US-Schluss: Kaum verändert – Jobdaten rücken in den Fokus

US-Schluss: Kaum verändert – Jobdaten rücken in den Fokus

New York – Überraschend schwache Daten zur US-Industrie haben die Stimmung an der Wall Street am Donnerstag letztlich kaum trüben können. Der Fokus richtet sich vielmehr zunehmend auf die an diesem Freitag anstehenden Arbeitsmarktzahlen für September. Nach zeitweiligen Verlusten schloss der US-Leitindex Dow Jones Industrial fast unverändert mit minus 0,02 Prozent auf 16 801,05 Punkten. Allerdings war der Dow tags zuvor noch mit minus 1,40 Prozent auf Talfahrt gegangen. Der S&P-500-Index beendete den Handel am Donnerstag fast punktgenau auf Vortagesniveau bei 1946,17 Zählern. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,03 Prozent auf 3985,87 Punkte vor.

In den USA waren die Auftragseingänge für die Industrie im August stärker als erwartet zurückgegangen. Dagegen hatten vorbörslich veröffentlichte wöchentliche Arbeitsmarktdaten positiv überrascht. Nach den bereits starken Daten von ADP für den Privatsektor vom Vortag werden laut Marktanalysten am Freitag daher auch gute monatliche Arbeitsmarktdaten erwartet. Kaum Auswirkungen auf die US-Börsen hatten die Aussagen des Vorsitzenden der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, zur Konjunktur, Inflation und den geplanten Stützungsmassnahmen in der Eurozone.

Unternehmensnachrichten gab es vom Elekrofahrzeug-Hersteller Tesla, dessen Aktien um 4,65 Prozent zulegten und damit Favorit im Nasdaq-Auswahlindex waren. Tesla-Chef Elon Musk hat für kommende Woche die Vorstellung eines neuen Modells angekündigt. Unter den Autobauern gewannen auch die Papiere von General Motors (GM) weitere 2,12 Prozent hinzu, nachdem sie tags zuvor bereits um fast zwei Prozent gestiegen waren. Der grösste US-Autobauer hatte am Mittwoch nicht nur mit Absatzzahlen überzeugt, sondern auf einem Investorentag in Milford nahe Detroit auch Gewinnverbesserungen angekündigt.

Die Cree-Aktien brachen nach einem schwachen Quartalsbericht um 12,02 Prozent ein. Der Hersteller von LEDs und Halbleiterprodukten war im ersten Geschäftsquartal bei Umsatz und Ergebnis unter den durchschnittlichen Marktprognosen geblieben und hat einen trüben Ausblick auf das laufende Quartal gegeben.

Weiter auf Talfahrt ging es für die Anteilsscheine von Fannie Mae und Freddie Mac, die tags zuvor wegen enttäuschter Hoffnungen auf Gewinnausschüttungen um mehr als ein Drittel eingebrochen waren. Sie büssten nun zwischen zehn und elf Prozent ein. Ein Bezirksgericht in Columbia hatte entschieden, dass die US-Regierung zu Recht nahezu den gesamten Gewinn der Unternehmen einbehalten hat. Die Immobilienfirmen waren vom Staat im Zuge der Finanzkrise vor dem Untergang bewahrt worden. Verschiedene Investoren wollten später wieder an den Gewinnen beteiligt werden.

Positive Kommentare eines JPMorgan-Analysten verhalfen den Twitter-Papieren zu einer Erholung. Sie gewannen 3,64 Prozent auf 51,85 US-Dollar, nachdem sie am Mittwoch knapp drei Prozent eingebüsst hatten. Doug Anmuth hatte die Aktien des Kurznachrichtendienstes auf «Overweight» hochgestuft und das Kursziel von 54 auf 64 Dollar angehoben. Twitter sei einer der Hauptprofiteure der wachsenden Bedeutung mobiler Werbung, hiess es zur Begründung. Gopro hingegen büssten 6,91 Prozent ein. Seit seinem Börsengang im Juni dieses Jahres hat das Papier des Action-Kamera-Herstellers allerdings bereits um deutlich über 200 Prozent zugelegt.

In den Blick rückten zudem die Aktien von T-Mobile US, die an der Nasdaq um 2,44 Prozent stiegen und damit von einer Kreisemeldung profitierten, dass der französische Internet- und Telefonkonzern Iliad sein Angebot für die amerikanische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom erweitern will. Iliad wolle nun ein Gebot für einen grösseren als den bislang angestrebten Teil in Höhe von knapp 57 Prozent vorlegen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Preis je Aktie soll weiter bei 33 Dollar je Papier liegen. Ein Angebot über den selben Betrag für einen geringeren Anteil war von Telekom-Chef Tim Höttges als zu niedrig abgewiesen worden. (awp/mc/upd/ps)

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