UBS Outlook Schweiz: Regulierungsflut eindämmen

UBS Outlook Schweiz: Regulierungsflut eindämmen
(Bild: © Kurhan - Fotolia.com)

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Zürich / Basel – Der nach wie vor starke Franken sorgt für Unsicherheit bezüglich der Konjunkturentwicklung. Umso wichtiger, dass in der Schweiz die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gestärkt werden. Dringlich ist insbesondere die Eindämmung des zunehmenden Regulierungsdickichts und der damit verbundenen administrativen Belastung für die Unternehmen.

Mit der abrupten Aufwertung des Schweizer Frankens nach der Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Januar hat sich die Ausgangslage für die Konjunkturentwicklung in der Schweiz schlagartig geändert. Die Hoffnung auf eine Abwertung des EURCHF-Kurses in Richtung 1,10 hat sich angesichts der schwelenden Krisenherde in Europa zerschlagen. Mit der jüngsten Bewegung in Richtung Parität erhöht sich die Unsicherheit bezüglich der konjunkturellen Entwicklung der Schweizer Wirtschaft markant.

Die Ökonomen von UBS erwarten für das laufende Jahr eine deutliche Verlangsamung des realen Wirtschaftswachstums auf 0,5 Prozent, womit die Schweizer Wirtschaft knapp an einer Rezession vorbeischrammen dürfte.

Wider das Regulierungsdickicht
Angesichts des schwierigen Zins- und Wechselkursumfelds müssen in der Schweiz nun jene Standortfaktoren gestärkt werden, die unmittelbar und direkt beeinflussbar sind. Wichtige derartige Bereiche sind die Effizienz und die Unternehmensfreundlichkeit des regulatorischen Umfelds. «Die vielen Regulierungen verursachen nicht nur hohe Kosten, sie sind in ihrer Konsequenz oft sogar innovationshemmend und kontraproduktiv», sagte Lukas Gähwiler, UBS, Chef Schweiz, anlässlich eines Medienfrühstücks in Zürich. Er schlägt vor, auch neuartige Lösungsansätze in Betracht zu ziehen. «Warum nicht analog zu der so erfolgreichen Schuldenbremse eine Regulierungsbremse einführen?».

Die Ökonomen von UBS erläutern in der jüngsten Ausgabe der Publikation UBS Outlook Schweiz, dass die Schweiz im internationalen Vergleich aufgrund zunehmender Regulierung über die vergangenen Jahre kontinuierlich an Boden eingebüsst hat. «Der Freiraum für unternehmerisches Handeln wird durch ein immer dichter werdendes Netz von Vorschriften und Regulierungen eingeengt. Das lähmt Innovationsgeist und Unternehmertum», sagte Daniel Kalt, UBS Chefökonom Schweiz.

Die Regulierungsdichte ist objektiv messbar deutlich angestiegen. Beispielsweise ist der Umfang der ordentlichen Rechtssammlung allein auf Bundesebene über die letzten zehn Jahre um 12 000 Seiten auf mittlerweile 66 000 Seiten Gesetze und Verordnungen angeschwollen. Im Rekordjahr 2012 wurden im Durchschnitt wöchentlich 140 Seiten neue Gesetze und Verordnungen erlassen. Auch im WEF Global Competitiveness Report von 2014 gaben Unternehmer ineffiziente staatliche Bürokratie in der Schweiz als ein bedeutendes Problem für ihre Unternehmenstätigkeit an.

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Quelle: Seco, UBS

Bei der Erstellung der UBS CIO WM Konjunkturprognosen haben die Ökonomen von UBS CIO WM mit bei UBS Investment Research beschäftigten Ökonomen zusammengearbeitet. Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern.

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