EU-Schluss: Verluste nach Erholung – Unternehmenszahlen belasten

EU-Schluss: Verluste nach Erholung – Unternehmenszahlen belasten

London – Nach der Zwischenerholung vor dem Wochenende sind Europas Börsen am Montag wieder auf Tauchstation gegangen. Zu den Sorgen über das globale Wirtschaftswachstum seien enttäuschende Geschäftsberichte gekommen, sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Zudem behalten die Investoren die Geldpolitik der Notenbanken im Auge. Der EuroStoxx 50 fiel um 1,18 Prozent auf 2927,30 Punkte. Der CAC 40 in Paris knickte um 1,04 Prozent auf 3991,24 Zähler ein und der FTSE 100 in London verlor 0,68 Prozent auf 6267,07 Punkte.

Die Hoffnung der Investoren ruhe einmal mehr auf der Geldpolitik der Notenbanken, allen voran der amerikanischen Fed, sagte Analyst Jens Klatt von DailyFX. Anzeichen, dass diese keine neuen Geldgeschenke machen werde, könnten weiter auf die Kurs drücken.

Die Fed dürfte Ende Oktober das Ende ihrer milliardenschweren zur Unterstützung der Konjunktur initiierten Anleihekäufe beschliessen. «Es gibt keinen Grund, die Käufe Ende Oktober nicht zu beenden», hatte der Präsident der regionalen Notenbank von Dallas, Richard Fisher, am Montag dem Fernsehsender CNBC gesagt. Hingegen hatten in der vergangenen Woche Äusserungen des Fed-Mitglieds James Bullard den Aktienmärkten auf die Sprünge geholfen. Er hatte gefordert, über eine Verschiebung des Endes der Anleihekäufe nachzudenken.

Auf Unternehmensseite standen der deutsche Softwareanbieter SAP nach einer Senkung des operativen Gewinnziels sowie eine enttäuschende Quartalsbilanz des niederländischen Elektronikkonzerns Philips im Fokus. Philips-Aktien fielen um 3,65 Prozent. Schwächer waren im EuroStoxx 50 nur die SAP-Titel mit einem Minus von 5,76 Prozent.

Der Sektorindex der Technologiewerte war – auch belastet durch die schwachen SAP-Zahlen – mit einem Abschlag von 2,41 Prozent Schlusslicht im europäischen Branchentableau.

In London standen Öl- und Gaskonzerne wie Royal Dutch Shell, PetrofacC und BG Group angesichts weiter fallender Ölpreise deutlich unter Druck.

Die Papiere der Supermarktkette Tesco kletterten hingegen um 2,72 Prozent nach oben. Die Aktien profitierten von Medienspekulationen, laut denen eine Investmentgesellschaft ein Übernahmeangebot für das Asien-Geschäft des Konzerns vorlegen könnte. Eine Kursexplosion von fast 40 Prozent gab es bei den Papieren des Tierfutter-Herstellers Nutreco. Nach einer Übernahmeofferte der Beteiligungsgesellschaft SHV Holdings halten einige Analysten ein Gegengebot für möglich. (awp/mc/upd/ps)

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