GAM mit 16% weniger Konzerngewinn von 169,0 Mio CHF

GAM mit 16% weniger Konzerngewinn von 169,0 Mio CHF

Alexander Friedman, CEO GAM Holding.

Zürich – Der Vermögensverwalter GAM hat im zurückliegenden Geschäftsjahr weniger Ertrag und Gewinn erwirtschaftet. Der Bereich Investment Management konnte jedoch wieder Neugelder anziehen nach einem hohen Netto-Abfluss im Jahr zuvor. Trotz schwierigem Umfeld will das Management die mittelfristigen Wachstumsziele erreichen.

2014 sank der Betriebsertrag der Gruppe im Jahresvergleich um 7% auf 623,5 Mio CHF. Hauptgrund für den Rückgang sei die Fluktuation der performanceabhängigen Erträge, teilte GAM am Dienstag mit. Die Netto-Vermögensverwaltungsgebühren und Kommissionen, die insgesamt rund 85% des Geschäftsertrags ausmachen, hätten sich dagegen «gut behauptet»: Der Rückgang um 2% im Vergleich zum Vorjahr sei auf eine Verschiebung im Asset-Mix hin zu einem höheren Anteil an direktionalen Aktien- und Fixed-Income-Produkten zurückzuführen, hiess es.

Gleichzeitig ging auch der Geschäftsaufwand um 7% auf 406,8 Mio CHF zurück, wobei insbesondere die Personalkosten deutlich schrumpften. Daraus errechnet sich eine unveränderte Cost/Income-Ratio von 65,2%.

Nettoneugelder bei 1,6 Mrd CHF
Unter dem Strich sank der operative Reingewinn um 16% auf 177,2 Mio und der Konzerngewinn nach IFRS um ebenfalls 16% auf 169,0 Mio CHF. Auf Vorsteuerbasis war der Rückgang geringer ausgefallen (-7%). Den starken Rückgang nach Steuern führt die Gesellschaft auf das ungewöhnlich niedrige Steuerniveau des Vorjahres zurück. Den Aktionären soll dennoch eine unveränderte Dividende aus Kapitaleinlagereserven von 0,65 CHF je Aktie bezahlt werden. Dies entspreche einer nominalen Auszahlung von rund 60% des operativen Reingewinns.

Während das Institut im Geschäftsbereich Private Labelling (PL) erneut einen Nettoneugeldabfluss erlitt, konnten im Investment Management (IM) Neugelder in Höhe von netto 2,4 Mrd generiert werden nach einem Abfluss von 2,6 im Vorjahr. Das Ergebnis berücksichtigt auch erworbene Vermögenswerte von 361 Mio CHF – im Zuge der Übernahme von Singleterry Mansley Asset Management, einem US-amerikanischen Spezialisten für Mortgage-Backed Securities.

Die verwalteten Vermögen im IM stiegen per Ende Dezember 2014 um 9% auf 76,1 Mrd. Die Zunahme war neben den Zuflüssen auch der Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Franken in der zweiten Jahreshälfte 2014 zu verdanken.

Im PL verzeichnete GAM einen Nettoneugeld-Abfluss von 0,8 Mrd nach -1,1 Mrd in 2013. Rücknahmen von Kunden auf Seite der Private-Labelling-Partner und die Auflösung bestimmter Partnerschaften hätten durch neu hinzugewonnene Mandate und den Ausbau bestehender Beziehungen nicht vollständig ausgeglichen werden können, hiess es. Die Kundengelder stiegen dennoch um 6% auf 47,1 Mrd. Der Zuwachs sei der positiven Marktperformance und Wechselkursbewegungen zu verdanken, die den Abfluss wettgemacht hätten.

Insgesamt betrug der Nettoneugeld-Zufluss der Gruppe damit 1,6 Mrd und die Assets under Management (AuM) 123,2 Mrd.

Schwieriges Umfeld
Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat die Gruppe die Markterwartungen beim operativen Reingewinn mit 177,2 Mio lediglich knapp verfehlt und beim Nettoneugeld deutlich unterschritten.

Ihre Mittelfristziele bestätigte die Gruppe derweil: Strategische Initiativen seien geplant, um über einen Geschäftszyklus hinweg ein annualisiertes Wachstum des unverwässerten Ergebnisses pro Aktie von über 10% und ein Aufwand-/Ertragsverhältnis zwischen 60 bis 65% zu erzielen. Für die annualisierte Wachstumsrate der Netto-Neugeldzuflüsse habe man indes beschlossen, nicht länger ein spezifisches quantitatives Ziel anzuvisieren. Das Wachstum der Netto-Neugeldzuflüsse spiegle sich in den anderen mittelfristigen Zielen bereits wieder, hiess es dazu.

Zum Ausblick hiess es von GAM: Für Vermögensverwalter würden sich immer schwierigere Bedingungen ergeben. Die abrupte Aufwertung des Frankens im Januar unterstreiche die Bedeutung des Kostenmanagements. Der SNB-Entscheid hätte aber keine unmittelbaren Verluste bewirkt und wirke sich auch nicht wesentlich auf die Anlagestrategien aus. «Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Wachstumsziele erreichen werden», liess sich CEO Alexander Friedman in der Mitteilung zitieren. (awp/mc/upd/ps)

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