Unheimliche Ruhe an den Ölmärkten

Unheimliche Ruhe an den Ölmärkten

Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. (Foto: Saxo Bank)

Kopenhagen – „Der Bloomberg-Rohstoffindex hat sich im Juni bislang nur seitwärts bewegt. Wenn wir uns jedoch die einzelnen Rohstoffsektoren anschauen, sind einige grosse Ausschläge zu erkennen“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. In der vergangenen Woche hat der Index einen leichten Verlust von 0,8 Prozent verzeichnet, wo Gewinne bei Edel- die Verluste bei Industriemetallen und Agrarrohstoffen nicht ganz auffangen konnten. Der Index der Londoner Metallbörse (LMEX), der die fünf wichtigsten Industriemetalle abbildet, ist vergangene Woche auf ein Sechs-Jahres-Tief gesunken. „Ein Grund dafür sind die jüngsten Versuche der chinesischen Regierung die heimische Wirtschaft anzukurbeln, die bislang jedoch nur zu einer Blasenbildung am Aktienmarkt geführt haben“, sagt Hansen.

Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche wieder an die Marke von 1.200 US-Dollar pro Feinunze zurückgekehrt. Das Federal Open Market Committee-Meeting in der vergangenen Woche habe die Erwartungen an das Tempo einer US-Zinsanhebung gezügelt und den Goldpreis unterstützt. „Dennoch bedarf es nach wie vor eines klaren Impulses, um das gelbe Metall aus der eingefahrenen Handelsspanne ausbrechen zu lassen“, sagt Hansen.

Aufwärtspotenzial bei WTI und Brent weiter beschränkt
Auch für den Energiesektor war es eine ruhige Woche. „Seit mehreren Wochen schon herrscht eine unheimliche Ruhe an den Ölmärkten. Beide Ölsorten WTI und Brent bewegen sich innerhalb einer sehr engen Handelsspanne“, sagt Hansen. Zwar steige die globale Nachfrage, aber mit ihr auch das Angebot aufgrund der Rekordproduktion der Opec-Mitglieder. Sollten die Atom-Verhandlungen mit dem Iran positiv verlaufen, könnte eine Exportsteigerung Irans die Märkte mit weiterem Öl fluten. „Somit bleibt das Aufwärtspotenzial bei der Sorte WTI und insbesondere bei Brent weiterhin beschränkt“, sagt Hansen abschliessend. (Saxo Bank/mc/ps)

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