sgv zur Altersreform 2020: Arbeitsmarkt für höheres Rentenalter bereit

sgv zur Altersreform 2020: Arbeitsmarkt für höheres Rentenalter bereit
sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. (Foto: sgv)

sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. (Foto: sgv)

Bern – Der Arbeitsmarkt ist für eine stufenweise Erhöhung des Rentenalters bereit. Wie Zahlen des Bundes und der OECD zeigen, sind ältere Arbeitnehmende bereits heute gut im Erwerbspro-zess integriert. Ihre Attraktivität nimmt mit dem Fachkräftemangel und der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative weiter zu. Für die politisch chancenlose und einzig auf Mehr-einnahmen ausgerichtete Altersreform 2020 eröffnen diese Erkenntnisse einen Weg aus der Sackgasse.  

Bundesrat Berset möchte die Altersvorsorge praktisch ausschliesslich über Mehreinnahmen sanieren.  6.5 Milliarden Franken Mehrkosten fallen direkt an. Diese steigen wenig später bis auf über 11 Milliar-den an. «Der volkswirtschaftliche Schaden des Reformpakets Berset wäre viel zu gross. Die Vorlage würde uns mindestens ein halbes Prozent BIP-Wachstum und Zehntausende von Arbeitsplätzen kosten. In dieser Form ist die Revision politisch chancenlos», sagt sgv-Präsident Jean-François Rime. Für den sgv steht bei der Altersreform 2020 deshalb die schrittweise Erhöhung des Rentenalters im Zentrum. Neue Erkenntnisse, die auch von der OECD gestützt werden, zeigen: Der Arbeitsmarkt ist für eine Erhöhung des Rentenalters bereit und kann die älteren Mitarbeitenden bereits heute gut aufnehmen.

«Die Wirtschaft braucht die älteren Arbeitnehmenden»
Entgegen den Vorstellungen vieler sind die älteren Arbeitnehmenden heute sehr gut im Erwerbsprozess integriert. Sowohl die Arbeitslosen- als auch die Erwerbslosenquote liegt bei den älteren Jahrgängen signifikant unter jenen der Jüngeren. Eine Studie des Bundesamtes für Sozialversicherungen hat gezeigt, dass die Betriebe einer Erhöhung des Rentenalters mehrheitlich positiv gegenüber stehen. So haben 36% der Betriebe in den letzten drei Jahren denn auch Mitarbeitende eingestellt, die älter als 58 Jahre waren. Dies entgegen der landläufigen Meinung, dass solche Leute gar keine Chancen mehr hätten, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Auch bei der Erhöhung des Frauenrentenalters hat die Wirtschaft eindrücklich bewiesen, dass sie ohne grosse Nebenerscheinungen in der Lage ist, die Arbeitnehmenden länger zu beschäftigen. sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler ist deshalb überzeugt: «Die Wirtschaft braucht die älteren Arbeitnehmenden und setzt auf sie. Auch zur Bekämpfung des Fachkräftemangels kommen wir nicht an einer Erhöhung des Rentenalters vorbei».

Bei den älteren Arbeitnehmenden, die keine Stelle mehr finden, handelt es sich nicht um ein Massenphänomen, sondern eher um Schicksale der einzelnen Betroffenen. Diese gilt es ernst zu nehmen. Der sgv tritt deshalb dafür ein, dass die stufenweise Erhöhung des Rentenalters von flankierenden Massnahmen begleitet wird. Verbesserungen sind primär notwendig bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung, im Bereich der Gesundheitsprävention, beim Abbau von Denkbarrieren und im Bereich der Lohnpolitik. Der sgv ist bereit, solche flankierenden Massnahmen mitzutragen und sich bei deren Umsetzung einzubringen. (sgv/mc/ps)

Die Nummer 1:
Als grösste Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft vertritt der sgv 250 Verbände und gegen 300’000 Unternehmen.

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