Conzzeta 2014 mit stabilem Umsatz und weniger Gewinn

Conzzeta 2014 mit stabilem Umsatz und weniger Gewinn

Ernst Bärtschi, Delegierter des Conzzeta-Verwaltungsrates.

Zürich – Der Mischkonzern Conzzeta hat im zurückliegenden Geschäftsjahr wegen negativen Wechselkurseffekten lediglich einen geringfügig höheren Umsatz erzielt. Während sich der EBIT deutlich verbesserte, ging der Gewinn wegen eines Sondereffekts zurück. Für das laufenden Jahr gibt das Unternehmen einen getrübten Ausblick. 2015 steht zudem im Zeichen der Abspaltung und Börsenkotierung des Immobilienbereichs.

Der Umsatz lag mit 1,20 Mrd CHF leicht über dem Niveau des Vorjahres, als 1,19 Mrd erreicht wurden. Der Umsatz sei durch die Devestition des Geschäftsbereichs Automation negativ und durch die Akquisition des Akustikspezialisten Benien positiv beeinflusst worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag dazu mit. Währungseffekte schmälerten den Umsatz um 19,8 Mio CHF.

Das währungsbereinigte organische Wachstum betrug dagegen 2,7%. Wachstum wurde hauptsächlich in Europa registriert, vor allem ausserhalb der Euro-Zone, hiess es. Dagegen gingen die Umsätze in Asien leicht und in Amerika etwas stärker zurück. Hier sei der Verkauf des Automationsgeschäfts zum Tragen gekommen, das den Hauptsitz und den grössten Kundenstamm in den USA hat.

Reingewinn sinkt um 19% auf 61,4 Mio
Der EBIT legte um 16% auf 104,3 Mio CHF zu und die EBIT-Marge auf 8,7% von 7,3%. Um Sondereffekte bereinigt lag das Betriebsergebnis bei 93,4 Mio – entsprechend einer Zunahme von 9,1%. Die vergleichbare bereinigte EBIT-Marge lag 2014 bei 7,7%. Der Reingewinn ging um 19% auf 61,4 Mio CHF zurück, wobei sich der Verkauf des Automationsbereichs mit 26,3 Mio CHF belastend auswirkte.

Den Aktionären soll eine Dividende von 50 CHF je Namenaktie A sowie 10 CHF je Namenaktie B ausgeschüttet werden. Für das Geschäftsjahr 2013 war auf eine Dividende verzichtet worden: Stattdessen wurde eine Kapitalherabsetzung um 18 auf 2 CHF je Namenaktie und um 90 CHF auf 10 CHF je Inhaberaktie vollzogen. Nach der etwas höheren Auszahlung aus der Kapitalherabsetzung im Vorjahr kehre der Verwaltungsrat damit zu seiner Dividendenpolitik der Vorjahre zurück, hiess es.

Im vergangenen Sommer hatte Conzzeta neue Aktien ausgegeben als Teil einer mehrstufigen Transaktion, bei der die Tegula AG, welche 82% der Stimmen und 74% des Kapitals an Conzzeta hielt, und die Conzzeta AG selbst miteinander fusionierten. Die Fusion sah vor, dass den Tegula-Aktionären die eingebrachten Barmittel in Form von neu zu schaffenden Aktien abgegolten werden. Proportional zu den damaligen Beteiligungsverhältnissen wurden 14’712 der neu geschaffenen Namenaktien A den Publikumsaktionären in einem öffentlichen Verfahren zu identischen Konditionen wie den Tegula-Aktionären angeboten. Die 641 Namenaktien der Kategorie B, die auf Publikumsaktionäre entfallen, wurden diesen Publikumsaktionären im Rahmen eines separaten, nicht öffentlichen Verfahrens angeboten, da die Namenaktien B nicht an der SIX kotiert sind.

Abspaltung und Kotierung der Plaza im Juni
Nach Segmenten legten Blechbearbeitung (Bystronic) und das neu gebildete Segment Chemical Specialties auf Stufe Umsatz sowie EBIT zu. Im Segment Sportartikel (Mammut Sports Group) entwickelte sich das Betriebsergebnis stabil. Im Segment Anlagenbau, das sich 2014 aus Bystronic glass und ixmation zusammensetzte, wurde dagegen weniger Umsatz erzielt und unter dem Strich erneut einen EBIT-Verlust erlitten.

Im vergangenen Jahr hatte die Conzzeta einen Umbau begonnen, wonach mehr Fokus auf die Segmente Blechbearbeitung (Bystronic), Sportartikel (Mammut) und Chemical Specialties (FoamPartner und Schmid Rhyner) liegen soll. Der Anlagenbau (Bystronic glass) werde dagegen aufgrund der Ertragslage einer umfassenden Überprüfung unterzogen, hiess es.

Ein erster Schritt in der Umsetzung der neuen Ausrichtung sei mit dem Verkauf des Automationsbereichs bereits getan. Ein weiterer Schritt ist mit der geplanten Abspaltung der Plazza Immobilien in Arbeit, die Conzzeta nun konkretisiert. Die neu zu gründende Plazza AG soll im Juni 2015 abgespalten und an der SIX kotiert werden, wie es in einer separaten Mitteilung hiess.

2015 rückläufiges Geschäft erwartet
Der geschätzte Marktwert lag den Angaben nach Ende 2014 bei rund 462 Mio CHF. Im Zuge der Abspaltung solle Plazza im Hinblick auf die Wachstumspläne zusätzlich mit Barmitteln in Höhe von netto 100 Mio CHF ausgestattet werden. Als vorläufiger Termin für eine ausserordentliche Generalversammlung, an der die Abspaltung beschlossen werden soll, ist der 22. Juni vorgesehen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Gesellschaft mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB und der daraufhin deutlich erstarkte Franken würden spürbare Auswirkungen haben. Die Schweiz ist der wichtigste Standort des Konzerns; fast die Hälfte der Personalkosten fallen in Schweizer Franken an.

Massnahmen zur Wiederherstellung der Profitabilität, die den Mitarbeitern bereits angekündigt wurden – wie zum Beispiel Arbeitszeitverlängerung, würden umgehend in Angriff genommen, hiess es. Es sei aber nicht davon auszugehen, dass sich die negativen Währungseffekte durch die Sofortmassnahmen kompensieren liessen. Mit Vollzug der neuen Strategie sowie den angestrebten Massnahmen sei eine verbesserte Profitabilität ab dem Jahr 2016 zu erwarten. (awp/mc/upd/ps)

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