EU-Schluss: Erholungsrally setzt sich fort

EU-Schluss: Erholungsrally setzt sich fort

Paris – Die wichtigsten Börsen Europas haben am Dienstag nach einem anfangs uneinheitlichen Verlauf allesamt weiter zugelegt. Händler begründeten die fortgesetzte Erholungsrally mit der Hoffnung auf eine weiter expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie mit neuen Rekordständen an der Wall Street. Der EuroStoxx 50  schloss mit plus 1,01 Prozent auf 3197,54 Punkte. Der CAC 40  in Paris gewann 1,18 Prozent auf 4393,41 Punkte. Der FTSE 100  stieg nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende um 0,70 Prozent auf 6822,76 Punkte.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hatte am Freitag auf der Konferenz der Notenbanker im amerikanischen Jackson Hole Erwartungen geschürt, dass es weitere geldpolitische Lockerungen geben werde. Das habe weiter nachgewirkt, hieß es. Zudem habe es eine Reihe starker Konjunkturdaten aus den USA gegeben: aus der Industrie, zum Verbrauchervertrauen und teilweise vom Immobilienmarkt.

Wie bereits am Vortag notierten alle europäischen Branchen im Plus. Während der Telekomsektor mit plus 0,12 Prozent die geringsten Gewinne verzeichnete, legte der Bankensektor mit plus 1,14 Prozent am stärksten zu. Er wurde laut Börsianern weiterhin vor allem im Nachhall der Aussagen Draghis in Jackson Hole beflügelt. Im Auswahlindex der Eurozone hatten die Aktien der Unicredit die Nase vorn mit plus 2,29 Prozent, gefolgt von BNP Paribas und Deutscher Bank, die ebenfalls jeweils um etwas mehr als zwei Prozent zulegten.

Am Ende des EuroStoxx 50 gaben die Titel von GDF Suez um 0,76 Prozent nach. Sie litten unter einer Abstufung der Schweizer Grossbank UBS auf «Neutral». Die Markterwartungen in puncto Gewinn- und Dividendenwachstum könnten sich als zu optimistisch erweisen, schrieb Analyst Alberto Gandolfi über den französischen Versorger.

Die Anteilsscheine von ArcelorMittal schnellten im CAC 40 dagegen studiengetrieben um 4,37 Prozent nach oben. Analyst Carsten Riek von der Schweizer Grossbank UBS erwartet eine positive Trendwende auf dem EU-Stahlmarkt. Es sei an der Zeit, sich entsprechend zu positionieren, schrieb er. Zudem sollte ArcelorMittal von robusteren Stahlpreisen in den USA profitieren. Auf Basis der Gewinnschätzungen für 2015 sieht der Analyst eine attraktive Einstiegsgelegenheit.

Zudem legten noch einige Nachzügler Quartalsberichte vor. So kommt Europas grösstem Hotelbetreiber Accor eine gute Nachfrage – unter anderem im Mittelmeerraum – sowie ein Sparprogramm zugute. Im ersten Halbjahr steigerte der Betreiber von Ketten wie Sofitel und Ibis sein operatives Ergebnis überraschend deutlich. Für die Papiere ging es um 3,24 Prozent nach oben.

In London gewannen die Aktien der WPP Group 1,39 Prozent, nachdem der Werbekonzern mit seinem Umsatz im ersten Halbjahr die Erwartungen übertroffen hatte. Antofagasta hingegen büssten am «Footsie»-Ende 1,18 Prozent ein. Der Halbjahresgewinn des Kupferminenbetreibers war kräftig zurückgegangen, was am Markt für Enttäuschung sorgte. (awp/mc/pg)

Euronext

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert