SPS steigert dank Tertianum-Zukauf Betriebsertrag deutlich

SPS steigert dank Tertianum-Zukauf Betriebsertrag deutlich

Markus Graf, CEO Swiss Prime Site. (Foto: SPS)

Olten – Das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site (SPS) hat im ersten Halbjahr 2014 den Gesamtertrag deutlich gesteigert, dabei aber von der im Vorjahr getätigten Übernahme des Altersresidenzen-Betreibers Tertianum profitiert. Der Betriebsaufwand nahm allerdings auch kräftig zu, sodass beim Betriebsergebnis nur noch ein kleines Plus, beim Reingewinn gar ein Minus resultiert. Den Ausblick auf das Gesamtjahr hat das Management bestätigt.

Der Betriebsertrag kletterte um knapp einen Drittel auf 415,9 Mio CHF, wie SPS am Mittwoch mitteilt. Matchentscheidend für diesen Anstieg ist der Zukauf des Altersresidenzen-Betreibers Tertianum, der seit Juli 2013 konsolidiert wird. Im ersten Halbjahr steuerte die Sparte Erträge aus Pflegedienstleistungen und Vermietung von Wohnraum von insgesamt über 100 Mio CHF zum Gesamtertrag bei.

Lohnendes Geschäft mit Altersresidenzen
Der grösste Ertragspfeiler ist mit 217,3 Mio CHF die Vermietung des Immobilienparks. In den ersten sechs Monaten schauten 17,8 Mio CHF oder 8,9% mehr heraus als im Vorjahr. Der Grund für den Anstieg ist wieder im Wesentlichen bei Tertianum zu finden: Durch die Vermietung von Altersresidenzen vermehrte sich der Gesamtmietertrag im Vergleich zum Vorjahr um 25,5 Mio CHF.

Mit Immobiliendienstleistungen der in 2012 übernommenen Wincasa wurden 6,1% mehr oder 48,4 Mio CHF umgesetzt. Rückläufig entwickelte sich dagegen der Geschäftsbereich Retail & Gastro mit einem um 4,3% tieferen Ertrag von 71,0 Mio. Die Abnahme führt SPS hauptsächlich auf den Wegfall der Einnahmen aus dem Hotel Ramada Encore in Genf zurück, dessen Betrieb Ende 2013 verkauft wurde.

Übernahme lässt Aufwand steigen
Der verbreiterten Ertragsbasis steht ein in Folge der Tertianum-Akquisition sowie des Aufwands im Bereich Leben und Wohnen im Alter resultierender markant höherer Betriebsaufwand von 255,3 Mio CHF nach 159,1 Mio im Vorjahr gegenüber. Wie SPS dazu anmerkt, hat sich im Zuge der Übernahme die Mitarbeiterzahl auf knapp 2’400 Personen mehr als verdoppelt und der Personalaufwand auf 125,1 Mio CHF von 66,0 Mio im Vorjahr erhöht.

In Folge des höheren Aufwands zeigt sich beim Ergebnis auf Stufe EBIT mit 165,3 Mio CHF nur noch ein Plus von 2,0%. Unter dem Strich resultierte mit 107,0 Mio allerdings 3,1% weniger Gewinn als im Vorjahr. Dazumal sei das Ergebnis von Sondereffekten begünstigt worden, so die Mitteilung. SPS hat mit der Zahlenvorlage die Analysten-Schätzungen (AWP-Konsens) beim Mietertrag getroffen, bei EBIT und Reingewinn hingegen verfehlt. Wird der aus der Neubewertung des Immobilienparks resultierende stark rückläufige Erfolg von 53,6 Mio CHF (-68%) mit eingerechnet, resultiert eine Abnahme beim EBIT von 34% auf 218,9 Mio und beim Reingewinn von 38% auf 137,2 Mio.

Wert des Immobilienparks gesteigert
Der Marktwert des Portfolios lag per Ende Juni bei 9,56 Mrd CHF nach 9,40 Mrd CHF per Ende März und 8,88 Mrd per Ende Juni 2013. Damit ist SPS weiterhin und unangefochten der Branchenprimus unter den Schweizer kotierten Immobiliengesellschaften. Die Projekte und Neubauten entwickelten sich planmässig, wie es heisst. Der Leerstand nahm über die ersten sechs Monate minim zu; die entsprechende Quote lag am Bilanzstichtag bei 6,8% (nach 6,7% Ende März und 6,2% Ende Juni 2013).

In der Berichtsperiode hat SPS ein Areal an der Albisriederstrasse 203 in Zürich erworben. Die Hälfte des Grundstücks mit einer Fläche von 22’500 Quadratmetern sei nicht bebaut und biete «substanzielles» Entwicklungspotenzial, wie es heisst. Die Bestandsflächen seien grösstenteils vermietet. Zudem wurde für den Bau einer Vitadomo-Anlage in Bellinzona Land gekauft und die Mehrheit an der Immobiliengesellschaft Ensemble artisanal et commercial de Riantbosson, Frauenfeld, übernommen. Die Gesellschaft besitzt den Angaben zufolge rund 4’400 Quadratmeter Bauland.

Verkauft wurden im Gegenzug drei Liegenschaften zu insgesamt 20,4 Mio CHF. Der Verkaufserlös habe rund 4 Mio CHF über dem im Vorjahr ausgewiesenen Fair Value gelegen, heisst es.

Ausblick bestätigt
Für das Geschäftsjahr 2014 hat das Management die Guidance bestätigt. Demzufolge wird weiterhin mit einem EBIT und Reingewinn (vor Neubewertungs- und Einmaleffekten) über dem Vorjahresniveau gerechnet. Unverändert wird eine Leerstandsquote von 6,0% bis 7,0% prognostiziert und ein Nettomietertrag von rund 435 Mio CHF in Aussicht gestellt. (awp/mc/pg)

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