Swiss Life wächst profitabel und erhöht Dividende

Patrick Frost, CEO Swiss Life. (Foto: Swiss Life)

Zürich – Der Versicherer Swiss Life hat 2014 das Geschäftsvolumen und den Gewinn gesteigert und lässt die Aktionäre mit einer erhöhten Dividende am Erfolg teilhaben. Mit dem Programm «Swiss Life 2015», das auf Kosteneffizienz und auf zinsunabhängigeres Geschäft abzielt, sieht sich die Gruppe auf Kurs. Die neuen Ziele für den Zeitraum bis 2018 werden am Investorentag im November kommuniziert und sollen auf Kontinuität ausgelegt sein sowie die Ausschüttungspolitik verstärkt beleuchten.

CEO Patrick Frost, der im vergangenen Sommer Bruno Pfister abgelöst hat, blickte am Freitag an der Bilanzmedienkonferenz zufrieden auf das Jahr 2014 zurück: Der Reingewinn der Gruppe nahm im Rahmen der Analysenerwartungen um 4% auf 818 Mio CHF zu und der bereinigte Betriebsgewinn stieg um ebenso viel auf 1,18 Mrd. Bereinigt wurde das Ergebnis um einmalige Restrukturierungskosten in der Höhe von 13 Mio.

Die verrechnungssteuerfreie Dividende soll mit Zustimmung der Aktionäre um 1 CHF oder 18% auf 6,50 CHF je Aktie angehoben werden. Damit haben nur wenige Analysten gerechnet.

Solide kapitalisiert
Das Eigenkapital erhöhte sich per Jahresende mit der Unterstützung der tiefen Zinsen um 43% auf 12,8 Mrd CHF zu. Die rückläufigen Zinsen hatten zur Folge, dass die nicht-realisierte Gewinne auf Kapitalanlagen um knapp 11 Mrd zunahmen, was auch im Eigenkapital zum Ausdruck kommt. Ohne diesen Effekt verdiente die Swiss Life mit den Anlagen eine Anlagerendite von 3,8% (VJ 3,9%).

Die um nicht realisierte Kapitalgewinne bereinigte Eigenkapitalrendite lag indessen mit 9,6 (VJ: 10%) weiter in der oberen Hälfte der Zielbandbreite von 8 bis 10%. Die Solvabilitätsquote betrug 269% nach 254% Ende September und im Rahmen des Swiss Solvency Test bewege man sich weiterhin im «Grünen Bereich», hiess es.

Wachstum im Heimmarkt
Das Geschäftsvolumen wuchs um 6% auf 19,1 Mrd CHF (+7% in LW) wobei das Schweizer Geschäft mit einem Plus von 11% der Haupttreiber blieb. Insbesondere im BVG-Geschäft erfreuen sich Vollversicherungenslösungen bei KMU weiterhin einer grossen Nachfrage. Im Privatkundengeschäft stiegen die Prämieneinnahmen mit 12% ebenfalls klar stärker als der Markt (+2%).

Auch in Frankreich blieb Swiss Life auf Wachstumskurs und steigerte die Prämien um 10% (Markt +6%). In Deutschland führe man derweil die strikte Fokussierung auf profitables Geschäft weiter, was die Einnahmen um 5% zurückfallen liess.

Swiss Life International (vor allem PPLI-Wrapper-Geschäft) verzeichnete einen Prämienrückgang in Lokalwährungen von 6%. Allerdings seien die Assets under Control um 7% angewachsen was einen Anstieg der Gebühren um 4% auf 240 Mio CHF nach sich zog.

Asset Managers wachsen
Sowieso setzt Swiss Life stärker auf Gebühreneinnahmen, vor allem im Geschäft mit institutionellen Investoren (Asset Managers). Dort wuchsen die verwalteten Vermögen externer Kunden um 22% auf 33,7 Mrd CHF. Zusammen mit den Anlagen der Versicherungsgesellschaften von Swiss Life steht das Vermögen bei insgesamt 183 (VJ 155) Mrd.

Die sich daraus ergebenden Kommissions- und Gebührenerträge nahmen um 21% auf 400 Mio CHF zu. Gruppenweit erwirtschaftet die Swiss Life nun schon Fees im Umfang von 1,32 Mrd (+14%), wobei über eigene Beraterkanäle (u.a. dem früheren AWD und heutigen Swiss Life Select) 11% mehr auf 671 Mio eingenommen wurden.

Mit Zielsetzungen auf Kurs
Die Ziele 2015 hat Swiss Life indessen die meisten bereits erreicht: Etwa mit den Kosteneinsparungen von 160 Mio CHF oder der zinsbedingt von 2,2% auf 1,8% gesunken Neugeschäftsmarge. Die neuen Ziele werden am 25. November kommuniziert, wobei es darin um Kontinuität und die Dividendenpolitik gehen soll.

An der Börse kam es nach festerem Start bald zu Gewinnmitnahmen, am Schluss verlor das Papier 3,1% auf 226,30 CHF. (awp/mc/pg)

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