Die Schweiz und der Grosse Krieg im Landesmuseum Zürich

Die Schweiz und der Grosse Krieg im Landesmuseum Zürich

(Foto: ersterweltkrieg.ch)

Zürich – Der Erste Weltkrieg (1914-1918) veränderte die Welt, wie kein Krieg zuvor. Auch hierzulande kam es zu tiefgreifenden Umwälzungen, die bis heute Spuren hinterlassen haben. Bis zum 26. Oktober 2014 zeigt die Ausstellung «14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg» im Landesmuseum Zürich die Folgen des «Grossen Krieges» für die Schweiz auf. Die Ausstellung ist ein Projekt des Vereins «Die Schweiz im Ersten Weltkrieg». Die Wanderausstellung ist an folgenden Orten zu sehen: Basel, Zürich, St. Gallen, Neuenburg, Frauenfeld und Lausanne.

Als neutraler Staat blieb unser Land zwar von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont, die Folgen des Krieges auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in der Schweiz waren jedoch enorm. Spannungen zwischen der West- und Deutschschweiz bildeten eine innenpolitische Belastung. Für die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft bedeuteten die vier Kriegsjahre ein ständiges Improvisieren in einem zunehmend chaotischen Umfeld.

Gesellschaftliche Aspekte des Kriegs im Fokus
Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich thematisiert die Folgen dieses Krieges für die Schweiz. Im Zentrum stehen weniger die militärischen, sondern die gesellschaftlichen Aspekte des Krieges: die Erfahrung fundamentaler Unsicherheit, die Bedrohung des nationalen Zusammenhaltes, die fragile Neutralität, die sowohl im Innern als auch von aussen immer wieder verletzt wurde oder die steigenden Spannungen zwischen den sozialen Klassen. Denn im Laufe des Krieges wurde die Versorgung mit Lebensmitteln immer schwieriger, was dazu führte, dass im Sommer 1918 rund 700 000 Menschen auf öffentliche Hilfe angewiesen waren. Die Löhne der Arbeiter und Angestellten büssten laufend an Kaufkraft ein. Die soziale und wirtschaftliche Krise gipfelte im Landesstreik 1918, der den Gegensatz zwischen links und rechts noch während Jahren vertiefte. Erst unter der Bedrohung durch Nazi-Deutschland kam es zu einer Annäherung. Die Folgen und Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg in der Schweiz verursacht hat, waren in ihren Auswirkungen für die Schweiz gravierender als diejenigen des Zweiten Weltkriegs.

Vermitteln und vertiefen  
Die Ausstellung bildet die Veränderungen, die die vier Kriegsjahre mit sich brachten, anhand von rund 20 Themenstationen ab. Gezeigt werden meist unveröffentlichte Fotos, Filme und Dokumente. Hörstationen vermitteln kontroverse Meinungen zu Themen wie Neutralität oder Röstigraben, Überfremdung oder Wirtschaftspolitik. Anhand von Porträts von Persönlichkeiten wie Else Züblin, der Begründerin der Soldatenstuben, oder Bundesrat Gustav Ador, dem Präsidenten des IKRK, macht die Ausstellung deutlich, welche damaligen Themen bis in die Gegenwart wirksam sind. Installationen mit Objekten vertiefen wichtige Themen wie die Internierung von Offizieren und Soldaten aus den kriegsführenden Staaten oder den wirtschaftlichen Austausch mit den Krieg führenden Staaten. (Landesmuseum Zürich/mc/ps)

Die Wanderausstellung ist in Basel, Zürich, St.Gallen, Neuenburg, Zug, Frauenfeld und Lausanne zu sehen:

HMB – Museum für Geschichte / Barfüsserkirche, Basel
23.08.2014-15.02.2015

Landesmuseum Zürich
28.08.2014-26.10.2014

Historisches- und Völkerkundemuseum St.Gallen
08.05.2015-28.02.2016

Musée d’art et d’histoire Neuchâtel
15.05.2015-19.10.2015

Museum Burg Zug
03.-12.2016

Historisches Museum Thurgau, Frauenfeld
04.-10.2016

Musée historique de Lausanne
11.2016-03.2017

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