«Energieeffizienz heisst auch Sicherung der Arbeitsplätze»

«Energieeffizienz heisst auch Sicherung der Arbeitsplätze»

Willi Langenegger, Betriebsleiter G. Bopp + Co. AG. (Foto: zvg)

Wolfhalden – Die Heiz- und Kühlsysteme der G. Bopp + Co. AG im appenzellischen Wolfhalden brauchen neu weniger Energie. Beim Umbau wird das KMU finanziell unterstützt von der Klimastiftung Schweiz. Profitieren sollen sowohl der Klimaschutz, als auch der Wirtschaftsstandort.

Die Bedingungen müssen stimmen, wenn bei der G. Bopp + Co. AG in Wolfhalden feinstes Metallgewebe hergestellt wird. Denn dieses wird für Filter und Siebe in verschiedenen Bereichen von der Medizin über Automotoren bis hin zur Lebensmittelindustrie gebraucht. Das KMU kontrolliert deshalb in seinen Produktionshallen in Wolfhalden die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Luftdruck genau. Staubpartikel dürfen sich keine verfangen zwischen den Feindrähten, die zum Teil nur wenige Tausendstel Millimeter dick sind. Die Klimastiftung Schweiz unterstützt die G. Bopp + Co. AG mit 51’000 Franken. Ziel der Stiftung ist es, KMU in der Schweiz und in Liechtenstein zu stärken, indem sie ihnen beim Umstieg auf energieeffiziente Lösungen im Betrieb hilft. Die G. Bopp + Co. AG kann jährlich 214 Megawattstunden Strom sparen. Das ist so viel, wie rund 50 Haushalte verbrauchen. Dazu kommt eine Verminderung des CO2-Ausstosses um 125 Tonnen pro Jahr.

Die Energieeinsparungen in der G. Bopp + Co. AG sind beträchtlich. Wie kommen sie zustande?

Willi Langenegger, Betriebsleiter G. Bopp + Co. AG:  Wir nutzen neu die Abwärme unserer Produktion zum Heizen der Räume. Dies entlastet unseren Erdgaskessel. Zudem haben wir eine neue Kältemaschine im Technikraum eingebaut. Durch die Modernisierung der Steuerung sind wir heute in der Lage bei einer Aussentemperatur unter neun Grad Celsius die Kältemaschine auszuschalten und die kalte Aussenluft direkt zu nutzen. In unserer Produktionsstätte in Wolfhalden haben wir 140 Webmaschinen und eine eigene Drahtzieherei. Die Produktion läuft während 24 Stunden. Da ist es eine grosse Aufgabe, die 22 Grad Lufttemperatur und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit zu halten, die für unsere Produktion wichtig sind.

Welche Rolle spielt der finanzielle Beitrag der Klimastiftung Schweiz bei Ihrer Investition?

Dass die Klimastiftung Schweiz uns unterstützt, ist für uns sehr wichtig. Wir exportieren 95 Prozent unserer Ware und stellen uns damit einer globalen Konkurrenz. Das Projekt hat hohe Kosten generiert. Wir sind deshalb froh um alles, was wir zurückbekommen.

Welche Vorteile bringt die Umstellung?

Es ist für uns wichtig, dass unsere Anlagen dem neusten Stand der Technik entsprechen. Nur so können wir am Standort Schweiz konkurrenzfähig bleiben. Wir beschäftigen in Wolfhalden 110 Mitarbeitende. Unsere Bemühungen bei der Energieeffizienz dienen letztlich auch der Sicherung der Arbeitsplätze. Nicht zuletzt tut es aber auch einfach gut, wenn man sieht, dass aus dem Kamin weniger Rauch kommt. Das entspricht auch unserer Firmenphilosophie, denn der Umweltschutz ist in unserem Leitbild fest verankert. (Klimastiftung Schweiz/mc)

Über die G. Bopp + Co. AG
Die G. BOPP + Co. AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Metallgeweben mit eigenen Standorten in der Schweiz, in Deutschland, England, Italien, Schweden, USA, Korea und China. Die hochwertigen Metallgewebe werden als Quadratmaschengewebe zum Sieben und Klassieren, als Edelstahlgazen im Siebdruck, als Filtergewebe und Laminate, sowie als Gitter in den unterschiedlichsten Anwendungen weltweit verwendet.

Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 rund 900 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein mit 12.75 Millionen Franken unterstützt. Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen. Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.

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