Bossard steigert Reingewinn 2014 auf 57,1 Mio Franken

Bossard steigert Reingewinn 2014 auf 57,1 Mio Franken
David Dean, CEO Bossard Gruppe.

Bossard-CEO David Dean. (Foto: Bossard)

Zug – Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard hat im Geschäftsjahr 2014 die im Vorjahr erreichten Höchstmarken noch einmal nach oben geschraubt und weist beim Umsatz und Gewinn Rekordwerte aus. Etwas gebremst hat die Entwicklung bei zwei Grosskunden in den USA. Insgesamt zeigt sich das Unternehmen für das laufenden Geschäftsjahr vorsichtig optimistisch, auch wenn der starke Franken seine Spuren hinterlassen dürfte.

Der Umsatz stieg 2014 um 2,0% auf 617,8 Mio CHF, entsprechend einem Plus in Lokalwährungen (LW) von 3,1%. Der EBIT nahm um 4,3% auf 72,8 Mio CHF zu, die EBIT-Marge auf 11,8 von 11,5% und der Reingewinn um 2,0% auf 57,1 Mio. Die Dividende soll unverändert 3,00 CHF je Aktie betragen. Im Vorjahr waren es noch 6,00 CHF, allerdings wurde die Aktie seither im Verhältnis von 1:2 gesplittet. Die Dividende soll aus den Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt.

Dass der Reingewinn im Vergleich zum Betriebsergebnis unterproportional zugenommen habe, sei auf die Steuerbelastung zurückzuführen. Im Vorjahr konnte Bossard noch Verlustvorträge nutzen.

Europa und Asien stark
Trotz eines schwierigeren Marktumfelds in Europa hätten dort alle Märkte zum Wachstum beigetragen, heisst es in der Mitteilung. Insgesamt stieg der Umsatz in Europa um 3,5% auf 394,7 Mio CHF (LW +4,4%). Die Schwächeneigung des Euro, die Verunsicherung rund um den Konflikt in der Ukraine und die Boykottmassnahmen gegen Russland hätten sich in der zweiten Jahreshälfte zwar nachteilig auf die Entwicklung ausgewirkt, dennoch hätten die Verkäufe in Europa auch im schwierigeren vierten Quartal leicht angezogen.

Rückläufiges Geschäft in Amerika
In der Konzernregion Amerika ging der Umsatz dagegen um 9,2% auf 122,0 Mio zurück (LW -8,0%), was vor allem mit der geringeren Nachfrage eines Grosskunden begründet wird. Dabei handelt es sich wohl um den US-Landmaschinenbauer John Deere, welcher der wichtigste Kunde für Bossard in den USA ist. Darüber hinaus sei der geplante Ausbau der Produktion des grössten US-Elektrofahrzeugherstellers langsamer angelaufen als antizipiert. Hier ist Tesla gemeint, denn mit dieser Firma hat Bossard vor rund einem Jahr einen Zuliefervertrag im Umfang von rund 140 Mio USD abgeschlossen und daraufhin in der Nähe des Tesla-Werks in Fremont ein neues Distributionszentrum eröffnet. Bossard geht davon aus, dass diese Kooperation im laufenden Jahr zu «substantiell steigenden» Umsatzvolumina führen wird.

«Besonders dynamisch» hat sich laut der Mitteilung das Geschäft in Asien entwickelt. Der Umsatz zog hier um 12,3% auf 101,1 Mio CHF an (LW +14,7%).

Starker Franken wird Spuren hinterlassen
Für das Jahr 2015 zeigt sich das Unternehmen «vorsichtig optimistisch», wobei ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 13 bis 16% angestrebt wird. Allerdings dürfte laut der Mitteilung die Frankenstärke «Spuren in der Konzernrechnung» hinterlassen, deren Ausmass derzeit noch nicht genau abzuschätzen sei.

Aufgrund der Geschäftsentwicklung der vergangenen Monate und der Aufbauarbeit in verschiedenen Ländern sei für das Geschäftsjahr 2015 mit einem weiteren Umsatzwachstum zu rechnen, heisst es, dies unter der Voraussetzung, dass sich die makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen nicht grundlegend änderten. Diese vorsichtige Zuversicht leite sich nicht zuletzt aus Vorlaufindikatoren wie den Einkaufsmanager-Indizes ab, die sich in den relevanten Märkten positiv entwickeln würden. Zudem sei die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar geeignet, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Exporteure zu verbessern und könne damit für eine steigende Nachfrage in Europa sorgen.

In Amerika gebe es neben der erwähnten Nachfrageschwäche bei einem Grosskunden eine aufsteigende Tendenz bei den anderen Kunden und auch die im vergangenen Jahr angekündigte Akquisition von Aero-Space Southwest werde einen positiven Effekt haben. Für Asien wird eine «anhaltend erfreuliche» Nachfrageentwicklung erwartet. (awp/mc/pg)

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