CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 9397,69 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 9397,69 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag kaum verändert geschlossen. Nachdem der SMI zwischenzeitlich über 9’440 Punkte stieg, fiel der Leitindex besonders am späten Nachmittag zurück und schloss knapp 10 Punkte über dem Vortagesschluss. Der Leitindex verlor damit nach zwei Tagen kräftiger Erholung etwas an Schwung. Börsianer begründeten dies mit dem schwachen Start an der Wall Street. Dort haben enttäuschende Quartalszahlen auf die Stimmung gedrückt.

Zudem schürten gute Konjunkturdaten Sorgen um eine rasche Anhebung der Leitzinsen in den USA, nachdem die Wirtschaft im zweiten Quartal nach einem schwachen Jahresstart Fahrt aufgenommen hatte, wie es hiess. Die Notenbank hatte am Mittwochabend keinen klaren Hinweis auf den Zeitpunkt des ersten Zinsschrittes gegeben. Damit bleibe die Unsicherheit weiter hoch, so Marktbeobachter. Der Fokus lag hierzulande aber vor allem auf verschiedenen Unternehmensnews, besonders nach zahlreichen Ergebnisvorlagen zum Halbjahr.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Donnerstag 0,10% höher bei 9’397,69 Punkten. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,26% auf 1’402,63 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 9’525,93 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen 19 im Plus, neun im Minus und zwei unverändert.

Im Tagesverlauf lagen über lange Zeit Swiss Re (-1,4%) am Ende des SMI/SLI-Tableaus. Das vom Rückversicherungskonzern für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2015 veröffentlichte Ergebnis verfehlte die Konsensschätzungen sowohl bei den verdienten Prämien als auch beim Reinergebnis und bei der Eigenkapitalentwicklung. Die Aussagen zur Juli-Erneuerungsrunde fallen zwar ermutigend aus. Insgesamt wird die Geschäftsentwicklung von Analysten jedoch als durchzogen beurteilt.

Am Schluss verlor lediglich Transocean (-2,8%) noch stärker, nachdem der Kurs des Ölbohrdienstleisters auch an der New Yorker Börse ordentlich nachgab. Belastet wurde der SMI ausserdem noch von den schwergewichtigen Pharmawerten Novartis (-0,2%) und Roche (-0,3%), während Nestlé unverändert schlossen.

LafargeHolcim (-0,4%) verloren ebenfalls leicht. Für die Aktien des fusionierten Konzerns hat die Deutsche Bank am Tag nach den Halbjahreszahlen das Kursziel etwas zurückgenommen, die Einschätzung «Buy» allerdings bestätigt. Es sei erwartet worden, dass der Baustoffkonzern im zweiten Quartal schwächer abschneiden werde, hiess es zur Begründung. Doch sehe man durchaus Potenzial, dass sich die Gewinnentwicklung im zweiten Halbjahr erhole. Bereits am Vortag gaben LafargeHolcim um knapp 3% nach.

Clariant (+0,8%) gewannen am Schluss etwas hinzu – nach einem am Morgen eigentlich deutlich festeren Start an der Spitze der Blue Chips. Das vom Spezialitätenchemiehersteller vorgelegte Quartalergebnis liegt zwar sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBITDA vor Sonderkosten hinter den jeweiligen Konsensschätzungen zurück. Dafür hat der EBIT vor Sonderkosten diese aber übertroffen, und das Unternehmen signalisiert insgesamt Zuversicht für das Gesamtjahr und mittelfristig.

Starke Avancen verzeichneten am Berichtstag unter anderem noch Geberit (+2,0%), Aryzta (+1,8%) oder CS (+1,7%). UBS (+1,0%) hinkten hier im Vergleich geringfügig hinterher. Letztere legen damit denn auch – nach den Kursverlusten von Anfang Woche im Zusammenhang mit den Quartalszahlen – den dritten Tag in Folge zu und haben die Abgaben vom Montag damit mehr als wettgemacht.

Fester tendierten zudem ABB (+1,4%) und Sika (+1,6%). Der französische Baustoffkonzern Saint-Gobain, der Sika gegen den Willen des Sika-VR übernehmen will, ist im ersten Halbjahr bei Umsatz und operativem Gewinn nicht so vorangekommen wie von Analysten erhofft. CEO Pierre-André de Chalendar sagte an einer Telefonkonferenz, dass er einen Entscheid des Bundesgerichtes zur Causa Sika bis Ende Jahr erwarte.

Am breiten Markt büssten Basilea (-13%) massiv an Terrain ein und waren damit die mit Abstand grössten Verlierer im SPI. Das Pharma-Unternehmen berichtete am Morgen über den Misserfolg mit dem Antipilzmittel Isavuconazol in einer Phase-III-Studie.

EFG International (-3,5%) litten unter einigen Kurszielsenkungen im Nachgang der Halbjahreszahlen. Berenberg senkte gar das Rating auf «Hold» von zuvor «Buy». Meyer Burger (-2,4%) wurden belastet von der Ankündigung weiterer Restrukturierungsmassnahmen in den USA verbunden mit einem Stellenabbau.

Nach Angaben zum Geschäftsgang im ersten Halbjahr fielen zudem Bucher (-2,5%) deutlich zurück, während dagegen APG (+3,5%), Cytos (+2,3%), Dufry (+0,8%), Cosmo (+0,2%) und Bobst (+0,1%) unterschiedlich stark zulegten. Die Aktien der Banque Profil de Gestion gingen am Schluss unverändert aus dem Handel. (awp/mc/pg)

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