US-Schluss: Rekordjagd geht dank Notenbanken weiter

US-Schluss: Rekordjagd geht dank Notenbanken weiter

New York – Die Gewinne an der Wall Street sind am Freitag im Handelsverlauf deutlich abgeschmolzen. Zum Börsenstart hatten die Notenbanken der Eurozone und Chinas noch für Rekordstände am US-Aktienmarkt gesorgt. Auf Schlusskursbasis erreichten die Standardwerte-Indizes dennoch Höchststände. Der Leitindex Dow Jones Industrial verabschiedete sich 0,51 Prozent fester bei 17’810,06 Punkten ins Wochenende. Auf Wochensicht betrug das Plus knapp 1 Prozent. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Freitag letztlich um 0,42 Prozent auf 2063,50 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rettete ein Plus von 0,22 Prozent auf 4251,32 Punkte ins Ziel und blieb damit auf dem höchsten Kursniveau seit dem Frühjahr 2000.

Zunächst hatte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, seine Bereitschaft zu weiteren Massnahmen bekräftigt, um Mini-Inflation und Konjunkturschwäche zu bekämpfen. Dann hatte die chinesische Notenbank ihren grossen Auftritt: Sie überraschte mit einer Senkung der wichtigsten Zinssätze, um das schwächelnde Wirtschaftswachstum des Landes zu beleben. Vorher hatten Volkswirte überwiegend mit einer Fortsetzung der Politik kleinerer, gezielter Konjunkturstützen gerechnet. Marktbewegende US-Konjunkturdaten standen am Freitag nicht auf der Agenda. Unternehmensmeldungen kamen überwiegend von Konzernen aus der zweiten Reihe.

Die Anhebung der Quartalsdividende von 24 auf 28 US-Cent durch den Sportartikelhersteller Nike hatten Marktteilnehmer bereits erwartet. Entsprechend fehlten positive Impulse für die Aktien des Adidas-Rivalen, die mit plus 0,12 Prozent auf der Stelle traten. Am Vortag hatte der Chipkonzern Intel mit einer Dividendenerhöhung im kommenden Jahr positiv überrascht.

Schlimmer als Nike traf es die Titel von Foot Locker mit minus 4,30 Prozent – trotz besser als erwartet ausgefallener Geschäftszahlen der Sportschuhkette. Die Aktien von Gap sackten um 4,19 Prozent ab. Am Vorabend nach Börsenschluss hatte der Einzelhändler seine Jahresziele gesenkt. Die Titel von GameStop brachen sogar um 13,05 Prozent ein. Der Videospiele-Händler hatte sein Gewinnziel für 2015 gekappt und damit die Analysten enttäuscht.

Es gab aber auch positive Nachrichten. Die Papiere von Ross Stores verteuerten sich um 7,32 Prozent. Mit ihrer Gewinnprognose für das Gesamtjahr hatte die Bekleidungskette die durchschnittlichen Analystenschätzungen übertroffen.

Der in New York gelistete chinesische Onlinehändler Alibaba zapfte nur zwei Monate nach dem spektakulären Börsendebut erneut den US-Finanzmarkt an. Alibaba sammelte mit dem Verkauf von Anleihen 8 Milliarden US-Dollar ein und muss Kreisen zufolge wegen der grossen Nachfrage weniger Zinsen zahlen als ursprünglich angenommen. Die Emission ist die grösste in US-Dollar notierte eines asiatischen Unternehmens. Die Aktien gewannen 0,93 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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