Ukraine-Krise: Zuspitzung verunsichert Finanzmärkte

Ukraine-Krise: Zuspitzung verunsichert Finanzmärkte
(Foto: Rrraum - Fotolia.com)

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Zürich – Frankfurt am Main – Die jüngste Zuspitzung im Ukraine-Konflikt hat deutliche Reaktionen an den Finanzmärkten ausgelöst. Am Donnerstag suchten Anleger vergleichsweise sichere Anlagen wie den US-Dollar, den Schweizer Franken, Gold und Bundesanleihen. Dagegen machten sie einen Bogen um tendenziell risikoreichere Anlagen. Die Sorge vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Konflikt sorgte für Verluste an den Aktienmärkten, beim Eurokurs und bei Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder.

Unter anderem schickten die Meldungen über einen Einmarsch russischer Truppen im Osten der Ukraine den Euro auf Talfahrt. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel am Nachmittag auf ein Tagestief bei 1,3160 US-Dollar. Im Vormittagshandel hatte der Euro noch etwa ein halbes Prozent mehr gekostet. «Der Devisenmarkt wurde durch Meldungen aus der Ukraine aus der Ruhe gerissen», beschrieb Experte Eimear Daly vom britischen Handelshaus Monex Europe die Stimmung.

Anleger fliehen in Gold und Schweizer Franken
Dagegen trieben die Berichte aus der Ukraine die Anleger in «sichere Häfen» wie beispielsweise den Schweizer Franken. Die Währung der Eidgenossen setzte den Höhenflug der vergangenen Handelstage fort. Am Nachmittag wurde der Euro zeitweise bei 1,2049 Franken gehandelt. Das ist der niedrigste Kurs seit November 2012 und nur noch knapp einen halben Rappen über dem Mindestkurs von 1,20 Franken, welchen die Schweizerische Nationalbank (SNB) garantiert.

Die Flucht der Anleger in sichere Häfen liess sich aber auch am Goldpreis beobachten. Hier stieg die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) in der Spitze auf 1296,61 Dollar. Das sind etwa 14 Dollar mehr als am Vortag.

Anleihen angeschlagener Euro-Länder unter Druck
Ein ähnliches Bild zeigte sich auch am Markt für europäische Staatsanleihen. Während vergleichsweise sichere Bundesanleihen gesucht waren, gerieten die Papiere aus angeschlagenen Euroländern zum Teil kräftig unter Druck. Der für deutsche Anleihen richtungweisende Euro-Bund-Future erreichte ein neues Rekordhoch bei 151,83 Punkten. Dagegen verzeichneten Staatsanleihen aus Spanien, Portugal und Griechenland deutliche Verluste.

Auch die europäischen Aktienmärkte reagierten mit Kursverlusten auf die Zuspitzung der Ukraine-Krise. Der SMI verlor 0,55 Prozent auf 8622,23 Punkte. Am Frankfurter Aktienmarkt verlor der DAX bis Handelsende 1,12 Prozent auf 9462,56 Punkte. Der EuroStoxx 50 fiel um 0,94 Prozent auf 3164,44 Punkte. (awp/mc/pg)

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