Deutscher ifo-Geschäftsklimaindex im Juni gesunken

Deutscher ifo-Geschäftsklimaindex im Juni gesunken

Hans-Werner Sinn, Präsident Ifo-Institut. (Foto: Ifo-Institut)

München – Der ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Juni um 1,1 auf 107,4 Punkte gesunken. Der Indikator der Geschäftslage ging zurück nach drei Anstiegen in Folge. Die Erwartungen trübten sich zum dritten Mal ein und waren mehrheitlich nur noch leicht optimistisch. Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind gedämpft, wie das ifo-Institut in einer Mitteilung schreibt.

Im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima merklich. Nach dem Jahreshöchststand im Vormonat gab die sehr gute Lageeinschätzung etwas nach. Mit Blick auf die kommenden Monate trübten sich die Geschäftserwartungen ein. Die Produktion soll weiter ausgeweitet werden, jedoch weniger stark als zuletzt.

Im Grosshandel ist der Index gesunken. Dies war auf deutlich weniger optimistische Geschäftserwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde von den Grosshändlern hingegen besser beurteilt. Im Einzelhandel gab der Klimaindikator nach. Die Einzelhändler waren sowohl mit ihrer aktuellen Lage als auch mit den Aussichten etwas weniger zufrieden als im Vormonat.

Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima das dritte Mal in Folge verbessert. Während die Einschätzungen zur aktuellen Lage etwas nachgaben, hellten sich die Erwartungen merklich auf.

Verunsicherte Unternehmer
VP Bank-Chefökonom Thomas Gitzel schreibt in seinem Kommentar, der deutliche Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers dürfe nicht weiter verwundern. «Die Krise in Griechenland und das Szenario eines möglichen Euro-Austritts des Landes führten zur Verunsicherung innerhalb des deutschen Unternehmerlagers. Darüber hinaus dürfte auch der deutliche Anstieg der Langfristzinsen etwas auf die Stimmung gedrückt haben», so Gitzel.

Doch auch der aktuelle Stand des Konjunkturbarometers signalisiere noch ein akzeptables Wachstum für die deutsche Wirtschaft. «Sorgen um einen Konjunktureinbruch sollten wir uns jedenfalls nicht machen», schreibt Gitzel. (mc/pg)

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