Zürich – Wie schon in der Vorwoche kam es zu Tagesschwankungen von über 2%. Am Mittwoch kletterte der DAX in den ersten Stunden 1%, um dann 1% im Minus zu schliessen. Trotz Feiertag wurde am Donnerstag in Europa an den meisten Börsen gehandelt. Der Dax avancierte 3% vom Tagestiefst bis zum Schluss. Am Freitag kam es aber bereits wieder zu Abgaben. Die Performance über die Woche betrug im DAX enttäuschende -2.2% und im Stoxx 50 -1.6%.
Der SMI war weniger volatil und am Freitag verhalfen Roche gute Daten zu Krebsmedikamenten zu einer Avance von gegen 2%, was auch den SMI stützte. Der SMI war über die Woche 0.2% höher und der S&P 500 0.3%, trotz eher schwacher Makrodaten in den USA.
Nach dem überraschend starken Zinsanstieg bei den langen Laufzeiten der letzten Tage, kam es zu einer Konsolidierung. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen bleiben in Deutschland mit 0.65% in der Nähe des Vorwochenschlusswertes. In den USA kam es bei den Zehnjährigen zu einem Anziehen bis auf 2.35%, welche zum Wochenschluss aber wieder auf 2.15% zurück fielen. In der Schweiz konnten sich die zehnjährigen Eidgenossen im positiven Renditebereich bei 0.06% etablieren. Am kurzen Ende verharren die Renditen für Laufzeiten unter drei Jahren mit -0.7% klar im Minus. Die Diskussion ist hochgeschossen, ob dies nun die Zinswende ist oder nicht. Die nur schwache Erholung der globalen Wirtschaft und die ausbleibende Inflation sprechen eher für eine kurzfristige Gegenbewegung als für die Wende.
Euro legt zu
Der EUR nahm nochmals einen Anlauf und kletterte am Donnerstag zum USD auf 1.1440, scheint nun aber an Elan zu verlieren. Griechenland soll im Juli fällige Rückzahlungen von über EUR 11 Mrd. nicht mehr alleine stemmen können, was eigentlich gegen eine Erstarkung des EUR spricht. Der USD/CHF schwankte zwischen 0.935 per Mittwoch und kam am Freitag auf 0.92 zurück. Der EUR/CHF wurde im engen Band von 1.04 und 1.048 gehalten.
Dafür kletterte das Gold über USD 1220 die Unze, was einer Wochenavance von gut 3% entspricht. Der Ölpreis bewegte sich seitwärts zwischen USD 65 und USD 68 pro Barrel Brent, schloss dann bei USD 66.50.
Die Reporting Season kommt auch in Europa zum Abschluss. Die meisten Unternehmen aus dem Euro-Raum profitierten vom schwachen EUR und gestiegenem USD. Zudem beginnt Europas Wirtschaft sich zu erholen, was der Anstieg beim BIP in Europa im 1. Quartal gegenüber dem Vorquartal von 0.4% unterlegte. Damit gelang meist ein guter Start ins Jahr. Auch bei den Schweizer Firmen waren die Auswirkungen der CHF-Aufwertung durch die SNB vom 15. Januar weniger schlimm, als damals befürchtet worden war. Der erstarkte USD half zu kompensieren. Die Stimmung bei den Investoren ist aber vorsichtig. Der EUR und auch der Ölpreis erstarken wieder, womit der Rückenwind vom 1. Quartal abflaut. Zudem droht den trötzelnden Griechen der Exit aus dem EUR, was Volatilitäten an den Finanzmärkten vorprogrammiert. Die Investoren warten ab. Gerade aber dieses vorsichtige Sentiment ist nach den Korrekturen in Europa und in der Schweiz der Nährboden für Kursavancen. Vieles hängt allerdings von der weiteren Kursentwicklung des EUR ab.
Roche und Allianz im Fokus
Die US-Börsen bewegen sich seit Dezember in einem stabilen Seitwärtsband, welches bald gegen oben verlassen werden könnte und den Rest der Welt nachziehen würde. Positiv sind die Gespräche Russlands mit dem Rest der Welt, auch wenn es keine Fortschritte gibt, kann die Börse mit dem Status Quo gut leben. Wir würden daher trotz dem negativen Image des Monates Mai Positionen aufstocken. In Europa hat die Aktie von Allianz massiv korrigiert, aber einen guten Start ins Jahr vorgelegt und ist auf diesem Niveau kaufenswert. Roche hat vielversprechende gute Daten zu Krebsmitteln vorangekündigt. Details und weitere News werden für das anstehende, wichtige ASCO Treffen erwartet. Daher könnten die Roche Genussscheine weiter avancieren. Am Dienstag zahlt Partners Group eine Dividende von CHF 8.50, womit der Titel den Support bei CHF 286 unterschreiten wird. Angesichts der hohen Nachfrage nach Private Equity und der guten Aussichten stehen die Chancen gut, dass der Dividendenabgang bald aufgeholt wird und der Kurs sich wieder gegen CHF 300 hocharbeiten kann. Am Dienstag Morgen zukaufen. (IHAG/frp/mc/ps)
