Tech-Aktien an den Börsen erstmals in Poleposition

Tech-Aktien an den Börsen erstmals in Poleposition
Apple Store an der 5th Avenue in New York. (Foto: Apple)

Apple Store an der 5th Avenue in New York. (Foto: Apple)

Oslo – Mit Apple, Microsoft und Google führen erstmals drei Technologie-Konzerne das Ranking der wertvollsten börsennotierten Unternehmen an. Der Aufstieg der Tech-Aktien ist noch nicht zu Ende. Berge von Cash, die grosse Innovationskraft und die hohen Wachstumsraten ziehen weiterhin Investoren an. Anders Tandberg-Johansen, Head of Global Technology und leitender Fondsmanager beim skandinavischen Vermögensverwalter DNB Asset Management, analysiert die neue Weltordnung an den Aktienmärkten.

Erstmals führen drei Technologie-Firmen die Liste der wertvollsten börsennotierten Unternehmen an. In dieser auf den ersten Blick unscheinbaren Meldung spiegelt sich eine neue Weltordnung wider. An der Börse hat die High-Tech-Industrie die Old-Economy endgültig in den Schatten gestellt. Angeführt wird die globale Rangliste der Börsenriesen von Apple mit einer Marktkapitalisierung von rund 750 Milliarden Dollar. Damit ist der Hersteller von iPhones und MacBooks eine Klasse für sich. Microsoft, die Nummer zwei an der Börse, liegt mit 380 Milliarden Dollar weit abgeschlagen – dicht gefolgt vom Synonym für die Internetsuche Google. Der langjährige Börsenprimus Exxon, vom Ölpreisverfall stark angeschlagen, rangiert auf dem sechsten Platz und kann dem Rennen um die vordersten Plätze nur noch von weitem zusehen. General Electric schafft es nicht einmal auf den zehnten Rang.

Gute Voraussetzungen für weitere Zugewinne
Hinter dem Aufstieg der Technologieaktien steckt ein Bullenmarkt an der Nasdaq. Seit sechs Jahren geht es mit den Kursen von Technologieaktien mit wenigen Unterbrechungen bergauf. Der Technologie orientierte Nasdaq 100 kletterte seit dem 9. März 2009 von 1058 Punkten auf zuletzt mehr als 4500 Punkte. Das Allzeithoch von 5048.62 Punkten – erreicht im März 2000, kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase – ist nur noch zwölf Prozent entfernt.

Doch anders als 2000 sind die Voraussetzungen für weitere Zugewinne gut. Die Aktienkurse stehen im Unterschied zu damals auf einem soliden Fundament. Nicht wirklichkeitsfremde Wachstumsphantasien, sondern handfeste Geschäftsmodelle mit riesigen Umsätzen und hohen Cashflows werden geboten. Solide Bilanzen mit enormen Cashreserven kommen heute dazu. Das durchschnittliche Technologieunternehmen im S&P 500-Index hält mittlerweile 30 Prozent seines Vermögens in Cash. Die drei Börsen-Grössen Apple, Google und Microsoft sitzen auf Barmitteln in Höhe von 330 Milliarden Dollar. Gleichzeitig sitzen die Manager nicht mehr auf ihrem Geld, sondern geben es in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Aktionäre zurück.

Ziele sind hoch, aber erreichbar
Die Wachstumschancen werden von den Unternehmen realistischer eingeschätzt, sind jedoch nach wie vor hoch. Die Unternehmen im MSCI World Information Technology Index rechnen 2015 beim operativen Gewinn mit einem Zuwachs von 16 Prozent. Globale Aktien kommen mit zwei Prozent gerade einmal auf einen Achtel. „Die Ziele sind hoch, aber erreichbar“, sagt Anders Tandberg-Johansen, Head of Global Technology und leitender Fondsmanager beim skandinavischen Vermögensverwalter DNB Asset Management.

Tech-Aktien sind nach der sechsjährigen Hausse keine Schnäppchen mehr, aber im Vergleich immer noch attraktiv bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der für 2015 erwarteten Gewinne liegt bei rund 17. Globale Aktien liegen mit einem KGV von 15 trotz der deutlich niedrigeren Wachstumsraten nur knapp darunter.

Oracle und SAP auf der Kaufliste
Je älter der Bullenmarkt wird, desto mehr ist Expertise bei der Auswahl der Technologie-Investments gefragt. DNB Fondsmanager Tandberg-Johansen versucht Werte aufzuspüren, die der breite Markt noch nicht kennt. Firmen wie der Entwickler von Online Gaming-Software Playtech mit jährlichen Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent fallen in diese Kategorie. Gleichzeitig nützt Tandberg-Johansen auch Übertreibungen. Der Fondsmanager ist davon überzeugt, dass Titel wie Oracle oder SAP derzeit viel zu günstig zu haben sind. Mit Fokus auf die Forschung und Entwicklung seien Defizite etwa im Cloud-Bereich aufzuholen. Zudem sollte das Wachstum der US-Wirtschaft die Ausgaben im IT-Bereich wieder beflügeln. Besonders die auf Unternehmen ausgerichteten Oracle und SAP würden profitieren. (DNB/mc/pg)

Über DNB
DNB Asset Management S.A. ist ein führender skandinavischer Vermögensverwalter, der Produkte innerhalb der nordischen Anlageklassen und in ausgewählten Themenbereichen anbietet. Sie gehört zu 100% der an der Osloer Börse notierten DNB Holding ASA, die zu den erfolgreichsten Finanzdienstleistern Skandinaviens zählt. DNB verfügt über ein kombiniertes Gesamtvermögen von 200 Milliarden EUR. Im Technologiebereich gehört DNB Asset Management zu den Pionieren und führenden Anbietern in Europa. Die konsequente, auf einer Bottom-up-Analyse basierende Investmentstrategie hat sich für die Anteilseigner des DNB Technology bisher ausgezahlt: Auf Sicht von fünf Jahren liegt der Fonds mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance von 19,1 % an der Spitze seiner Vergleichsgruppe und übertrifft die Benchmark des Fonds. Im vergangenen Jahr konnte er ein Plus von 21,0 % verzeichnen. Der DNB TMT Absolute Return strebt langfristig eine positive absolute Rendite unabhängig von den Marktbedingungen an, indem er Long- und Short-Positionen in den Sektoren Technologie, Medien und Telekommunikation eingeht. Beide Fonds werden von Anders Tandberg-Johansen gemeinsam mit den Co-Portfoliomanagern Sverre Bergland und Erling Thune verwaltet.

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