Mikrofinanz in Indien: Renaissance einer totgesagten Branche

Mikrofinanz in Indien: Renaissance einer totgesagten Branche
(sogmiller - Fotolia.com)

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Zürich – Nach dem Regierungswechsel in Indien stehen die Zeichen auf Aufbruch. Eines der Ziele ist die Versorgung der 800 Millionen erwachsenen Inder mit Finanzdienstleistungen. Regierung und Zentralbank setzen dabei auf den Mikrofinanzsektor, der nach einem politisch begründeten Rückschlag im Jahr 2010 heute wieder floriert und allein 2013 um 35% gewachsen ist. Eine Studie des Schweizer Vermögensverwalters responsAbility Investments macht eine Bestandsaufnahme des indischen Finanzsektors – und zeigt wie Mikrofinanzinstitutionen eine gewaltige Versorgungslücke beharrlich und ideenreich schliessen.

Mikrofinanz findet Anklang in Märkten, in denen es herkömmlichen Finanzinstituten nicht gelungen ist, ärmere Bevölkerungsschichten zu versorgen. Das gilt auch für Indien, wo die wenigen privaten Banken in erster Linie die sehr kleine Mittelschicht bedienen. Daneben hat sich ein regulierter Mikrofinanzmarkt entwickelt, der heute bereits 28 Millionen Kunden im unteren Einkommens-Segment bedient und 2013 sein Bruttokreditportfolio um 35% ausgeweitet hat (Micrometer, März 2014).

Grosses Aufholpotenzial
Wachstum ist wichtig, weil Indien sehr viel aufzuholen hat. Zwar verfügen 35% der indischen Erwachsenen-Bevölkerung über ein Sparkonto. Nur die Hälfte der Konten werden aber tatsächlich genutzt. Das muss sich laut der Reserve Bank of India ändern: Bis spätestens 1. Januar 2016 sollen 100% der Erwachsenenbevölkerung ein aktives Bankkonto haben.

Mikrofinanzinstitutionen verfügen über die beste Erfolgsbilanz, was das Erschliessen einkommensschwacher Segmente der Bevölkerung für Finanzdienstleistungen angeht. In Anerkennung dieser Tatsache hat nun erstmals in der Geschichte Indiens eine Mikrofinanzinstitution eine Bankenlizenz in Aussicht gestellt bekommen – ein deutliches Zeichen für die Bedeutung der Branche für die Finanzsektorentwicklung.

Anleger, die in die Entwicklung des Finanzsektors investieren möchten, finden heute eine Vielzahl von Finanzierungsnehmern mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen, die zur Entwicklung des riesigen indischen Marktes beitragen und von denen einige das Potenzial haben, die Zukunft des indischen Finanzsektors mitzuprägen. responsAbility, grösster privater Verwalter von Mikrofinanzanlagen weltweit, tätigt via verschiedene eigene Fonds seit 2008 Direktinvestitionen in Indien. In den letzten drei Jahren hat sich das Engagement in Indien auf USD 120 Millionen vervierfacht – das, obwohl viele Marktkommentatoren nach der Andhra-Pradesh-Krise 2010 für den indischen Finanzsektor keine Zukunft sahen. (responsAbility/mc/pg)

Über responsAbility
responsAbility Investments AG ist ein weltweit führender unabhängiger Vermögensverwalter mit Spezialisierung auf entwicklungsrelevante Sektoren in aufstrebenden Volkswirtschaften. Darunter fallen die Bereiche Finanzen, Landwirtschaft, Energie, Gesundheit und Bildung. responsAbility bietet Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung für nicht-börsennotierte Unternehmen mit Geschäftsmodellen, die auf die Bevölkerung am unteren Ende der Einkommensskala ausgerichtet sind und damit sowohl das wirtschaftliche Wachstum als auch den gesellschaftlichen Fortschritt voranbringen. Institutionellen wie privaten Anlegern bietet responsAbility professionell verwaltete Anlagelösungen.
 
Das 2003 gegründete Unternehmen verwaltet ein Vermögen von USD 2,2 Milliarden, das in 500 Unternehmen in 90 Ländern investiert ist. Neben dem Sitz in Zürich verfügt responsAbility über lokale Büros in Paris, Lima, Mumbai und Nairobi. Zu den Aktionären zählen namhafte Vertreter des Schweizer Finanzplatzes und die eigenen Mitarbeitenden. responsAbility ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA beaufsichtigt.

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