IHAG-Kommentar: Börsen im Seitwärtsband

IHAG-Kommentar: Börsen im Seitwärtsband

Zürich – Die Aktienbörsen in den USA bröckelten ab, jedenfalls konnte man 7 Tage in Folge mit negativem Vorzeichen beim Dow Jones Index schon lange nicht mehr beobachten. Anders die Börsen in Europa, wo der der DAX sich bis am Mittwoch 3.5% erholen konnte und der SMI am Mittwoch gar bei einem Rekordniveau schloss. Geholfen haben wohl auch ein schwacher EUR und CHF. Die Performance über die Woche betrug im S&P 500
-1.3% und -0.2% im SMI. Der DAX kletterte dagegen 1.6% und der Euro Stoxx 50 1.0%. Stark lief es nach guten Zahlen bei Continental und Münchener Rück.

Die Zinsen bewegten sich leicht nervös seitwärts. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen schlossen fast unverändert bei 2.18% in den USA und bei 0.65% in Deutschland. In der Schweiz sanken sie leicht auf -0.13%.

Der USD kletterte im Vorfeld des Arbeitsmarktberichtes stetig. Der Markt dürfte nun einen Zinsanstieg am FED-Meeting vom September vorwegnehmen, was wiederum den USD stärkt. Der EUR sank zum USD unter 1.10 und schloss bei 1.096. Im Gegenzug kletterte der USD/CHF über die Woche 2 Rappen auf 0.984. Der EUR/CHF stieg überraschend auf 1.077. In einem Umfeld tiefer Volumen werden Interventionen der SNB vermutet. Die Abschwächung des CHF wird aber kaum bis zu 1.10 gelingen.

Bodenbildung beim Goldpreis?
Nach dem Absturz Mitte Juli versucht sich der Goldpreis nun zu stabilisieren. Gold schloss im London Fixing bei USD knapp unter 1100 die Unze über die Woche fast unverändert. Man ist gespannt, in welche Richtung der Kurs demnächst ausbricht.

Im Öl kam es zu einem erneuten Sell-Off, welcher die Notierungen der Sorte WTI auf USD 44 pro Barrel drückte. Die Gründe dafür sind schnell gefunden. Das Überangebot auf dem Ölmarkt (die meisten Ölfirmen rapportierten im ersten Halbjahr ein gesteigertes Volumen) gekoppelt mit dem Wiedereinstieg Irans und der zunehmend schwächeren Konjunktur in China sorgen für nachgebende Preise.

Positiv zu werten auf Seite der Makrodaten sind der gute PMI in Europe, welcher mit 53.7 weiterhin klar auf ein Wachstum hindeutet. Dito in den USA, wo der PMI Services gar auf 60.3 sprang. Auf politischer Ebene bleibt es ruhig. Die meisten Akteure sind wohl in den Sommerferien.

Markt bleibt extrem selektiv
Den erwarteten Absturz der Börse in Athen nach der Wiedereröffnung sowie schlechte Konjunkturzahlen aus China steckten die Investoren weg. Allerdings bleibt der Markt extrem selektiv und reagiert empfindlich auf Halbjahresberichte. So wurde das schwache Quartal bei Zurich abgestraft, das sehr gute von Münchener Rück dagegen applaudiert. Bei den Banken sprang Societé Générale fast 7% in die Höhe, wogegen Credit Agricole 9% absackte. Vor allem die defensiven Werte sind zur Zeit stark gesucht, während zyklische Werte, besonders jene, die einen grossen China-Anteil haben, grosse Mühe bekunden.

Insgesamt bleiben die Börsen in ihren Seitwärtsbändern gefangen, aber bei Einzelwerten kommt es zu teils heftigen Ausschlägen. Immerhin erholt sich Swatch weiter und der Weg in Richtung CHF 450 ist offen. Empfehlen können wir Zukäufe bei Münchener Rück und auch Swiss Re. Beide wiesen solide Semestergewinne aus und die Erholung sollte weiter gehen. (IHAG/frp/mc/ps)

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