Steigende Risiken für Schweizer Exporteure

Steigende Risiken für Schweizer Exporteure
(Bild: © Binkski - Fotolia.com)

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Wallisellen – Unternehmen weltweit kämpfen zunehmend mit den Folgen der zahlreichen geopolitischen Krisenherde. Auch die schwächelnde Konjunktur im Euroraum sowie ein verlangsamtes Wachstum in China erschweren die Lage. Auf den grossen Exportmärkten der Schweiz bleibt die Lage herausfordernd.

Insolvenzzunahme in grossen Schweizer Exportmärkten
In seiner jüngsten Studie geht der Kreditversicherer Euler Hermes für 2015 in Deutschland von einem rückläufigen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um +1,2% (2014: +1,4%) sowie von gleichzeitig steigenden Insolvenzzahlen aus. Auch in anderen grossen Schweizer Exportmärkten werden die Insolvenzen zunehmen. Weltweit hingegen sinken die Fallzahlen nach der Einschätzung von Euler Hermes um -3%. Auch für zahlreiche westeuropäische Länder wie Spanien, Italien, Portugal, Griechenland, Dänemark oder Grossbritannien erwartet Euler Hermes in 2015 weniger Insolvenzen als noch 2014.

2014: Schweizer Exporteure bleiben widerstandsfähig
Die Schweizer Wirtschaft blickt auf ein wechselhaftes Jahr 2014 zurück. Die Exportwirtschaft musste sich wiederum gestiegenen Herausforderungen und Risiken stellen. Die sich abkühlende Konjunktur in Europa und politische Unsicherheiten rund um die Ukrainekrise waren ungünstige Vorzeichen für die Schweizer Exporteure. Dennoch zeigte sich die Schweizer Wirtschaft widerstandsfähig und konnte im Oktober sogar einen neuen Rekordwert in der Exportstatistik erzielen.

2015: Steigende Risiken für Exporteure
„Während die Anzahl der Konkurse in der Schweiz leicht zurückgegangen sind und Euler Hermes auch 2015 mit einem Rückgang der Unternehmenskonkurse um 3 % rechnet, bleibt die Lage auf den grossen Exportmärkten herausfordernd,“ erklärt Mark Schulz, Director Risk, Claims & Collections bei Euler Hermes Schweiz. Das Niveau der Konkurse liegt in vielen europäischen Ländern noch immer über dem Niveau von 2008. Zudem rechnet Euler Hermes für grosse Märkte wie Deutschland oder China wieder mit mehr Konkursen, so dass die Risiken für Schweizer Exporteure 2015 wieder zunehmen werden.

Risse in der Chinesischen Mauer: Zahlungsausfälle steigen 2014 drastisch, Insolvenzen in 2015
Neben Deutschland nehmen die Insolvenzfälle in Westeuropa in Luxemburg (+5%), Österreich (+3%), Finnland (+2%), Belgien (+1%) zu, in Frankreich bleibt die Anzahl nach Ansicht des Kreditversicherers in 2015  auf dem gleichen Stand wie im Jahr 2014. Auch in China steigen die Insolvenzen 2015 um voraus-sichtlich 5% nach unveränderten Fallzahlen im laufenden Jahr. Die Zahlungsausfälle werden sich jedoch bereits in 2014 verdoppeln (+103%), insbesondere getrieben durch eine drastisch gestiegene  Anzahl an Ausfällen in der Lebensmittelindustrie (+473%), der Chemie- (+214%) und Elektroniksparte (+54%).

Russland verzeichnet weltweit zweithöchsten Anstieg bei Insolvenzen 2015 um +10%
Russland hingegen spürt die Folgen des weiterhin schwelenden Konflikts mit der Ukraine sowie den verhängten Sanktionen und Gegensanktionen bei der Konjunkturentwicklung und den Insolvenzzahlen deut-lich: Für 2014 geht Euler Hermes von +7% mehr Insolvenzen im Vergleich zu 2013 (9.600 Fälle). Die Zahlungsausfälle steigen bis zum Jahresende bereits voraussichtlich um das Eineinhalbfache an (+161%); in der Lebensmittelindustrie verdoppelten sie sich (+107%) und der Einzelhandel verzeichnet sogar mehr als drei Mal so viele Ausfälle wie noch im Jahr 2013 (+264%). Für 2015 prognostizieren die Euler Hermes Ökonomen einen deutlichen Anstieg der Insolvenzfälle um +10% auf 10.560 Fälle – neben Kolumbien (+13%) und Marokko (ebenfalls +10%) ist dies der weltweit höchste Anstieg in 2015. (Euler Hermes/mc/ps)

Über Euler Hermes
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsbereich und anerkannter Spezialist in den Bereichen Kautionen, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Business-to-Business(B2B)-Kunden Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene Monitoringsystem wird täglich die Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen verfolgt und analysiert, die in Märkten tätig sind, auf die 92% des globalen BIP entfallen. Das Unternehmen mit Sitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern vertreten und beschäftigt über 6’000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris kotiert (ELE.PA). Sie wird von Standard & Poor’s und Dagong mit einem Rating von AA- bewertet. 2013 wies das Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,5 Milliarden aus und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 789 Milliarden.
Euler Hermes Schweiz beschäftigt rund 50 Mitarbeitende an ihrem Hauptsitz in Zürich und den weiteren Standorten in Lausanne und Lugano.
Weitere Informationen finden sich unter: www.eulerhermes.ch

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