MCH Group bei rückläufigem Ertrag profitabler

MCH Group bei rückläufigem Ertrag profitabler
René Kamm, CEO MCH Group. (Foto: MCH Group)

René Kamm, CEO MCH Group. (Foto: MCH Group)

Basel – Die Messebetreiberin MCH Group hat im Geschäftsjahr 2014 trotz eines zyklusbedingt starken «Messejahres» einen Rückgang beim Betriebsertrag verzeichnet. Unter dem Strich war das Geschäft aber deutlich profitabler. Da verschiedene Messen aber nur alle zwei Jahre stattfinden, sind Vorjahresvergleiche nur bedingt aussagekräftig. Die Aktionäre sollen an der Geschäftsentwicklung in Form einer stabilen Dividende beteiligt werden. Für das laufende, schwache Messejahr stellt das Unternehmen entsprechend einen Rückgang von Umsatz und Gewinn in Aussicht.

Der Betriebsertrag ging im Berichtsjahr nach dem Rekordwert 2013 um 4,9% auf 449,4 Mio CHF zurück. Damals habe man von aussergewöhnlichen Umsatzeffekten im Zusammenhang mit der Baselworld profitiert, teilt das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Betriebsaufwand kam mit 406,7 Mio CHF um 6,0% unter dem Vorjahreswert zu liegen, was insbesondere auf einen deutlich geringeren Einrichtungs- und Standbauaufwand zurückzuführen sei.

Stabile Dividende
Beim Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verblieben so mit 84,9 Mio CHF 6,1% mehr als im Vorjahr, die entsprechende Marge legte in der Folge auf 18,9% von 16,9% im Vorjahr zu. Der Reingewinn stieg gar um 7,5% auf 32,8 Mio CHF. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung wie im Vorjahr die Ausschüttung einer Dividende von 5% des Nennwerts, also von 0,50 CHF je Anteil.

Positive Sondereffekte der Baselworld
Neben dem Messezyklus – insbesondere mit der nur in den geraden Jahren stattfindenden Swissbau – habe man nochmals von Sondereffekten im Zusammenhang mit der Baselworld profitiert, allerdings nicht mehr im gleichen Ausmass wie im aussergewöhnlichen Jahr zuvor, heisst es. Hinzu komme die Übernahme der restlichen 40% der Asian Art Fairs Limited.

Auf der anderen Seite schlugen erstmals für ein ganzes Jahr die Abschreibungen und Finanzierungsaufwände für den Neubau der Messe Basel zu Buche. In der Rechnung 2014 sind zudem Rückstellungen von 3 Mio CHF für die Restrukturierung in Lausanne enthalten. Dort will sich die MCH Group künftig auf Messen konzentrieren, das Kongresszentrum und das Théâtre Beaulieu jedoch abgeben.

Eigenmessen mit höherem Ertrag
Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung der einzelnen Divisionen zeigt sich folgendes Bild: Bei den Eigenmessen («Exhibitions») stieg der Betriebsertrag gegenüber dem Vorjahr um 2,9% auf 332,5 Mio CHF und hat einen Anteil am gesamten Betriebsertrag von 74,0%. Demgegenüber ist der Betriebsertrag der Division «Event Services» um knapp ein Drittel auf 76,5 Mio eingebrochen. Die Division «Venues» (Gastveranstaltungen) erzielte erstmals einen Umsatz von über 40 Mio CHF – konkret von 40,5 Mio, was einem Plus von 13% entspricht.

1,5 Mio Besucher an 33 Messen zwischen Basel und Hongkong
Die Messegesellschaften der MCH Group veranstalteten im Berichtsjahr 29 Messen und waren in Form von Joint Ventures an weiteren vier Messen beteiligt. 14 dieser insgesamt 33 Messen fanden in Basel statt, neun in Lausanne, sieben in Zürich, zwei in Miami Beach und eine in Hongkong. An ihnen beteiligten sich knapp 9’300 ausstellende Unternehmen, und sie verzeichneten rund 1,5 Millionen Besucher. Im Vergleich zu den letzten Durchführungen der Messen ist die Zahl der ausstellenden Firmen insgesamt um 2,3% zurückgegangen. Die Besucherzahl lag 3,4% und die Bruttoausstellungsfläche 0,3% unter den Werten der letzten Durchführungen.

Diese Entwicklung gelte allerdings nicht für alle Messen und Messekategorien gleichermassen. Am stärksten seien die Rückgänge bei den allgemeinen Publikumsmessen gewesen, während die spezialisierten Publikumsmessen positive Werte verzeichnet hätten. Die Fachmessen hielten sich den Angaben zufolge «recht stabil».

Schwächeres Messejahr 2015
Für das laufende Geschäftsjahr stellt das Unternehmen aufgrund des schwachen Messezyklusses (keine Swissbau, keine Dreijahresmessen) einen «substantiell» tieferen Umsatz und Gewinn im Vergleich zu 2014 in Aussicht. Welche direkten und indirekten Auswirkungen die aktuelle Währungssituation haben wird, sei schwer abzuschätzen, heisst es weiter. (awp/mc/pg)

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