CH-Schluss: Der SMI gewinnt 0,47% auf 9034,60 Punkte

CH-Schluss: Der SMI gewinnt 0,47% auf 9034,60 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den zweiten Tag in Folge etwas zugelegt. Die freundliche Tendenz zur Eröffnung setzte sich durch und am späten Nachmittag konnte der SMI die Gewinne noch etwas ausbauen. Neue Details zum Wertpapier-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB), das am kommenden Montag beginnt, übten zunächst deutlich Druck auf den Euro aus – auch zum Franken. Später legte der Eurokurs aber wieder zu bis auf über 1,073 CHF, was auch dem hiesigen Leitindex SMI Unterstützung lieferte.

Während der deutsche Aktienmarkt die ungebrochene Geldschwemme der EZB mit neuen Höchstständen feierte, wurde der SMI am Donnerstag durch den Dividendenabschlag bei Roche etwas gebremst. Konjunkturzahlen aus den USA präsentierten sich dagegen gemischt: Die wöchentlichen Erstanträge für Arbeitslosenhilfe fielen zwar etwas höher aus als erwartet und die US-Industrie verzeichnete überraschend einen erneuten Rückgang beim Auftragseingang. Jedoch sank die Produktivität der Unternehmen im Schlussquartal etwas weniger als erwartet. Im breiten Markt sorgten Zahlenvorlagen für Bewegung.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,47% höher bei 9’034,60 Punkten und damit 17 Punkte unter dem Tageshoch von 9’051,57 Zählern. Das 52-Jahreshoch vor der Aufgabe des Mindestkurses durch die SNB ist noch rund 360 Punkte entfernt. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann gar 0,79% auf 1’331,76 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,00% auf 9’040,92 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 25 im Plus, lediglich vier im Minus und Syngenta unverändert.

Die vergleichsweise Schwäche des SMI wurde durch den Dividendenabschlag von 8 CHF bei Roche (-1,6% bzw. -4,10 CHF) ausgelöst, während die Auszahlung im Performance-Index SPI mit eingerechnet bleibt. Die beiden anderen Schwergewichte Novartis (+1,2%) und Nestlé (+0,6%) legten dafür zu.

Die grössten Gewinner im SMI/SLI waren am Donnerstag Lonza (+5,4%). Die Titel konnten die Avancen bis zum Nachmittag Schluss weiter ausbauen, nachdem der US-Konzern Bristol-Myers Squibb (BMS) für das Medikament Opdivo eine US-Zulassung erhalten hat. Lonza produziert hierfür einen Wirkstoff.

Deutlich fester schlossen ausserdem die volatilen Transocean (+2,8%), nachdem sie tags zuvor gut 2% abgegeben hatten. Die Titel des Ölbohrplattform-Dienstleisters sind weiter klar die am schlechtesten rentierende Aktie im SMI im laufenden Jahr.

Eine Analystenmeinung bewegte Adecco (+1,9% auf 74,35 CHF). Der Experte der UBS senkte zwar die Empfehlung auf ‹Neutral› von ‹Buy›, hob jedoch das Kursziel deutlich auf 78 von 68 CHF an. Die Umstufung erfolge aus Bewertungsgründen nach dem jüngsten Kursanstieg, hiess es. Der Arbeitsmarkt in Mitteleuropa könnte sich aber besser entwickeln als gedacht.

Das Kursziel für Bâloise (+1,8% auf 128,30 CHF) wurde indes von JPMorgan auf 140,00 CHF angehoben. Der Versicherer verfüge über starke Cashflows und sei dem Niedrigzinsumfeld weniger stark ausgesetzt als andere, hiess es bei der US-Bank.

Für Sika (+1,7% auf 3’447 CHF) erhöhte Kepler Cheuvreux im Anschluss an die Bekanntgabe der Zahlen Ende letzter Woche das Kursziel auf 3’750 nach zuvor 3’530 CHF. Weiter legten ebenso die Zykliker Holcim (+1,2%), Kühne+Nagel (+0,9%) oder ABB (+0,6%) zu.

Swatch (+1,7%) zeigte sich im Rechtsstreit mit dem US-Juwelier Tiffany’s weiter siegessicher, auch wenn ein Gericht in Amsterdam einen zuvor erreichten Schiedsspruch mit einem Schadenersatz von 402 Mio CHF aufgehoben hat.

Schwächer aus dem Handel gingen dagegen nebst Roche noch Sonova (-0,8%), Actelion (-0,3%) und Givaudan (-0,1%).

Unternehmenszahlen bewegten eine Reihe von Titeln am breiten Markt. Zu den Verlierern gehörten Siegfried (-10%) und Schaffner (-9,0%). Siegfried enttäuschte mit den Zahlen und der Guidance. Schaffner reduzierte seine Ziele für Umsatz und Marge aufgrund der geänderten Währungsverhältnisse. Ausserdem enttäuschte Bucher (Aktie -4,8%) mit einem Gewinnrückgang und blieb aufgrund des starken Frankens im Ausblick ebenfalls vorsichtig. Auch die Basler Kantonalbank (PS -2,8%) konnte nicht von der Zahlenvorlage profitieren.

Auf der Gegenseite verdreifachte Autoneum (Aktie +6,8%) den Konzerngewinn und peilt für das laufende Jahr eine höhere Marge an. Im Nachgang zu den Zahlen von Panalpina (+5,9% auf 132,90 CHF) erhöhte Vontobel das Kursziel auf 146 nach 135 CHF und stufte die Titel weiter mit ‹Buy› ein.

Auffällig war zudem die Bewegung bei Shape Capital, die nach einer Kapitalrückzahlung von 35 CHF pro Aktie um fast 31% (-32,60 CHF) auf 73,00 CHF sanken. Cytos Biotechnologie stiegen unterdessen nachrichtenlos unter hohen Volumina um 177% auf 1,30 CHF. (awp/mc/pg)

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