CH-Schluss: Kaum verändert – Actelion unter Druck

CH-Schluss: Kaum verändert – Actelion unter Druck

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag knapp im Plus beendet. Nach einem festeren Start fiel der Leitindex SMI schnell wieder etwas zurück und bewegte sich danach den restlichen Tag mehr oder weniger um den Nullpunkt, wobei ihm mit der Schlussauktion noch der Sprung über die Marke von 8’800 Punkten gelang. Mit Blick auf den am Mittwochabend auf dem Programm stehenden US-Zinsentscheid wollten sich die Investoren nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen und hätten entsprechend Zurückhaltung geübt, hiess es im Handel.

Man warte gespannt darauf, ob Fed-Chefin Janet Yellen die Formulierung zur künftigen geldpolitischen Ausrichtung der US-Notenbank bestätigen werde, hiess es. Mit Blick auf die gute konjunkturelle Entwicklung könnte sie das Wording auch etwas anpassen und die Märkte so auf eine baldige Zinserhöhung vorbereiten, wurde spekuliert.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,09% höher bei 8’804,44 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor dagegen um 0,05% auf 1’308,97 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann um mickrige 0,01% auf 8’678,29 Stellen dazu. Von den 30 wichtigsten Aktien notierten am Tagesende 21 im Minus und neun im Plus.

Die Verliererliste wurde fast den ganzen Tag von den Aktien des Biopharma-Unternehmens Actelion (-1,3%) angeführt, wobei sich der Titel zum Schluss etwas erholte. Händler sprachen von einer Anhäufung negativer Zwischenfälle bei mit dem Actelion-Medikament Opsumit behandelten Patienten. Dies dürfte den einen oder anderen Aktionär hellhörig gemacht und entsprechend zu Verkäufen veranlasst haben, hiess es. Im Markt gab es bezüglich der Angelegenheit allerdings auch beruhigende Stimmen, die am Berichtstag aber offensichtlich wenig gehört wurden.

Noch etwas schwächer oder ähnlich schwach schlossen Clariant (-1,3%) und Sika (-1,0%), allerdings waren keine fundamentalen Gründe dafür vorhanden. Uneinheitlich zeigten sich die Index-Schwergewichte: Während Novartis 0,4% einbüssten, hielten Nestlé (+0,4%) und Roche (+0,6%) dagegen. Ein ähnliches Bild ergab sich bei den Grossbanken, wo UBS um 0,2% nachgaben und Credit Suisse um 0,5% zulegten.

Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (-0,3%) schlossen mässig im Minus. Auch am Berichtstag lief in Monte Carlo das Branchentreffen, an dem Erst- und Rückversicherer mit Blick auf die Vertragserneuerungen im Januar erste Gespräche führen. Experten gehen nach wie vor davon aus, dass der starke Druck auf den Preisen zur Deckung von Naturkatastrophenrisiken anhalten wird. Zurich Insurance (-0,1%) wurden derweil von einer Rückstufung auf ‹Hold› durch die Analysten einer französischen Bank etwas belastet. Begründet wird sie vor allem mit der überdurchschnittlichen Kursentwicklung der vergangenen Monate.

Die Gewinner wurden am Tagesende klar von Kühne+Nagel (+2,2%) angeführt. Der Transportlogistiker führt am Mittwoch einen Investorentag durch und Investoren spekulierten entsprechend auf positive Neuigkeiten. Die Luxusgüteraktien von Swatch (+0,5%) und Richemont (+0,2%) gehörten ebenfalls zu den wenigen Gewinnern.

Swatch will gemäss CEO Nick Hayek auch im laufenden Jahr schneller als die Schweizer Uhrenbranche wachsen, wie er in der «Finanz und Wirtschaft» (online) sagte. Und Richemont wird am Mittwoch im Vorfeld der Generalversammlung Angaben zur Umsatzentwicklung in den ersten fünf Monaten 2014/15 publizieren, wobei Analysten von einem moderaten Umsatzwachstum ausgehen. ABB (+0,5%) profitierten derweil vom Beginn des letzte Woche angekündigten Aktienrückkaufprogramms.

Im breiten Markt gewannen die Titel der Online-Reiseagentur Bravofly Rumbo 3,1% dazu, dies obwohl sich der Gewinn im Halbjahr wegen hoher Kosten für den Börsengang halbiert hat. Kuoni (+0,4%) verzeichnete laut einer Mitteilung im Schweizer Geschäft einen deutlichen Anstieg der kurzfristigen Buchungen.

Ebenfalls nach Halbjahreszahlen verloren Newron (-4,3) deutlich und Calida (-0,1%) leicht. Sulzer (-0,2%) vermeldete zwei kleinere Akquisitionen in Holland, was dem Titel aber keinen Aufschwung zu geben vermochte. Ausserdem wurden die Papiere des Pharmaunternehmens Acino (+0,1%) am Berichtstag zum letzten Mal gehandelt. Nach der Übernahme durch Pharma Strategy Partners im vergangenen Dezember werden die Aktien dekotiert. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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