BASF: Höhere Steuern drücken Gewinn im dritten Quartal

BASF: Höhere Steuern drücken Gewinn im dritten Quartal
Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender BASF. (Copyright by BASF)

Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender BASF. (Copyright by BASF)

Ludwigshafen – Der weltgrösste Chemiekonzern BASF begräbt seine Finanzziele für das kommende Jahr. Wegen einer gedämpften Nachfrage nach Chemieprodukten werde der Konzern seine ehrgeizigen Zielmarken für 2015 aus heutiger Sicht verfehlen, teilte BASF am Freitag mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde statt 14 Milliarden nur 10 bis 12 Milliarden Euro erreichen. Die Ludwigshafener hatten ihre Mittelfristziele bereits im Jahr 2011 bekanntgegeben. Eine konkrete Prognose für das kommende Jahr will der Vorstand im Februar nennen. An den Erwartungen für 2014 hält er unterdessen fest.

Die im Dax notierte BASF-Aktie reagierte mit einem Kursverlust auf die Nachrichten. Zu Handelsbeginn verlor das Papier 1,52 Prozent an Wert. Das gesenkte Gewinnziel für 2015 dürfte die überraschend gute Entwicklung aus dem dritten Quartal überlagern, schrieb ein Händler.

Verschärfter Sparkurs
Die politischen Krisen in der Welt und die unsichere Entwicklung der Weltwirtschaft hätten die Nachfrage nach Chemieprodukten deutlich gedämpft, sagte Konzernchef Kurt Bock. Im Schlussquartal rechne BASF nicht mit einer Belebung der Nachfrage. Zudem liege das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts sowie der Industrie- und Chemieproduktion in den Jahren 2010 bis 2015 unter den einstigen Erwartungen. Deshalb strich BASF die Prognosen für diese Bereiche zusammen und verabschiedete sich von dem Ziel, 2015 einen Konzernumsatz von 80 Milliarden Euro zu erreichen.

Als Gründe für diese Entwicklung führte Bock eine geringere Dynamik in den Schwellenländern und eine verzögerte Erholung der europäischen Wirtschaft an. Zudem gebe es einen höheren Druck auf die Gewinnmargen bei Grundprodukten und teilweise auch bei den Spezialchemikalien (Performance Products).

Öl- und Gasgeschäft treibt operativen Gewinn
Deshalb will der BASF-Chef den eingeschlagenen Sparkurs verschärfen. Ab Ende 2015 sollen die Kosten nun um 1,3 Milliarden Euro sinken – 300 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Seit Monaten baut der Konzern unter anderem seine Sparte Performance Products um und verkauft Unternehmensteile. Ab 2017 sollen die Kosten dadurch um 500 Millionen Euro niedriger ausfallen.

Im dritten Quartal verdiente BASF vor allem wegen höherer Steuern etwas weniger als ein Jahr zuvor. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn sank um 4,8 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten. Operativ lief es hingegen besser. Der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereffekten stieg im Zeitraum Juli bis September um 8,9 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro. Dazu trugen vor allem das Öl- und Gasgeschäft sowie die Sparte Chemicals bei. Weniger verdiente BASF mit Chemikalien für die Landwirtschaft. Insgesamt kletterte der Umsatz um 3,3 Prozent auf 18,31 Milliarden Euro.

Ausblick 2014 steht
Für das laufende Jahr bestätigte Bock die selbst gesetzten Ziele, obwohl die Nachfrage nachlässt. So peilt das Unternehmen für 2014 weiterhin einen leichten Anstieg beim operativen Ergebnis (Ebit) vor Sondereffekten an, das 2013 bei 7,19 Milliarden Euro gelegen hatte. Der Umsatz von zuletzt 73,9 Milliarden Euro soll wegen der Trennung vom Gashandels-Gasspeichergeschäft etwas schrumpfen. (awp/mc/upd/ps)

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