CH-Schluss: Kursverluste zu Börsenende hin

CH-Schluss: Kursverluste zu Börsenende hin

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag mit leichten Abgaben abgeschlossen. Der Leitindex SMI startete mit etwas tieferen Notierungen in den Handel, drehte zwischenzeitlich ins Plus, ehe gemischt ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA die Gewinne abbröckeln liessen. Die Stimmung an den internationalen Börsen sei aber nach wie vor gut, zeigten sich Händler überzeugt. Vergangene Woche hatten die Hoffnung auf eine noch expansivere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Zinssenkung in China für steigende Kurse gesorgt.

Am Dienstag zeichneten derweil Wirtschaftsdaten aus den USA für die Konjunkturlage in der grössten Volkswirtschaft der Welt ein uneinheitliches Bild. Zunächst bestätigte der über Erwarten starke Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal den Eindruck, dass die US-Wirtschaft auf dem Vormarsch ist. Danach machte sich allerdings mit den Angaben zum Konsumentenvertrauen, das im November überraschend gesunken ist, unter den Anlegern leise Enttäuschung breit und in der Folge fiel das Schweizer Börsenbarometer zurück.

Am Ende stand der Swiss Market Index (SMI) um 0,17% tiefer bei 9’042,74 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg leicht um 0,04% auf 1’342,72 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) gab um 0,13% auf 8’899,68 Punkte nach. Von den 30 wichtigsten Aktien tendierten zu Börsenschluss je 14 im Minus beziehungsweise Plus sowie Swisscom und Bâloise unverändert.

Bei den Bluechips haben die Verlierer vor allem in der letzten halben Stunde an Gewicht gewonnen, wobei die Verluste der Index-Schwergewichte besonders auf den SMI gedrückt haben. Dabei hat das Aktien-Research von Exane BNP die Abdeckung der Roche-Bons (-0,9% auf 285,80 CHF) mit der Einstufung «Outperform» und einem Kursziel von 335 CHF wiederaufgenommen, was den Fall in die Verlustzone nicht abwenden konnte.

Novartis schlossen mit 0,4% auf 91,20 CHF im Minus und konnten am Ende nicht mehr von News zum Produktkandidaten LBH589 (Panobinostat) profitieren, der für die Behandlung von Knochenmark-Krebs (multiples Myelom) doch noch eine Marktzulassung in den USA erhalten dürfte. Zudem hat Exane BNP auch die Novartis-Titel mit «Outperform» und dem Kursziel von 105 CHF wieder in ihr Anlageuniversum aufgenommen. Nestlé gaben um 0,2% nach.

Die deutlichsten Abschläge im SMI/SLI erlitten die in den vergangenen Wochen sowieso sehr volatilen Transocean (-1,3%). Zudem weiteten Aryzta (-1,1%) die Kursverluste vom Vortag aus. Die Titel hatten am Montag nach Umsatzzahlen der irischen Agrar-Tochter Origin um über 3% nachgegeben.

Auf der Gegenseite kletterten die Aktien des Sanitärtechnikers Geberit (+1,7%) oder des Personalvermittlers Adecco (+1,1%) in die Höhe. Unter den Zyklikern gewannen auch Kühne+Nagel (+0,9%) sowie die Aktien des Warenprüfers SGS (+0,8%) klar an Wert. Händlern zufolge scheine der Verkaufsdruck bei SGS der letzten Woche überwunden. Bei Actelion (1,0%) wurden derweil Übernahmegerüchte als Kaufargument angeführt.

Swiss Re büssten 0,1% auf 81,85 CHF ein. Société Générale deckt die Aktien des Rückversicherers wieder ab und zwar mit «Hold» und dem Kursziel von 85,40 CHF. Der Konzern habe das branchenweit höchste Exposure zu Naturkatastrophen, speziell in den USA. Dies mache das Property & Specialty’s anfällig, heisst es in der Begründung. Auf der anderen Seite sei Swiss Re dank einem starken Überschusskapital ein Kandidat für eine weitere Sonderdividende.

Am breiten Markt sorgten Feintool (+9,9%) für Gesprächsstoff. Mubea Engineering erhöhte die Beteiligung am Schweizer Unternehmen auf knapp 14%, woraufhin Analysten eine endgültige Übernahme durch den deutschen Automobilzulieferer nicht ausschliessen. Der kontinuierliche Zukauf weiterer Anteile signalisiere ein strategisches Interesse, so der zuständige Experte in einem Kommentar. Feintool selber sieht nach wie vor keine Anzeichen, die eine starke Gewichtsverlagerung in der Beteiligungsstruktur erwarten liesse.

Schmolz+Bickenbach (+5,0%) profitierten derweil von einer Heraufstufung des Kreditratings durch Moody’s und Orascom (+7,9%) legten nach Zahlen deutlich zu. Der Immobilienentwickler steigerte in den ersten neun Monaten den Umsatz, verdreifachte den Bruttogewinn und konnte der Verlustzone entkommen. (awp/mc/upd/ps)

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