Griechenland überrascht mit Wirtschaftswachstum

Griechenland überrascht mit Wirtschaftswachstum

Der Tourismus gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Griechenlands.

Athen – Die griechische Wirtschaft hat überraschend den Weg aus der Rezession gefunden. Im zweiten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gestiegen, teilte das nationale Statistikamt Elstat nach einer ersten Schätzung am Donnerstag mit. Die positive Nachricht kam für Experten völlig überraschend. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet.

Keiner der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Ökonomen hatte damit gerechnet, dass Griechenland im zweiten Quartal wieder auf Wachstumskurs zurückgekehrt ist. Noch im ersten Quartal 2015 und im Schlussquartal 2014 war die Wirtschaftsleistung zurückgegangen. Bei zwei aufeinander folgenden Quartalen mit negativen Wachstumsraten sprechen Ökonomen von einer Rezession.

1,5 % Wachstum im Vorjahresvergleich
Auch im Vorjahresvergleich hat die griechische Wirtschaft überraschend zugelegt. Der Anstieg lag unbereinigt bei 1,5 Prozent, während Ökonomen einen Rückgang um 0,6 Prozent erwartet hatten.

Bankenschliessungen wirken sich erst im 3. Quartal aus
Allerdings hat Hellas nur bedingt Grund zum Aufatmen. Denn die Folgen der Bankenschliessungen, mit denen Griechenland im Juli Schlagzeilen geschrieben hatte, werden sich erst in den Zahlen für das dritte Quartal niederschlagen.

Starke Deflation
Ausserdem geht das Wachstum in Griechenland weiter mit einer starken Deflation einher. Seit März 2013 sinken in Hellas die Preise. In den sieben Monaten bis zum Ende des zweiten Quartals lag der Preisrückgang sogar bei jeweils über 2 Prozent. Die Deflation hat für die Griechen den Vorteil, dass sie die Exportwirtschaft stützt, indem sie griechische Waren im Ausland billiger macht. Allerdings wird durch die Deflation die Rückzahlung der Staatsschulden erschwert, da der Staat durch die niedrigeren Preise weniger Steuern einnimmt. Nach aktuellem Preisniveau betrachtet ist die Wirtschaftskraft aufgrund der Deflation um 0,1 Prozent zurückgegangen. (awp/mc/pg)

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