Cembra Money Bank steigert Reingewinn

Cembra Money Bank steigert Reingewinn

Robert Oudmayer, CEO Cembra Money Bank. (Bild: Cembra Money Bank)

Zürich – Die Cembra Money Bank hat 2014, in ihrem ersten vollen Geschäftsjahr als eigenständige Bank, die Gewinnzahlen klar verbessert. Der Ertrag wurde vor allem dank einer besseren Refinanzierung und dem wachsenden Kreditkartengeschäft erhöht. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen noch einen knapp gehaltenen Gewinn.

Unter dem Strich verblieb 2014 ein um 5% erhöhter Reingewinn von 139,9 Mio CHF, wie die auf Konsumkredite spezialisierte Bank am Donnerstag mitteilte. Die frühere GE Money Bank war von der damaligen Besitzerin, dem US-Mischkonzern GE, im Herbst 2013 als Cembra Money Bank an die Schweizer Börse gebracht worden.

Die Aktionäre erhalten nun eine Dividendenerhöhung auf 3,10 CHF je Aktie nach 2,85 CHF im Vorjahr. Darüber hinaus will das Unternehmen bis zu 100 Mio CHF Überschusskapital für «Aktienrückkäufe von einem Grossaktionär» verwenden, falls dieser eine grössere Anzahl Aktien veräussern sollte. Die frühere Mutter GE hält derzeit noch knapp 32% an der Bank.

Verbesserte Refinanzierung
Die Cembra Money Bank erwirtschaftete 2014 einen um 7% gesteigerten Betriebsertrag von 379,4 Mio CHF. Dabei stieg der Zinserfolg – der knapp 80% des Gesamtertrags ausmacht – vor allem dank verbesserten Refinanzierungskosten. Der Geschäftsaufwand fiel mit 161,4 Mio CHF um 10% niedriger aus als im Jahr davor.

Die Forderungen gegenüber Kunden erhöhten sich im vergangenen Jahr um 2% auf 4,08 Mrd CHF. Insgesamt habe man in einem leicht rückläufigen Markt die Marktposition im Privatkreditgeschäft konsolidiert, kommentiert die Bank. Ein klares Wachstum verzeichnete das Institut vor allem im Kreditkartengeschäft – dies vor allem dank der gemeinsam mit der Migros ausgegebenen Cumulus MasterCard.

Rückzug von US-Steuerprogramm
Keine Auswirkungen auf den Geschäftsgang habe das FINMA-Verfahren gegen die Cembra Money Bank gezeigt, dass die Aufsichtsbehörde im Dezember 2014 mit einer Rüge an das Institut abgeschlossen hatte. Dabei ging es um den Fall eines Kreditvermittlers, dem die Bank während Jahren Daten vor allem über Kleinkreditkunden mit albanisch klingenden Namen zukommen liess.

Nicht mehr teilnehmen will die Bank zudem am Programm zur Bereinigung des Steuerstreits mit den USA, wie sie weiter bekanntgab. Bereits früher hatte sich die Bank als Institut eingeschätzt, das keine US-Steuergesetze verletzt hat. Ende 2013 hatte sie aber noch eine Teilnahme in der «Unschuldskategorie» 3 angekündigt.

Ehemalige Finma-Vizepräsidentin im Verwaltungsrat
Das Institut gab zudem die Nominierung von Monica Mächler als neue Verwaltungsrätin bekannt. Mächler war von 2009 bis 2012 Vizepräsidentin des Verwaltungsrats der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA). Sie hat derzeit zudem Einsatz im Aufsichtsrat der Deutschen Börse und im VR der Zürich Insurance.

Anhaltender Preisdruck
Für das laufende Jahr erwartet die Cembra Money Bank einen «anhaltenden Preisdruck in gewissen Geschäftsbereichen». Mittelfristige Auswirkungen dürften die weitere Entwicklung der Wirtschaft nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses sowie «potenzielle regulatorische Veränderungen» haben. Insgesamt prognostiziert die Bank für 2015 einen Gewinn pro Aktie zwischen 4,50 und 4,70 CHF (2014: 4,67 CHF).

Bei der vom Bundesrat geplanten Senkung der Zinsobergrenze für Konsumkredite auf 10% von bisher 15% will Cembra über die Bankiervereinigung ihre Position zu Gehör bringen. Im laufenden Jahr werde die Massnahme aber wohl noch keinen Einfluss haben, sagte CEO Robert Oudmayer an einer Telefonkonferenz. Die mittelfristigen Auswirkungen hingen zudem vom Ausmass und vom Zeitpunkt einer solchen Senkung ab wie auch davon, ob diese für neue oder auch für bestehende Kredite gelten werde.

Am Aktienmarkt wurden die vorgelegten Ergebnisse positiv aufgenommen. Die Bank habe mit dem Jahresgewinn und der Dividendenerhöhung positiv überrascht, hiess es. Die Cembra-Titel legten um 2,0% zu (SPI: +0,69%). (awp/mc/pg)

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