US-Schluss: Rekordhochs – Lockere US-Geldpolitik und Daten

US-Schluss: Rekordhochs – Lockere US-Geldpolitik und Daten

New York – Die weiterhin lockere US-Geldpolitik hat den wichtigsten Standardindizes am Donnerstag Rekordhochs beschert. Die Notenbank (Fed) hatte am Vorabend erklärt, der Leitzins dürfte für einen «beträchtlichen Zeitraum» nach dem Ende des konjunkturstützenden Anleihekaufprogramms sehr niedrig bleiben. Börsianer erklärten die gute Stimmung an der Wall Street zudem mit positiven Konjunkturdaten: Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war stärker zurückgegangen als gedacht.

Der Dow Jones Industrial erreichte im Handelsverlauf bei 17 275,37 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte. Am Ende stieg der bekannteste Aktienindex der Welt um 0,64 Prozent auf 17 265,99 Punkte und schloss damit so hoch wie noch nie zuvor. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,49 Prozent auf 2011,36 Punkte. Sein Rekordhoch liegt nun bei 2012,34 Punkten. Für den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,72 Prozent auf 4103,08 Punkte nach oben.

Die Geldpolitik bleibe das beherrschende Thema an den Märkten, sagte ein Analyst. Die Anleger erwarteten mehrheitlich, dass die Notenbank erst im Juli nächsten Jahres den Leitzins wieder anheben könnte.

Während der Markt weiter die Fed-Aussagen feierte, wirft ein anderes Grossereignis immer längere Schatten voraus: Schottland stimmt an diesem Donnerstag über seine Unabhängigkeit ab, und die aktuellen Meinungsumfragen sagen ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen der Befürworter und Gegner voraus. Ein konkretes Ergebnis wird nicht vor Freitagmorgen mitteleuropäischer Zeit erwartet. Im Falle einer Abspaltung sind Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht auszuschliessen.

Unternehmensseitig blieb der Mega-Börsengang des chinesischen Internetriesen Alibaba im Fokus, für den der Countdown jetzt läuft. Alibaba feiert voraussichtlich am Freitag sein Debüt in New York. Es dürfte der bisher grösste Börsengang werden. Das Volumen könnte nach bisherigen Planungen 25 Milliarden US-Dollar erreichen, am Donnerstagabend sollten die Details feststehen.

Titel des bisherigen Alibaba-Anteilseigners Yahoo schwankten um ihren Schlusskurs vom Mittwoch und gaben zum Handelsschluss als einer der schwächsten Werte im Nasdaq 100 um mehr als ein Prozent nach. Die Papiere hatten allerdings schon in den vergangenen Wochen von der Aussicht auf ein erfolgreiches Börsendebüt von Alibaba profitiert. An der Indexspitze zogen die Aktien des bereits in den USA notierten Alibaba-Rivalen Baidu um mehr als vier Prozent an.

An der Dow-Spitze knüpften die Titel von DuPont an ihren Kurssprung vom Vortag an und kletterten um 2,82 Prozent auf 71,20 US-Dollar. Am Mittwoch hatten sie bereits von einem Medienbericht profitiert, wonach der Investor Trian Fund Management eine Aufspaltung des Chemieriesens erzwingen wolle. Auch konjunktursensible Finanzwerte waren gefragt. So legten American Express, Goldman Sachs und JPMorgan um jeweils mehr als 1 Prozent zu.

Abseits der grossen Indizes sackten die Papiere von Rite Aid um mehr als 18 Prozent ab. Die Apothekenkette hatte ihren Gewinnausblick gesenkt. Höhere Kosten für Medikamente drückten auf die Erträge, hiess es. (awp/mc/upd/ps)

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