S&P stuft Italien herab – Nur noch eine Stufe über «Ramsch»

S&P stuft Italien herab – Nur noch eine Stufe über «Ramsch»
Italiens geschäftsführender Ministerpräsident Matteo Renzi.

Italiens Regierungschef Matteo Renzi.

London – Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat die Kreditbewertung des Euro-Schwergewichts Italien gesenkt. Die Agentur begründete den Schritt am Freitag unter anderem mit der schwachen Konjunktur. Die neue Bewertung lautet «BBB-» nach zuvor «BBB». Damit liegt das Rating nur noch eine Stufe über dem sogenannten Ramschniveau, mit dem riskante Anlagen gekennzeichnet werden.

Die S&P-Experten sehen in Italien «wiederkehrende Schwächen» bei der konjunkturellen Entwicklung. Ausserdem habe die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im internationalen Wettbewerb nachgelassen. Den Ausblick für die Kreditbewertung setzte S&P auf «stabil». Damit ist vorerst keine weitere Abstufung zu erwarten.

Mit der neuen Bewertung stuft S&P Italien so niedrig ein wie keine andere der führenden Agenturen. Bei Moody’s wird das Euroland zwei Stufen über «Ramschniveau» eingestuft und bei Fitch drei Stufen.

Miniwachstum für 2015 erwartet
Die Ratingagentur geht davon aus, dass Italien die Rezession Anfang 2015 verlassen dürfte. Allerdings erwartet sie im kommenden Jahr nur ein Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent. Zuvor hatte die Agentur noch Wachstum von 1,1 Prozent prognostiziert.

Die Kreditbewertung für Irland wurde dagegen erhöht: Die Agentur begründete den Schritt unter anderem mit der Konjunkturerholung in dem Euroland. Die neue Bewertung lautet «A» nach zuvor «A-«. Damit liegt das Rating mittlerweile fünf Stufen über «Ramschniveau». Die S&P-Experten sehen in Irland mittlerweile ein «solides Wirtschaftswachstum». Die konjunkturelle Erholung dürfte gemeinsam mit jüngsten Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt die Lage der Staatsfinanzen weiter verbessern. (awp/mc/ps)

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