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft und Industrie bietet grosse Chancen, fordert aber auch neue Produkte und Anpassungen in bestehenden Strukturen. Cloudlösungen, Machine-to-Machine-Kommunikation und generell der zunehmenden Vernetzung gehört die Zukunft und hier will sich die T-Systems als Enabler positionieren: Wir richten uns auf Cloud Computing, Mobilitäts- und Securitylösungen, Collaboration und Big Data aus, weil diese disruptiven Technologien in ihrer Bündelung völlig neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

«Unternehmen, die sich in ihrer gesamten Businessstrategie nicht rechtzeitig durchgängig digital aufstellen, werden gnadenlos vom Markt gedrängt werden.» 

Gesundheitswesen, Energie und Automobil sind derzeit die Branchen, in denen intelligente Netze am weitesten auf dem Vormarsch sind und ihren Nutzen stiften – sei es beispielsweise das Tablet des Arztes am Krankenbett, wo er sich sämtliche Daten des Patienten für eine umfassende Diagnostik abrufen kann, die Steuerung der Haustechnik per Smartphone zur Optimierung der Stromkosten oder das vernetzte Auto, das als Büro dient und sich seinen Parkplatz selber sucht.

Wir sehen unsere Zukunft als Cloud-Anbieter, -betreiber und –integrator, der den Kunden nicht nur ICT-Infrastrukturen bereitstellt, sondern ihm durch intelligente Add-on-Services echten Mehrwert schafft. Insofern geht es beim geplanten Umbau des Unternehmens darum, unsere Abhängigkeit von personalintensiven und zunehmend margenschwachen Bereichen zu reduzieren und dafür parallel in zukunftsträchtige Segmente zu investieren.

T-Systems hat bei der Profitabilität Nachholbedarf. Das dürfte im Outsourcing-Bereich schwierig werden, da nebst den klassischen Anbietern auch Unternehmen wie Google, Microsoft, SAP oder Amazon für Konkurrenz und fallende Preise sorgen. Wie will T-Systems die Profitabilität steigern?

Das klassische Outsourcinggeschäft stagniert. Wie unser T-Systems-CEO Reinhard Clemens es ausdrückte: «Die Kunden wollen die gewohnte Leistung zu indischen Preisen». Darauf reagieren wir mit einer Bereinigung unseres Portfolios und somit einer Reduzierung der Fertigungstiefe bei gleichzeitiger Stärkung strategischer Partnerschaften, so dass wir im Markt schneller reagieren können.

Microsoft und SAP sind zwei Partner, mit denen wir eng zusammen arbeiten und dabei unsere Stärken als Systemintegrator ausspielen können. Durch neue Anbieter ist das Wettbewerbsumfeld heterogener geworden und der Kunde hat mehr Auswahl – aber dadurch steigt auch der Bedarf an Beratung. Und der zunehmenden Komplexität und Durchdringung aller Bereiche und Prozesse mit IT kann man nicht begegnen, indem man einfach eine Applikation als Software as a Service aus der Cloud bezieht. Der im Mai dieses Jahres gewonnene Auftrag von Daimler zeigt anschaulich, wie das konkret aussehen kann: Wir tragen die alleinige Verantwortung für Wartung, Entwicklung und Integration von zahlreichen Softwareanwendungen in allen wichtigen Geschäftsbereichen des Automobilherstellers.

Zusätzlich zur Zusammenarbeit in der klassischen Systemintegration gehen wir gemeinsam zukunftsträchtige Themen wie die Vernetzung von Automobilen und den cloudbasierten Arbeitsplatz an.

T-Systems Schweiz hatte dank Vertragsverlängerungen mit grossen Kunden wie der SBB oder Phonak und dem Gewinn neuer Kunden ein gutes 2013. Inwieweit weicht die Strategie der T-Systems Schweiz von derjenigen des Konzerns ab und welchen direkten Einfluss hat die Neu-Strukturierung der T-Systems auf das Schweizer Geschäft?

Die T-Systems in der Schweiz profitiert vom guten wirtschaftlichen Umfeld hierzulande und davon, dass weltweit tätige Unternehmen die internationale Ausrichtung der T-Systems mit ihrer zugleich europäischen DNA schätzen. Wir sind in das Jahr 2014 wiederum gut gestartet: sowohl mit erfreulichen Vertragsverlängerungen wie erst kürzlich der United Grinding Group als auch mit Neuaufträgen, wie beispielsweise von der WICOR-Gruppe, die ihre SAP-Ressourcen künftig flexibel von T-Systems beziehen wird. Traditionell sind wir in der Schweiz im Gesundheitswesen, in der Logistik und in der Industrie stark. Die Trends im Markt zeigen allerdings in Richtung kleinerer Deals und selektiverem Outsourcing. Dafür verzeichnen wir steigende Kundennachfragen nach Software Engineering, SAP-, CRM- und ECM-Beratung. Mit unserer Tochtergesellschaft Data Migration Consulting sind wir in diesen Themen sehr gut aufgestellt.

«Als hoch entwickelter Markt mit starker internationaler Vernetzung ist die Schweiz für T-Systems eine regelrechte Fundgrube für innovative Services.»

Um auf Ihre Frage zurück zu kommen: Ja, auch in der Schweiz investieren wir in Wachstumsfelder und margenkräftigere Services. Und ja, auch wir transformieren uns und richten unser Portfolio neu aus. Und zwar, nicht nur, weil es der Konzern vorgibt, sondern weil sich auch in der Schweiz das Spektrum unserer Anspruchsgruppen im Zuge der digitalen Transformation wandelt. Und damit verändert sich auch die Art und Weise, wie wir unser Business als ICT-Dienstleister am Markt ausrichten müssen.

Während das reine Hardware- und Netzwerk-Outsourcing zwar weiterhin als Basisdienst nötig ist, liegt der Fokus der Unternehmen vermehrt auf Mehrwert-Diensten wie Software-, Platform- oder Process-as-a-Service unter Einbindung sämtlicher, auch privater, Endgeräte. Was heisst das für die Angebots-Entwicklung der T-Systems, wie gut ist das Unternehmen auf diese Bedürfnisse eingestellt?

Diese Services sind ja kein Selbstzweck, sondern dienen dazu, bestehende und neue Kunden direkter und individueller anzusprechen und vorhandene Informationen für bessere und schnellere Entscheidungen zu nutzen. Neu ist, dass Entscheide über den Bezug dieser Mehrwertdienste nicht mehr nur in der IT-Abteilung, sondern zunehmend in den Fachabteilungen oder sogar im Marketing oder im Human Resources getroffen werden. Stichwort Bring your own Device: Der Impuls dazu geht möglicherweise von der Personalabteilung aus, die darin Chancen sieht, dass sich ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber bei der neuen Generation der Digital Natives profilieren kann.

Diese Trends erfordern von uns als Dienstleister, dass wir unsere Services für den Endanwender designen und mit verbrauchsorientierten Bezugsmodellen anbieten müssen – gleichzeitig müssen wir als Systemintegrator die IT-Landschaft als Ganzes im Auge behalten, damit Datenschutz, Compliance und wichtige Schnittstellen im Unternehmen nicht durch einen undurchdringlichen Wildwuchs an Insellösungen beeinträchtigt werden. Hier sehen wir uns ein Stück weit als Stütze des CIO im Unternehmen, der im Idealfall als Steuermann die digitale Transformation leitet, kontrolliert und visionär vorantreibt.

Die Schweiz hat im Bereich Outsourcing und Datenhaltung auch im internationalen Geschäft gute Chancen als Ort mit grosser politischer Stabilität und guten rechtlichen Grundlagen erfolgreich zu sein. Was muss getan werden, damit diese Chancen sich auch zu grossen Projekten entwickeln?

Als hoch entwickelter Markt mit starker internationaler Vernetzung ist die Schweiz für T-Systems eine regelrechte Fundgrube für innovative Services. Sämtliche unserer Lösungen vom grenzüberschreitenden Datenaustausch über Collaboration oder Mobilität bis hin zu Security haben für die Schweizer exportorientierte Wirtschaft einen hohen Stellenwert. Wollen die Schweizer Unternehmen im Zuge der fortschreitenden Globalisierung ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihre Innovationskraft weiter stärken, so bedarf es moderner ICT-Infrastrukturen, die wir ihnen in hoher Qualität und Zuverlässigkeit bereitstellen können.

Mobilität, Big Data und Maschine-zu-Maschine sind aktuell grosse Schlagworte. Wie beeinflussen diese Themen T-Systems konkret im Alltag und welche nächsten Entwicklungen sind dazu aus Ihrem Hause zu erwarten?

Die disruptiven Technologien verändern unsere Geschäftswelt radikal. Das bedeutet, dass die Unternehmen, die sich in ihrer gesamten Businessstrategie nicht rechtzeitig durchgängig digital aufstellen, gnadenlos vom Markt gedrängt werden. Gewinner dieses Wandels sind diejenigen Unternehmen, die konsequent vom Kundenbedürfnis her denken und ihre Prozesse entsprechend transformieren. Wir bei T-Systems haben für diese Transformation den Begriff «Zero Distance» geprägt. Um im harten Wettbewerb zu bestehen, müssen Unternehmen mehr Nähe zu Menschen herstellen – sie persönlicher ansprechen, schneller auf veränderte Bedürfnisse reagieren, immer und überall mit den richtigen Services präsent sein.

Selbst in Märkten, in denen es bislang unvorstellbar schien, dass sich Prozesse IT-gestützt abbilden lassen, halten die modernen Technologien Einzug: Mähdrescher melden während der Ernte den Traktoren ihren Füllstand; diese finden GPS-gesteuert die optimale Route zum Einsammeln des Ernteguts. Koffer reisen alleine um die Welt, damit Airlines ihre Logistik- und Administrativkosten senken können. Shared-item-Plattformen für Autos, Taxis, Babysitter oder was auch immer boomen; Websites zur Personalisierung von Gebrauchsgegenständen bis hin zur individualisierten Müesli-Rezeptur ebenso. Um Unternehmen für die digitale Transformation zu sensibilisieren und zu schulen, bieten wir verschiedene Workshop-Module und Executive Briefings an, die sich reger Nachfrage erfreuen, was uns zeigt, dass der Beratungsbedarf gross ist.

Frau Blechschmidt, Sie leiten die von der T-Systems 2011 übernommene Tochtergesellschaft T-Systems Data Migration Consulting (T-Systems DMC). Welche neuen Perspektiven haben sich seit der Übernahme durch T-Systems eröffnet?

Astrid Blechschmidt: Die Angebotspalette der Data Migration Consulting und der Systemintegration von T-Systems ergänzen sich optimal; aus diesem Grund haben wir in der Schweiz die beiden Bereiche seit Anfangs Jahr unter dem Namen T-Systems Data Migration Consulting AG zusammengelegt. Wir haben uns im Bereich SAP-Beratung und -Implementation gestärkt; der SAP-Full-Service, den wir seither rund um die Uhr und auf internationaler Ebene erbringen können, hat bereits zu Zusatzaufträgen, insbesondere bei bestehenden Kunden, geführt.

«Es besteht auch die Möglichkeit SAP HANA in der Schweiz «on premise» zu beziehen.»

Die T-Systems Data Migration Consulting AG hat sich in der Schweiz vor allem im SAP-CRM-Umfeld einen Namen geschaffen – gerade für mobile SAP-CRM-Lösungen bietet die T-Systems DMC vorkonfigurierte Packages und eine eigene hocheffiziente Implementierungsmethodik. Ausserdem sind wir im Bereich Harmonisierung & Konsolidierung stark. Erweitert hat sich das Portfolio rund um Expertise in der Software-Entwicklung. Mit diesem umfassenden Angebot hat sich auch das Spektrum unserer Kunden vergrössert. Wir richten uns über unsere klassischen Outsourcing- und international ausgerichteten Grosskunden auch explizit an KMU‘s die Bedarf an Beratung und Systemintegration haben. So können wir am Markt als End-to-End-Anbieter agieren und vom Consulting über die Implementierung bis hin zu Betrieb und Wartung die gesamte IT-Wertschöpfung abdecken. Das ist insofern wichtig, als Unternehmen sich heutzutage im Zuge der zunehmenden Digitalisierung mit ihrer ICT-Infrastruktur völlig neu aufstellen müssen. Mit der T-Systems DMC steht ihnen für diese digitale Transformation ein Realisierungspartner zur Seite, der sie mit konkretem Umsetzungsknow-how dabei begleiten kann.

T-Systems DMC ist vor allem in der Beratung und in der Integration von SAP-Lösungen tätig. SAP bietet seinen Kunden seit der Einführung von HANA vermehrt gesamte Lösungen aus der Cloud an. Was überwiegt, neue Chancen für gemeinsame Leistungsangebote oder vermehrte Konkurrenz bei Kernthemen von T-Systems?

Es überwiegen ganz klar die Chancen, gemeinsam dem Kunden Mehrwert zu liefern. Soeben haben SAP und T-Systems angekündigt, ihre Partnerschaft für den Betrieb von SAP HANA aus der Cloud zu vertiefen. Kunden ersparen sich dadurch Investitionen in ihre IT-Infrastruktur, denn sie können SAP HANA variabel aus der T-Systems Dynamic Services Cloud beziehen. Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit SAP HANA in der Schweiz «on premise» zu beziehen. Wir sind zertifizierter Anbieter für Hosting Services für die SAP HANA Enterprise Cloud, zudem einer der ersten global zertifizierten «SAP Application Management Services Provider» und einer der wenigen zertifizierten «Global Partner Hosting» von SAP.

Darüber hinaus ist die T-Systems DMC ein zertifizierter SAP VAR Partner (Systemhaus) und Validated Expertise Partner für die Kategorien SAP CRM und SAP Business Process Orchestration. Insofern die Antwort auf die Frage: Wir bieten im Bereich SAP ein ergänzendes Portfolio und sind als Partner für SAP-Lösungen in einem der attraktivsten SAP-Märkte ausserhalb Deutschland hervorragend positioniert.

Die SBB ist eine der bedeutendsten Kundinnen der T-Systems Schweiz und innerhalb des Konzerns. Welche speziell innovativen Lösungsansätze kommen hier zum Tragen, welche Entwicklungen für die SBB können für andere internationale Kunden von Bedeutung sein?

Seit mehr als 13 Jahren betreut die T-Systems die zentralen IT-Dienste der SBB im Betrieb und Support. Darüber hinaus sind wir strategischer Partner der SBB in vielen weiteren Projekten, unter anderem als Software Factory. Für die Umsetzung des «Zukünftigen Preissystems» arbeiten wir beispielsweise in einem länderübergreifenden Liefermodell im Scrum-Verfahren. Wir haben eine Methodik gewählt, die es uns erlaubt, agile Softwareentwicklung mit einem Festpreismodell zu kombinieren – das ist sicher eine Innovation, zwar eher in kommerzieller Hinsicht, in der Art und Weise, wie die Zusammenarbeit zwischen Provider und Kunde für beide Seiten attraktiv gestaltet werden kann. Profitieren können andere internationale Kunden insbesondere von unserem hierbei erprobten Liefermodell, das ein Onsite-Team und deutschsprachige Nearshore-Leistungen im Sinne es Kunden und in einem komplexen Projekt zusammenführt.

Sie sind die einzige Frau in der Geschäftsleitung der T-Systems Schweiz. Was muss getan werden, um den Anteil von Frauen in der IT und in den Führungsgremien zu erhöhen?

Dieser Blickwinkel ist etwas einseitig. Unter den acht Direct Reports an Pierre Klatt sind drei Frauen, darunter so bedeutsame Funktionen wie die «PQIT» (Processes, Quality and IT) oder das Marketing. Bei T-Systems fördern wir – unabhängig von jeglicher Genderdiskussion – Teilzeitarbeit und Homeoffice. Die Deutsche Telekom war übrigens das erste DAX-30-Unternehmen, das sich eine Frauenquote von 30 Prozent für die oberen und mittleren Führungspositionen gesetzt hat.

«Bei T-Systems fördern wir – unabhängig von jeglicher Genderdiskussion – Teilzeitarbeit und Homeoffice.»

Mit unserer internen Kampagne Women@T unterstützen wir durch gezielte Treffen und Meinungsaustausch explizit Frauen in unserem Unternehmen. Wichtig ist uns vor allem Ausgewogenheit in den Teams, was nicht nur die Geschlechterfrage betrifft, sondern auch Erfahrung, Qualifikation oder Soft Factors.

Sie vertreten mit T-Systems DMC als Beratungs- und Integrations-Unternehmen zwei der neuen Bereiche, in denen T-Systems in Zukunft wachsen möchte. Welche speziellen Themen sehen Sie als grösste Herausforderungen auf diesem Wachstumspfad, wo muss T-Systems investieren, um in den neuen Geschäftsfeldern erfolgreich zu sein?

Wir investieren kontinuierlich. Bereits die Akquisition der DMC im 2011 war eine Investition in die Zukunft. Im vergangenen Jahr haben wir das Archivierungs- und Historisierungstool JiVS History der Data Migration in die Wolke gebracht; Kunden können nun ihre Altdatenhistorisierung als Software as a Service beziehen. Zugleich haben wir eine Mobilitätsinitiative gestartet und eine Vielzahl an «mobile Enterprise Solutions» im SAP-Umfeld auf den Markt gebracht. Besonders im Bereich CRM werden unsere Services stark nachgefragt. Diese Solutions zeichnet vor allem auch aus, dass sie nicht mehr nur von der IT, sondern auch im Marketing, im Sales oder bei anderen Fachabteilungen eine grosse Rolle spielen. Wir richten uns also verstärkt darauf aus, die Businesssprache genauso wie die IT-Fachsprache zu beherrschen, um unsere neuen Anspruchsgruppen richtig abzuholen.

Vom CRM als Ort der Datenverwaltung ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zur Datenanalyse – sprich also zu Big Data -, das ebenfalls an Bedeutung für das Business zunimmt. Hier professionalisieren wir uns schrittweise und qualifizieren unsere Mitarbeitenden für die Erschliessung der neuen Segmente. Die Herausforderungen liegen für uns vor allem darin, unsere lokale Expertise noch stärker mit unserem internationalen Netzwerk zu verzahnen, damit innovative Lösungen multiziplierbarer werden und Know-how dort abgerufen werden kann, wo es verfügbar ist. Im Bereich Travel & Logistik sowie im Gesundheitswesen sind wir bereits erfolgreich unterwegs.

Aus Kosten und Know-How Gründen arbeiten im Projekt der SBB auch Mitarbeitende im Nearshore Zentrum in Russland (St. Petersburg). Wie beeinflusst die Annahme der Masseneinwanderungs-Initiative und die damit verbundene Kontingentierung von Spezialisten die künftige Entwicklung der T-Systems Schweiz und die Chancen von Schweizer Spezialisten, innerhalb der T-Systems Karriere zu machen?

Die SBB selbst favorisiert bei Software-Entwicklungsprojekten das Nearshore-Modell und wir konnten uns mit unserer Delivery aus St. Petersburg heraus gut positionieren, denn Qualität und Zuverlässigkeit der Leistungen stimmen und die Projektsprache ist trotzdem Deutsch. Da die Entwickler nearshore arbeiten und wir die SBB ansonsten on-site aus der Schweiz heraus betreuen, sind wir von einer potenziellen Kontingentierung nicht betroffen.

Bei T-Systems haben wir verschiedene Modelle für internationale Karrieren, die vor allem Schweizer Spezialisten grosse Chancen bietet, einen Teil ihrer beruflichen Laufbahn im Ausland zu absolvieren. Diese Perspektiven für qualifizierte Berufsleute sind ebenfalls nicht tangiert. Für den Einsatz von Spezialisten aus dem Ausland in der Schweiz wird im Rahmen der nun laufenden Vernehmlassungen sicher eine Lösung gefunden, die der Schweizer Wirtschaft zuträglich sein wird.

Zum Abschluss des Interviews haben Sie beide je einen Wunsch frei. Wie sieht dieser aus?

Pierre Klatt: Klassischerweise Gesundheit. Und Spass bei der Arbeit. Geschäftlich wünsche ich mir viel und weiter wachsenden Erfolg für die gesamte T-Systems.

Astrid Blechschmidt: Dass das Arbeiten bei T-Systems DMC so spannend und herausfordernd bleiben möge wie bis anhin.

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