Addex sieht sich bis ins Jahr 2016 finanziert

Addex sieht sich bis ins Jahr 2016 finanziert

Genf – Das Pharmaforschungs- und Entwicklungsunternehmen Addex Therapeutics sieht vorderhand die Finanzierung der Geschäftstätigkeit gesichert. So konnte dank der Mitte 2013 eingeleiteten Reorganisation der Barmittelverbrauch stark gesenkt und die Finanzlage stabilisiert werden. Die Strategie der Produktentwicklung durch Kooperationen soll fortgesetzt werden.

Per Ende 2014 beliefen sich die liquiden Mittel auf 1,8 Mio CHF, nach 2,9 Mio zu Ende 2013, teilt Addex am Freitag mit. Entsprechend sank der Barmittelverbrauch im Berichtsjahr auf 1,1 Mio von 12,3 Mio in der Vorjahresperiode. «Wir haben im Geschäftsjahr 2014 den Barmittelverbrauch sehr stark gesenkt und das Jahr mit genügend Cash-Reserven beendet, um bis ins Jahr 2016 zu kommen», lässt sich CEO Tim Dyer in der Mitteilung zitieren.

Festhalten an Kooperationsstrategie
Derweil wird an der Strategie festgehalten, Produktentwicklungen durch Kooperationen zu verfolgen, wie CEO Dyer bereits Mitte Woche im Gespräch mit AWP bestätigte. Das Unternehmen suche weiterhin die Zusammenarbeit mit potenziellen Partnern aus der Pharma-Branche, Patientenorganisationen, akademischen und Regierungsorganisationen sowie Investoren, um die zur weiteren Entwicklung der Produktpipeline nötigen Ressourcen zu schaffen, heisst es denn auch in der Mitteilung.

Für das laufende Jahr stellt CEO Dyer entsprechend den Abschluss neuer Zusammenarbeitsabkommen in Aussicht. Vergangenen Mittwoch hatte das Unternehmen bekanntlich den Abschluss einer solchen Partnerschaft mit dem US-amerikanischen National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism des National Institutes of Health gemeldet. Dabei geht es um die Entwicklung des Produktkandidat ADX71441 in vorklinischen Modellen zur Behandlung von Alkoholmissbrauch. Insgesamt kämen derzeit zehn bis 15 Moleküle für solche alternativen Zusammenarbeitsformen in Frage, sagte der CEO vor zwei Tagen im AWP-Interview.

Mehrere vorklinische Produktkandidaten in Entwicklung
Neben der laufenden Zusammenarbeit mit Janssen Pharmaceuticals zur Suche nach möglichen Anwendungsgebieten für ADX71149 sind laut Mitteilung derzeit fünf weitere Produktkandidaten meist in vorklinischer Entwicklung. So wird für Dipraglurant (mGluR5NAM) der Beginn einer Phase-I-Studie zur Rezeptor-Anbindung sowie bei Dystonie in Aussicht gestellt. Weiter soll die vorklinische Forschung mit dem Wirkstoff in Teilbereichen der Dystonie sowie im Hinblick auf dessen Eignung als Antidepressivum untersucht werden.

Für den GABA-B-Rezeptor-PAM ADX71441 laufen bekanntlich präklinische Tests in den Bereichen «Charcot-Marie-Tooth 1A»-Erkrankung, Nikotin- und Kokainsucht sowie Alkoholabusus.

Die Produktkandidaten mGluR7NAM und mGluR4PAM befänden sich in präklinischer Entwicklung hinsichtlich möglicher Therapien für neurodegenerativer und psychischer Erkrankungen. Bei mGluR2NAM werde das Potenzial zur Behandlung von Ischämieschäden untersucht, heisst es weiter.

Bei NAM bzw. PAM handelt es sich um oral einzunehmende, kleinmolekulare negative bzw. positive allosterische Modulatoren, die auf das zentrale Nervensystem wirken. Dabei wird davon ausgegangen, dass die NAM und PAM als eine Art «Dimmer» wirken.

Der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat – Dipraglurant – hat sich in einer Phase-II-Proof-of-Concept-Studie zur Behandlung von Levodopa-induzierter Dyskinesien als erfolgreich erwiesen. Derzeit werden laut Mitteilung Phase-IIb-Tests für dasselbe Anwendungsgebiet vorbereitet, heisst es. Unterstützt werden diese Tests durch die The Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research. (awp/mc/ps)

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