US-Schluss: Dow verliert 1,54% auf 17’826,30 Zähler

US-Schluss: Dow verliert 1,54% auf 17’826,30 Zähler

New York – An der Wall Street ist es am Freitag kräftig nach unten gegangen. Nachdem es zuletzt so aussah, als könnte der US-Aktienmarkt wieder die jüngsten Rekordstände in Angriff nehmen, sorgten nun negative Nachrichten von Unternehmensseite für Mollstimmung. Die europäischen Börsen hatten zudem bereits einen sehr schwachen Trend vorgegeben – ganz im Zeichen der der drohenden Staatspleite Griechenlands. Auch Regeländerungen für Leerverkäufe in China sorgten für Irritationen.

Letztlich rutschte der Dow Jones Industrial zum Wochenschluss wieder deutlich unter die Marke von 18’000 Punkten. Der US-Leitindex verlor 1,54 Prozent auf 17’826,30 Zähler. Auf Wochensicht blieb ein Abschlag von 1,28 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index , der sich zuletzt wieder in Richtung seines Rekordhochs vom Februar bei 2119 Punkten orientiert hatte, rutschte um 1,13 Prozent auf 2081,18 Punkte ab. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,52 Prozent auf 4351,80 Punkte abwärts.

Im Dow erwischte es die Papiere von American Express mit minus 4,44 Prozent besonders schwer. Zeitweise waren sie gar noch um einen Prozentpunkt mehr auf den tiefsten Stand seit Oktober 2013 zurückgefallen. Die Anleger reagierten damit enttäuscht auf die Ertragsentwicklung des Kreditkartenkonzerns. Die Einnahmen waren zum Vorjahr um drei Prozent gesunken und fielen damit schwächer aus als an der Wall Street erwartet.

American Express machte den starken Dollar verantwortlich, der die Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in die US-Währung gedrückt habe. Das Unternehmen hatte zudem das Ende einer lukrativen Partnerschaft mit der Supermarktkette Costco hinnehmen müssen. Aktien der Wettbewerber Visa und Mastercard hielten sich mit etwa marktkonformem Abschlag deutlich besser.

General Electric waren derweil mit knappem Minus bester Wert im Leitindex. Den US-Mischkonzern kommt der geplante Verkauf seiner Finanzsparte zwar teuer zu stehen. Im ersten Quartal war beim Siemens-Rivalen vor allem wegen Kosten für die Abspaltung unter dem Strich ein Verlust von 13,6 Milliarden Dollar (12,7 Mrd Euro) angefallen. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 3 Milliarden Dollar verbucht. Das operative Ergebnis war aber besser ausgefallen als von Experten erwartet. Die Aktionäre sollen in den kommenden Jahren über Aktienrückkäufe und Ausschüttungen bis zu 85 Milliarden Dollar erhalten.

Unter den Technologietiteln gerieten AMD mit minus 10,28 Prozent massiv unter Druck. Der schwache PC-Markt macht dem Chip-Konzern schwer zu schaffen. Der Umsatz war im ersten Quartal im Jahresvergleich um gut ein Viertel eingebrochen. Der Verlust war auf 180 Millionen Dollar gestiegen. Im Vorjahresquartal hatte AMD noch 20 Millionen Dollar verloren.

Derweil keimte im Pharmabereich frische Übernahmefantasie auf: Kreisen zufolge erwägt der israelische Generikahersteller Teva Pharmaceutical seinen US-Konkurrenten Mylan zu schlucken. Teva habe noch keine formellen Schritte unternommen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Aktienmarkt reagierte dennoch prompt: Teva-Aktien legten um 2,24 Prozent zu und Mylan kletterten um 4,46 Prozent nach oben.

Mylan ist selbst gerade dabei, den irischen Pharmakonzern Perrigo für 29 Milliarden US-Dollar zu schlucken. Dessen Papiere rutschten zunächst deutlich ab, könnten ihre Verluste bis zum Ende jedoch fast wieder ausgleichen. Mylan betonte in einer Pressemitteilung, dass man seinen eigenständigen Kurs fortsetzen wolle – inklusive der Übernahme der Iren. (awp/cm/upd/ps)

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