USA: Konsumausgaben und Einkommen steigen schwächer als erwartet

USA: Konsumausgaben und Einkommen steigen schwächer als erwartet
(Bild: Les Cunliffe - Fotolia.com)

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Washington – In den USA haben sich die Ausgaben und Einnahmen der privaten Haushalte im Oktober schwächer entwickelt als erwartet. Sowohl die Ausgaben als auch die Einkommen stiegen zum Vormonat um 0,2 Prozent, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Bankvolkswirte hatten hingegen mit Zuwächsen von 0,3 und 0,4 Prozent gerechnet.

Der Preisauftrieb blieb überwiegend stabil. Die jährliche Inflationsrate, gemessen am Preisindex für die Konsumausgaben PCE, lag wie im Vormonat bei 1,4 Prozent. Die Kernrate, der schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausblendet und von der US-Notenbank Fed besonders beachtet wird, erhöhte sich dagegen auf 1,6 Prozent. Der Zielwert der Fed von zwei Prozent wird nach wie vor nicht erreicht.

Konsumklima hellt sich schwächer als gedacht auf
Und das Verbrauchervertrauen hinkt den Erwartungen weiter hinterher: Es hat sich im November nicht so stark aufgehellt, wie zunächst berechnet. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg von 86,9 Punkten auf 88,8 Zähler, wie die Universität nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war ein Wert von 89,4 Punkten ermittelt worden. Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.

Chicago-Einkaufsmanagerindex fällt deutlich stärker als erwartet
Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hat sich im November überraschend deutlich eingetrübt. Der Indikator sei um 5,4 Punkte auf 60,8 Punkte gefallen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung in Chicago mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 63,0 Punkte gerechnet. Der Frühindikator liegt trotz des Rückgangs deutlich über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert damit weiter eine wirtschaftliche Belebung

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe über den Erwartungen
In der vergangenen Woche sind mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe eingereicht worden als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche stiegen sie nach Angaben des US-Arbeitsministeriums um 21’000 auf 313’000. Bankvolkswirte hatten nur mit 288’000 Anträgen gerechnet. Das Ministerium revidierte den Wert aus der Vorwoche leicht um 1000 auf 292’000 Anträge nach oben. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stiegen die Erstanträge um 6250 auf 294’000.

Aufträge für langlebige Güter steigen dank Transportorders
Derweil sind im Oktober die Aufträge für langlebige Güter dank gestiegener Transportorders überraschend gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat seien die Bestellungen um 0,4 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Bestellungen um revidierte 0,9 (zunächst 1,3) Prozent gesunken. Ohne die stark schwankenden Aufträge für Transportgüter fielen die Auftragseingänge hingegen um 0,9 Prozent. Erwartet wurde hier ein Anstieg um 0,5 Prozent. Im Vormonat waren die Aufträge noch um 0,2 Prozent gestiegen.

Schwebende Hausverkäufe gehen überraschend zurück
Die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe ist im Oktober gefallen. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe seien zum Vormonat um 1,1 Prozent zurückgegangen, teilte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) mit. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im Vormonat von 0,3 auf 0,6 Prozent angehoben. Im Jahresvergleich stiegen die schwebenden Hausverkäufe im Oktober um 2,2 Prozent. Erwartet worden war ein Anstieg um 2,5 Prozent. Bei einem schwebenden Hausverkauf wurden zwar schon Vorverträge unterzeichnet, es liegt aber noch kein endgültiger Kaufvertrag vor.

Neubauverkäufe steigen weniger als erwartet
Und auch die Verkäufe neuer Häuser blieben im Oktober hinter den Erwartungen zurück. Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie gemäss Handelsministerium um 0,7 Prozent auf annualisiert 458’000 Häuser geklettert. Erwartet worden war ein Anstieg um 0,8 Prozent auf 471’000. Allerdings wurde der Septemberwert nach unten revidiert. Der annualisierte Wert lag bei 455’000 – nachdem zunächst ein Wert von 467’000 ermittelt worden war. (awp/mc/pg)

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