US-Schluss: Dow verliert 0,26% auf 17’683,58 Punkte

US-Schluss: Dow verliert 0,26% auf 17’683,58 Punkte

New York – Die Wall Street hat am Montag relativ entspannt auf das klare «Nein» der Griechen zu den Sparvorgaben der Gläubiger reagiert. Zwar rutschte der Dow Jones Industrial in den ersten Handelsminuten mit 17 564 Punkten auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar ab. Anders als nach dem Scheitern der Verhandlungen vor einer Woche blieben deutliche Verluste jedoch letztlich aus.

Zum Schluss büsste der US-Leitindex nach dem verlängerten Wochenende 0,26 Prozent auf 17’683,58 Punkte ein. Am vergangenen Montag war er nach der Zuspitzung der Schuldenkrise noch um rund 2 Prozent eingeknickt. Der marktbreite S&P-500-Index sank zu Wochenbeginn um 0,39 Prozent auf 2068,76 Punkte und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,33 Prozent auf 4418,66 Punkte.

Die US-Investmentbank JPMorgan hält einen ‹Grexit›, also den Ausstieg der Griechen aus der Euro-Gemeinschaft, nun für das wahrscheinlichste Szenario. Angesichts der nun erneut zu erwartenden harten Verhandlungen suchten Anleger zwar am Anleihemarkt nach Sicherheit – ohne sich jedoch im grösseren Stil von Aktien zu trennen. Börsianer sprachen von einem gewissen Gewöhnungseffekt an das Dauerthema Griechenland.

Für etwas Erleichterung sorgte, dass der umstrittene Finanzminister Gianis Varoufakis trotz des Erfolges zurücktrat. Er galt im Kreise der Euro-Finanzminister als isoliert. Sein Nachfolger steht mit dem von Mitarbeitern als «unauffällig und leise» beschriebenen Euklides Tsakalotos bereits fest.

Unternehmensseitig dominierte eine Mega-Übernahme in der amerikanischen Krankenversicherungsbranche die Nachrichten. Nach wochenlangen Spekulationen einigte sich Aetna mit dem kleineren Konkurrenten Humana auf einen Deal, der ihn aktuell mit rund 35 Milliarden Dollar bewertet. Dies entspricht in bar und eigenen Anteilen derzeit rund 225 Dollar je Humana-Papier. Während die Aetna-Papiere mit 6,44 Prozent Minus zu den grössten Verlierern im S&P zählten, kletterten die Aktien von Humana um 0,78 Prozent auf knapp 189 US-Dollar. Zeitweise kosteten sie noch sechs Dollar mehr, blieben aber aufgrund einer gesenkten Gewinnprognose und möglicher Kartellrisiken unter der Kaufofferte.

Die Übernahme könnte in den kommenden Wochen Bewegung in die vielen Gespräche innerhalb der fünf grössten Krankenversicherer der USA bringen. Diese stehen ausgelöst durch die als «Obamacare» bekannt gewordene Gesundheitsreform unter Kostendruck. Nun gehen den anderen Konzernen langsam die Optionen aus. Denn auch Konkurrent Cigna soll Interesse an Humana gehabt haben, um sich selbst gegen eine Übernahme zu wehren: Cigna wird derzeit vom Rivalen Anthem umworben. Dieser hatte Cigna ein rund 54 Milliarden Dollar schweres Angebot gemacht. Cigna lehnte es ab. Cigna-Aktien verloren 0,76 Prozent, Anthem 0,81 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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