Starkes Pharmageschäft treibt Bayer an

Starkes Pharmageschäft treibt Bayer an

Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzender Bayer AG. (Foto: Bayer)

Leverkusen – Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach einem robusten dritten Quartal die Prognosen für 2014 angehoben. «Der starke Aufwärtstrend unserer Life-Science-Bereiche Healthcare und Cropscience hielt an», sagte Konzernchef Marijn Dekkers am Donnerstag laut Mitteilung. Für die höhere Zuversicht sorgten neben der starken operativen Entwicklung und dem milliardenschweren Zukauf der Sparte für rezeptfreie Medikamente des US-Konzerns Merck & Co auch der im Vergleich zuletzt zu wichtigen anderen Währungen schwächere Euro.

Gesundheits- und Agrochemiegeschäfte waren auch im dritten Quartal die entscheidenden Treiber. Zahlreiche neue Produkte insbesondere im Pharmageschäft wie etwa der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea und die Krebsmittel Stivarga und Xofigo sorgten für Schwung. Darüber hinaus blieb auch das Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut in Nord- und Lateinamerika stark.

Kräftiges Plus beim Überschuss
Von Juli bis September legte der Umsatz insgesamt um 5,6 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro zu. Bereinigt um Wechselkursschwankungen und Zu- und Verkäufe hätte das Plus sogar 7,4 Prozent betragen. Der operative Gewinn (Ebitda) vor Sonderposten legte um 1,4 Prozent auf gut 2 Milliarden Euro zu. Der Überschuss verbesserte sich deutlicher um 12,7 Prozent auf 826 Millionen Euro. Analysten hatten insgesamt etwas weniger erwartet.

Am Finanzmarkt kamen Kennzahlen und Prognoseanhebung gut an. Die Aktien gehörten mit einem Plus von 3,27 Prozent in einem freundlichen Marktumfeld zu den stärksten Werten. Händler und Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen positiv überrascht. Bayer selbst ist nun für alle drei Geschäftsbereiche etwas zuversichtlicher.

Höhere Prognosen
Mit dem Zukauf in den USA steigt Bayer zum weltweit zweitgrössten Anbieter rezeptfreier Produkte (OTC) auf. Das für etwas mehr als zehn Milliarden Euro erworbene Geschäft werde im Schlussquartal einen Umsatz von 300 bis 350 Millionen Euro sowie ein um Sondereinflüsse bereinigtes Ebitda von etwa 70 Millionen Euro liefern. Im Konzern dürfte der Umsatz 2014 bereinigt um etwa sechs Prozent auf rund 42 (bisher: etwa 41) Milliarden Euro klettern. Beim Ebitda vor Sondereinflüssen rechnet Bayer nun mit einer Steigerung im «mittleren einstelligen» (alt: unteren bis mittleren einstelligen) Prozentbereich. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll nun im «mittleren bis oberen einstelligen» (alt: mittleren einstelligen) Prozentbereich zulegen.

Bayer komme auch strategisch voran, betonte Dekkers. Der Konzern will das Kunststoffgeschäft (MaterialScience) bis spätestens Mitte 2016 an die Börse bringen. Bayer will sich auf Gesundheit (Healthcare) und Agrarchemie (Cropscience) konzentrieren. Diesen Schritt hatte Dekkers bereits Mitte September angekündigt. Einige Analysten hatten seit Jahren eine stärkere Spezialisierung und ein Ende der sehr breiten Aufstellung gefordert. (awp/mc/ps)

 

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