EU-Schluss: Kaum verändert ins Wochenende

EU-Schluss: Kaum verändert ins Wochenende

Paris/London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Freitag kaum von der Stelle bewegt. Die verschärften Sanktionen der EU und der USA gegen Russland hätten die Märkte ebenso verunsichert, wie zunehmende Befürchtungen einer schnellen Zinswende in den USA, sagten Börsianer. Der EuroStoxx 50 schloss 0,08 Prozent tiefer bei 3235,07 Punkten. Damit verbuchte der Leitindex der Eurozone einen Wochenverlust von 1,23 Prozent. Der Cac-40-Index in Paris gewann 0,02 Prozent auf 4441,70 Zähler. An der Londoner Börse stieg der FTSE 100 um 0,11 Prozent auf 6806,96 Punkte.

Für eine baldige US-Zinserhöhung lieferten aktuelle Konjunkturdaten weitere Anhaltspunkte. Die US-Einzelhandelsumsätze sind im August wie erwartet um 0,6 Prozent gestiegen und verzeichneten damit den stärksten Anstieg seit vier Monaten. Zudem hat sich das US-Verbrauchervertrauen im September überraschend deutlich aufgehellt. Die Anleger seien zum Wochenausklang auch deshalb auf Nummer sicher gegangen, weil nun Reaktionen Moskaus auf die verschärften Sanktionen folgen könnten, sagte Marktexperte Gregor Kuhn vom Broker IG. Zudem stünden kommende Woche mit der Fed-Sitzung und der Abstimmung der Schotten über eine Unabhängigkeit von Grossbritannien zwei weitere marktbewegende Ereignisse auf der Agenda.

Branchenweit gab es in Europa am Freitag relativ geringe Bewegungen. Am deutlichsten unter Druck stand der Automotive-Subindex mit einem Minus von 0,68 Prozent. Zuvor hatte der deutsche Autobauer Volkswagen mitgeteilt, im August weniger Fahrzeuge verkauft zu haben als vor einem Jahr.

Ansonsten herrschte an marktbewegenden Unternehmensnachrichten eher Mangelware. So bewegten vor allem Studien. ASML profitierten an der Spitze im EuroStoxx von einer Kurszielanhebung der Commerzbank und legten um 1,48 Prozent zu. Auch Cap Gemini waren nach einigen positiven Analystenkommentaren sehr gefragt und verteuerten sich um 3,24 Prozent. Im Stoxx 50 waren die Papiere der britischen Bank Barclays Spitzenreiter mit einem Plus von zwei Prozent. Aveva brachen nach einer Gewinnwarnung um mehr als 25 Prozent ein. Es war der grösste Kursrutsch seit 1998 für die Aktie des IT-Unternehmens.  (awp/mc/cs)

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